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Draakk: Etwas ist erwacht. (Horrorthriller) (German Edition)

Draakk: Etwas ist erwacht. (Horrorthriller) (German Edition)

Titel: Draakk: Etwas ist erwacht. (Horrorthriller) (German Edition)
Autoren: Lutz C. Frey
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Gän­ze auf­ge­klärt und nach dem An­blick der Dorf­kir­che, be­zie­hungs­wei­se dem, was da­von üb­rig war, ver­spür­te auch nie­mand ein ge­stei­ger­tes Be­dürf­nis, der Sa­che wei­ter auf den Grund zu ge­hen. Die of­fi­zi­el­le Ver­si­on lau­te­te ir­gend­wann, die Druck­wel­le der ex­plo­die­ren­den Kir­che sei da­für ver­ant­wort­lich ge­we­sen. Seis­mi­sche Re­so­nan­zen oder ir­gend et­was in der Art. Die Ge­schich­te schaff­te es nicht ein­mal bis in die Ein­sie­del­ner Lo­kal­nach­rich­ten, nach­dem der Chef­re­dak­teur ein an­dert­halb­stün­di­ges Ge­spräch mit dem zu­stän­di­gen Po­li­zei­kom­missar ge­führt hat­te. Sie ver­ließ also nie das Muo­ta­tal und auch dort gab man sich alle Mühe, zu ver­ges­sen, dass ein Dörf­chen na­mens Igs­tein je­mals exis­tiert hat­te. Das ehe­mals so idyl­li­sche Berg­dorf, wel­ches die End­sta­ti­on der Berg­straße in das Muo­ta­tal bil­de­te, hat­te sich in die­ser Nacht für im­mer in eine Geis­ter­stadt ver­wan­delt.

Zähl leis' bis zehn
     
     
    E ine schmutz­ver­krus­te­te, zit­tern­de Hand tas­te­te sich am Rand des Fels­lochs nach oben, zog sich lang­sam, Stück für Stück ins Freie. Eine zer­ris­se­ne Ge­stalt in ei­nem zer­fetzten An­zug, der ein­mal sehr teu­er ge­we­sen sein muss­te, stemm­te sich un­ter Auf­bie­tung al­ler Kräf­te aus dem Erd­loch und stol­per­te schließ­lich auf un­si­che­ren Bei­nen zu ei­nem der schwar­zen Mi­li­tär-Ge­län­de­wa­gen. Mit be­ben­den Fin­gern öff­ne­te die Ge­stalt die Tür, rutsch­te auf den Sitz und star­te­te die Zün­dung. Der Wa­gen be­gann sich dar­auf­hin lang­sam in Be­we­gung zu set­zen. Er fand nach ei­ni­gem Su­chen den Rück­wärts­gang, wen­de­te und be­gann schließ­lich die Ser­pen­ti­nen her­ab­zu­rol­len. Sein Mund form­te die ton­lo­sen Sil­ben ei­nes Count­downs, der bei fünf­hun­dert ge­st­ar­tet war. Jetzt war er bei vier­hun­dert an­ge­kom­men.
    Bei drei­hun­dert konn­te er die Glet­scher­spit­ze im­mer noch im Rück­spie­gel se­hen. Zwei­hun­dert­neun­und­neun­zig. Zwei­hun­dert­achtund­neun­zig …
    Als er zwei­hun­dert er­reich­te, war er den Berg schon ein gan­zes Stück hin­ab­ge­fah­ren. Bei ein­hun­dert pas­sier­te er das Schild mit den ab­blät­tern­den blau­en Fo­li­en­buch­sta­ben und dem grin­sen­den, klei­nen Bau­ar­bei­ter.
    Un­ter der Vi­bra­ti­on des star­ken Mo­tors spür­te er das Zit­tern kaum, das durch den Berg ging, als er die Null sei­nes Count­downs und gleich­zei­tig die Haupt­straße er­reich­te. Die dicken Rei­fen des Ar­mee-Jeeps kämpf­ten sich durch den Schnee und er be­schleu­nig­te den Wa­gen in Rich­tung Ein­sie­deln, das er noch er­reich­te, be­vor die ers­ten Wa­gen der Feu­er­wehr und der Berg­wacht in Rich­tung Igs­tein aus­rück­ten.

In eine un­ge­wis­se Zu­kunft
     
     
    »E s ist tot.«
    »Bist du si­cher?«
    »Nein … nein, das bin ich nicht. Aber …«
    »Aber wir ha­ben nur die­se Hoff­nung.«
    »Ja, wir ha­ben nur die­se Hoff­nung.«
    Für einen flüch­ti­gen Mo­ment dach­te er: Was, wenn es meh­re­re da­von gibt? Was, wenn es sich fort­pflan­zen kann?«
    Er ver­dräng­te den Ge­dan­ken und sag­te statt­des­sen:
    »Ich lie­be dich.«
    »Ich lie­be dich auch.«
    An­to­nia ku­schel­te sich an ihn und ihre Hän­de um­klam­mer­ten das klei­ne Plüschäff­chen, das ihr Va­ter ihr zum acht­zehn­ten Ge­burts­tag ge­schenkt hat­te und sie schau­te blick­los auf die vor­bei­zie­hen­de, nächt­li­che Win­ter­land­schaft. Ob­wohl Mar­tin die Hei­zung be­reits auf Voll­be­trieb lau­fen ließ, ge­lang es ihr nicht wirk­lich, die Käl­te aus ih­ren Glie­dern zu ver­trei­ben. Schließ­lich klapp­te sie den Lap­top zu, mit des­sen Hil­fe sie so­eben die letzte E-Mail mit den Über­wa­chungs­vi­deos aus dem Sach­sen­wald auf ihre Rei­se um den Erd­ball ge­schickt hat­te. Sie ver­stau­te das Ge­rät in ih­rem Ruck­sack auf der Rück­bank und als sie die Hand von dort zu­rück­zog, be­rühr­te sie et­was Wei­ches, Flau­schi­ges. Sie dreh­te sich ein we­nig wei­ter her­um und be­gann, das wei­che Fell des al­ten Bern­har­di­ners zu strei­cheln, der dort lag. Sie
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