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Drachengasse 13, Band 01: Schrecken über Bondingor (German Edition)

Drachengasse 13, Band 01: Schrecken über Bondingor (German Edition)

Titel: Drachengasse 13, Band 01: Schrecken über Bondingor (German Edition)
Autoren: Bernd Perplies , Christian Humberg
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.“ Hanissa kicherte. „Ihr zwei. Das alles hier. Ach, vergesst es. Lasst uns Fruchtbrause trinken gehen .“

Kapitel 2
    Dreimal Brause in Gumps Brandung
    Tomrin hatte geglaubt, er kenne sich im Hafenviertel zumindest ein klein wenig aus. Doch er hatte sich gründlich geirrt. Das wurde ihm klar, als er und Hanissa Sando durch unzählige Seitengassen und Hinterhöfe folgten: Gegen Sandos Ortskenntnis kam er nicht an – und auch die Schnelligkeit und Ausdauer des Jungen mit der geflickten Hose waren bemerkenswert.
    Aus den Augenwinkeln sah Tomrin, dass Hanissa Mühe hatte, mit ihnen Schritt zu halten. Sie keuchte leise, und ihre Wangen waren gerötet. Aber offenbar war sie zu stolz, die Jungen zu bitten, etwas langsamer zu gehen.
    „Warte mal, Sando “ , rief er an ihrer Stelle.
    Der hielt sofort an.
    „War ich zu schnell ?“ , fragte Sando lächelnd. Er strich sich eine Strähne seines schulterlangen Haares aus der Stirn und trat zu ihnen. „Ihr müsst entschuldigen. Normalerweise bin ich hier allein unterwegs .“
    Und wahrscheinlich läufst du dabei ständig vor irgendwelchen Leuten weg, die du in diesem Wirrwarr aus Gassen abhängen musst, dachte Tomrin. Kein Wunder, dass du so flink bist.
    Er wusste nicht, was er von diesem Jungen halten sollte. Einerseits hatte sich Sando als furchtloser Retter erwiesen, doch andererseits … Nun ja, er war eindeutig hier zu Hause, ein Kind dieser Straßen. Und somit gehörte er zu genau denjenigen, vor denen Tomrins Vater seinen Sohn immer warnte.
    „Straßenkinder stehlen “ , hatte Ronan ihm erklärt. „Sie lügen und tricksen, um sich einen Vorteil zu verschaffen. Mag sein, dass dir ihr Leben abenteuerlicher als deines vorkommt. Aber nimm dich vor ihnen in Acht, falls du irgendwann ein Ritter werden willst !“
    Tomrin hörte zwar oft auf seinen Vater, doch wie viele Straßenkinder hatte Ronan von Wiesenstein in seinem Leben wohl kennengelernt? Vermutlich keine. Und dann glaubte er, solch ein Urteil über sie fällen zu können?
    Tomrin seufzte leise. So oder so würde es dem Hauptmann der Stadtgarde nicht gefallen, wo und mit wem sich sein einziger Sohn gerade herumtrieb. Glücklicherweise wusste er es ja nicht.
    „Wir sind sowieso gleich da“ , fuhr Sando fort. „Die Schenke meines Onkels … “
    „Moment mal “ , fiel ihm Hanissa ins Wort. Langsam kam sie wieder zu Atem. „Eine Schenke? Dein Onkel betreibt eine Hafenkneipe ?“ Sie klang misstrauisch.
    Auch Tomrin war überrascht. Von einer Hafenkneipe hatte ihr neuer Freund bisher kein Wort gesagt.
    Sando zuckte mit den Achseln. „Ja, und ?“
    „Hafenkneipen sind voller Taugenichtse und Trunkenbolde “ , sagte Hanissa. „Dort sitzen die Flussschiffer, die von der Hand in den Mund leben und keinen Anstand kennen. Meine Mutter sagt, solche Gauner hätten in jedem Hafen eine andere .“
    „He, du redest über mein Zuhause “ , knurrte Sando. „Und was soll das überhaupt heißen: in jedem Hafen eine andere? Eine andere was ?“
    Hanissa öffnete den Mund, um zu antworten. Dann aber runzelte sie überrascht die Stirn. „Keine Ahnung “ , antwortete sie ratlos. „Ich … Ich habe nie gefragt .“
    „Schon klar “ , sagte Sando bitter. „Ich nehme an, du bist schon mit vielen Flussschiffern auf großer Fahrt gewesen. Oder, kleiner Bücherwurm ?“
    „Wenigstens kann ich lesen und schreiben “ , gab Hanissa schnippisch zurück.
    Der Straßenjunge starrte sie finster an. Dann winkte er ab, drehte sich um und ging fort. „Ach, mach doch, was du willst .“ Er sah enttäuscht aus und ziemlich wütend.
    Tomrin sah Hanissa an. „Musste das sein? Immerhin hat er uns geholfen. Und du kennst seinen Onkel doch gar nicht. Wie kannst du da schlecht über ihn reden ?“
    Einen Moment lang wirkte Hanissa, als wolle sie auch mit Tomrin einen Streit anfangen. Stattdessen drehte sie sich beschämt weg.
    „He, warte “ , rief sie Sando nach. „Es tut mir leid. Ich wollte dich nicht beleidigen. Ich weiß auch nicht, was in mich gefahren ist, ganz ehrlich .“
    Sando zögerte einen Moment. Dann kam er langsam zu Hanissa zurück. Direkt vor ihr blieb er stehen und sah ihr mit finsterer Miene ins Gesicht.
    Was hatte der seltsame Straßenjunge denn nun wieder vor? Tomrin wusste es nicht, aber er beschloss, erst einmal abzuwarten.
    „Wie heißt du noch mal ?“ , fragte Sando drohend.
    „Hanissa “ , antwortete das Mädchen. Unsicher kniff sie die Augen ein wenig zusammen.
    Sando beugte sich vor, bis seine
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