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Drachengasse 13, Band 01: Schrecken über Bondingor (German Edition)

Drachengasse 13, Band 01: Schrecken über Bondingor (German Edition)

Titel: Drachengasse 13, Band 01: Schrecken über Bondingor (German Edition)
Autoren: Bernd Perplies , Christian Humberg
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Boden liegende Zwerg ächzte. „Sando !“
    Auf der Steinmauer am Ende der Sackgasse stand ein Junge. Er trug ein schmutziges Hemd und mehrfach geflickte Hosen und hatte halblanges schwarzes Haar. Sein rechtes Ohr zierte ein dunkler Ohrring, und um seine Oberarme und Handgelenke schlangen sich mehrere Bänder. Breitbeinig und die Arme vor der Brust verschränkt, blickte er von oben auf sie herab.
    Als er merkte, dass er die ungeteilte Aufmerksamkeit aller Anwesenden hatte, sprang er behände von der Mauer und kam kopfschüttelnd näher. „Orin und Borin. Das ist nicht euer Ernst. Ihr wollt doch nicht wirklich ein wehrloses Mädchen verletzen, oder ?“
    „Von wegen wehrlos “ , knurrte der Zwerg, der Hanissa festhielt. „Halt dich da raus, Sando .“ Aber er klang nun eher trotzig als bedrohlich.
    „Tut mir leid, aber das geht nicht, Borin “ , erwiderte der Junge liebenswürdig. „Denn das hier ist mein Gebiet. Und ich dulde es nicht, dass in meinem Gebiet junge Damen angegriffen werden .“
    „Seit wann ist das denn dein Gebiet ?“
    „Seit eben gerade “ , verkündete Sando mit breitem Lächeln. Es verschwand auch dann nicht aus seinem Gesicht, als er wie aus dem Nichts einen schlanken Dolch hervorzauberte. „Möchtest du deswegen einen Streit mit mir anfangen ?“
    Borin presste die Lippen zusammen, und sein Blick huschte von Sando zu Tomrin.
    Dieser ließ den am Boden liegenden Orin los, stand langsam auf und versuchte, die Fingerknöchel knacken zu lassen. Es klappte nicht wirklich – aber die Geste genügte.
    Borin sah sich nun zwei entschlossen dreinblickenden Jungen gegenüber und ließ von Hanissa ab. „Na schön. Ganz ruhig. Wir wollen keinen Ärger, nicht wahr, Orin ?“
    Sein Bruder rappelte sich hustend auf und rückte seine Kapuze zurecht. „Nein, wollen wir nicht “ , bestätigte er, während er Tomrin aufmerksam im Auge behielt.
    „Das freut mich “ , sagte Sando. „Dann würde ich vorschlagen, ihr macht euch schleunigst aus dem Staub .“
    „Aber vorher will ich mein Geld zurück “ , erklärte Hanissa zornig.
    „Und ihr entschuldigt euch “ , fügte Tomrin grimmig hinzu.
    Die beiden Zwerge machten ein Gesicht, als habe ihnen jemand einen Eimer Jauche übergeschüttet. Aber sie taten, wie ihnen befohlen worden war. Sie gaben den Geldbeutel zurück, brummten eine Entschuldigung und zogen sich danach eilig zurück.
    Tomrin sah, wie Borin seinem Bruder einen Stüber verpasste. „Was bist du auch für ein Volltrottel !“ , schimpfte der Zwerg. „Einen magisch gesicherten Geldbeutel zu klauen !“
    „Woher sollte ich wissen, dass er magisch gesichert ist ?“ , jammerte Orin.
    „Es war ein magisches Zeichen eingestickt, Dumpfschädel .“
    „Das hätte alles bedeuten können .“
    Dann waren sie um die nächste Hausecke verschwunden.
    Tomrin trat auf den fremden Jungen zu. „He, danke. Wir stehen in deiner Schuld .“
    Sando verstaute den Dolch und winkte ab. „Ach, das war nichts .“
    „Also, ich fand es ziemlich mutig, wie du den zwei Zwergen entgegengetreten bist “ , mischte sich Hanissa ein, während sie ihren Geldbeutel am Gürtel befestigte, diesmal mit einem Doppelknoten.
    „Orin und Borin haben doch vor ihrem eigenen Schatten Angst .“ Sando grinste. „Außerdem war es sicher hilfreich, dass ich der Neffe von Gump bin. Gump hat unter den Zwergen hier ziemlich viele Freunde. Mit dem legt sich niemand einfach so an – vor allem nicht wegen einer Handvoll Münzen .“
    „Trotzdem danke “ , sagte Tomrin und streckte dem Jungen den Arm hin. „Sando, nicht wahr ?“
    „Mhm .“ Der Junge ergriff ihn kurz.
    „Ich bin Tomrin “ , stellte Tomrin sich vor. „Und das ist Hanissa .“
    „Freut mich .“ Sando lächelte und zwinkerte dem Mädchen zu.
    Ihr Retter räusperte sich. „Sagt mal: Habt ihr Lust, mich zu meinem Onkel zu begleiten und dort eine Brause zu trinken? Onkel Gump macht die beste Fruchtbrause der ganzen Stadt, das schwöre ich euch .“
    Tomrin nickte sofort. „Klar, gerne .“ Etwas verspätet fiel ihm auf, dass er Hanissa auch mal hätte fragen können. „Natürlich nur, wenn es dir auch recht ist .“
    Hanissa blickte die beiden an, den Ritterssohn und den Straßenjungen, die Seite an Seite vor ihr standen und sie mit erwartungsvoll leuchtenden Augen anschauten. Und urplötzlich prustete sie los! Sofort schlug sie die Hand vor den Mund, aber das Lachen wollte nicht aufhören.
    „Was ist so komisch ?“ , wunderte sich Tomrin.
    „Nichts
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