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Drachenblut 01 - Die Väter

Drachenblut 01 - Die Väter

Titel: Drachenblut 01 - Die Väter
Autoren: Thomas Herzberg
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Ziel.«
    »Woher
willst ausgerechnet du wissen, was mein Begehren ist?«
    »Euer
Wichtigstes hängt mit einem anderen Ritter zusammen - Siegfried.«
    Edward
und Veit schauten einander fassungslos an. »Du hast uns belauscht ...
teuflisches Weib!«
    »Keineswegs!
Und jetzt zügelt Euer Temperament. Ich habe gesehen, wie der junge Held dem
Drachen den Garaus gemacht hat.«
    Noch
immer wirkten die beiden Männer wie versteinert. Das konnte nicht sein! Wie
wollte die Alte davon wissen? Es galt bedacht zu taktieren: »Gut Alte«, begann
Edward erneut vorsichtig, »angenommen du hast Recht - wo ist Siegfried jetzt -
und warum kehrt er nicht zu seiner vermeintlich sicheren Burg zurück?«
    »Er
wird, Herr. Er wird ...«
    »Aber
wann?«, bohrte der junge Graf unbeherrscht weiter.
    Die
Hexe schloss ihre Augen. Deutlich war zu erkennen, dass sie plötzlich von einer
bunt schillernden Aura umgeben war. Ihre Augenlider flatterten und ihre Haut
verfärbte sich abwechselnd rot und grün. Edward wurde von einer zügellosen
Ungeduld angetrieben. Gerade als er wieder losschreien wollte, sackte die Alte
kraftlos zu Boden und blieb regungslos liegen. Jetzt jedoch atmete sie
keuchend.
    »Hilf
ihr auf, Veit. Na los!« Der Graf hätte der Hexe am liebsten ihr Wissen
herausgepresst. »Was ist, Alte? Was hast du gesehen?«, keifte er nervös.
    »Fünf
Mal noch wird die Sonne aufgehen«, begann sie atemlos, »am sechsten Tag wird
der Drachentöter vor den Mauern Eurer Burg angekommen sein.« Jetzt sackte die
Alte wieder zusammen, sodass zwei Diener sie nun sogar in ihre Kammer tragen
mussten.
     
    »Ich
habe meine Pläne geändert, lieber Veit«, flüsterte Edward geheimnisvoll,
nachdem man die Hexe endlich fortgeschafft hatte.
    »Inwiefern,
Sire?«
    »Wir
werden Siegfried nicht sofort töten - das wäre zu einfach. Einen schnellen Tod
hat er nicht verdient. Wir sperren ihn ein paar Tage in den Kerker und dann,
wenn die Folter fast kein Leben mehr in seinem Leibe gelassen hat, wird er
brennen ...«
    »Ich
persönlich würde eine Kreuzigung empfehlen, Herr. So können die Bewohner der
Burg ihm noch tagelang beim Sterben zusehen.«
    »Veit«,
Edward schüttelte lachend den Kopf, »du übertriffst selbst mich manches Mal
noch an Boshaftigkeit.«
     
    Die
Tage vergingen wie im Fluge. Immer häufiger bat Edward die Hexe zu sich, um mit
ihr seine weiteren Pläne zu besprechen. Mehr und mehr wusste die Alte über den
Drachenorden zu berichten und darüber, dass es ihr erklärtes Ziel sei, diesen
ein für alle Mal zu zerschlagen. Sie berichtete von ihrer Schwester, die Edward
nur zu gut kannte. Wie sie Grauen über sich selbst und ihre gesamte Familie
gebracht hatte. Alles nur, um dieser Bestie zu dienen und deren dunkle Pläne zu
unterstützen. Ganz bewusst hatte sie dem Grafen nicht darüber berichtet, dass
Siegfried sich zum Schluss mit dem Blut des Drachen eingerieben hatte. Es oblag
ihr allein und nur ihr, den Letzten in einer traurigen Reihe von Missgeburten,
zu seinem Schöpfer zu schicken. Sie würde ihn töten und damit ein ewiges Band
durchschlagen, welches ihre eigene Schwester so vermeintlich unzerstörbar
geflochten hatte.
    »Er ist
stark, junger Graf«, begann sie am Abend, bevor der Drachentöter die Burg
erreichen würde, »Ihr solltet Eure tapfersten Ritter aussenden, um ihn dingfest
zu machen.«
    »Keine
Sorge, Alte - ich habe für alles gesorgt. Morgen Abend bereits wird er im
Kerker meiner Burg schmoren und nur noch seinen Tod herbeisehnen.« Der Graf war
seiner Sache ganz sicher. »Wenn er allerdings nicht erscheint, dann solltest du
dir Gedanken darüber machen, welches Gewand du bei deiner eigenen Verbrennung
tragen willst.«
    »Herr«,
Veit kam aufgeregt in den Burgsaal gestürmt, »einer meiner Kundschafter ist wie
der Teufel geritten und hat frohe Kunde mitgebracht.«
    Edward
sprang auf und packte seinen ersten Ritter an den Schultern, als ob er die
Neuigkeiten aus ihm herausschütteln wollte. »Was ist es? - sprich geschwind!«
    »Er ist
auf dem Weg«, Veit stotterte, »er ist auf dem Weg - aber nicht allein.«
    »Wer
begleitet ihn? Sind es Soldaten?«
    »Nein,
Herr - eine Frau und ein Knabe. Außerdem ist Gunther bei ihm. Mein Kundschafter
kennt Siegfrieds Knappen.«
    »Bereite
alles vor, wie wir es besprochen haben! Wir werden ihnen einen gebührenden
Empfang bescheren.«

Kapitel 30: Helden?
     
    Sie
waren nach einem üppigen Frühstück zuversichtlich aufgebrochen. Drei Tage
sollten ausreichen, bis sie die Mauern der
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