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Dornteufel: Thriller (German Edition)

Dornteufel: Thriller (German Edition)

Titel: Dornteufel: Thriller (German Edition)
Autoren: Eva Almstädt
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sich danach telefonisch noch einmal in dem Krankenhaus nach Robert Parminski erkundigt hatte, hieß es, es gäbe keinen Patienten dieses Namens, hätte es in letzter Zeit auch nicht gegeben. Das alte Spiel. Es hatte sie so frustriert, dass sie versucht hatte, ihn aus ihrem Gedächtnis zu streichen.
    Nun öffnete sie ihre Tür, stellte sich in den Eingang und sah zu, wie er auf sie zuschritt. Er war etwas blasser geworden, aber er wirkte beinahe so selbstbewusst, wie sie ihn in Erinnerung hatte. »Ich lasse niemanden in meine Wohnung, dessen Namen ich nicht kenne«, beschied sie ihm. »Robert Parminski heißt du jedenfalls nicht.«
    »Müssen wir das im Treppenhaus diskutieren?«
    »Du hättest mich bei Serail Almond in Bihar beinahe auch nicht hereingelassen, und das aus einem weitaus nichtigeren Anlass.« Es war lange her, dieses Geplänkel um Notebook und Handy …
    »Das war eine Rolle, die ich spielen musste.«
    »Genau das ist das Problem«, sagte Julia. »Rollenspiele.«
    »Ich bin hier, um dir alles zu erklären.«
    Sie sah ihn einen Moment an. Versuchte herauszufinden, ob sie das überhaupt hören wollte. Doch die Angelegenheit bedurfte noch eines Abschlusses. Wie auch immer … »Komm rein«, forderte sie ihn auf und trat zurück. Sie führte ihn in die Küche. Er sah verändert aus, und das lag nicht nur daran, dass er heute Jeans und T-Shirt trug.
    »Wer bist du wirklich?«, fragte sie, nachdem sie ihm und sich ein Glas Wasser eingeschenkt hatte. Wie kommt es, dass du überhaupt noch am Leben bist? , hätte sie hinzusetzen können. Sie dachte an die leblosen Körper in dem geheimen Labor – und an den tätowierten Dornteufel. Ihre Horrornacht bei Serail Almond.
    »Ich heiße eigentlich Christian Kempke«, antwortete er. »Und ich arbeite im Bereich CI, Competitive Intelligence . Deshalb die Geheimniskrämerei.«
    Dann hatte Stefan also doch die Wahrheit über ihn gesagt. »Das ist so was wie Wirtschaftsspionage, oder etwa nicht?«
    »Wir ziehen den Begriff Wettbewerbserforschung oder auch Konkurrenzanalyse vor. Es ist legal.«
    »Das glaub ich dir aufs Wort«, entgegnete sie sarkastisch. »Deshalb arbeitest du ja auch unter einem falschen Namen.«
    »Okay, manches ist nicht hundertprozentig legal. Und wenn ich unter einem anderen Namen als Security Officer arbeite, dann ist das grenzwertig. Aber ich hab dort einen guten Job gemacht.« Er erlaubte sich ein ironisches Lächeln.
    Julia sah ihm in die Augen. »Was genau war denn deine Aufgabe bei Serail Almond – als CI-Agent?«
    »Um am Markt bestehen zu können, müssen sich die Unternehmen informieren, was ihre Wettbewerber vorhaben. Das gilt vor allem, wenn ein neues, scheinbar bahnbrechendes Produkt kurz vor der Marktreife zu stehen scheint.«
    »Die Creme mit dem ultimativen Wirkstoff gegen Hautalterung?«
    »Genau die. In diesem Fall war das eine Fehlinformation, denn das geheime Produkt, an dem Serail Almond wie besessen gearbeitet hatte, stand ja alles andere als kurz vor der Marktreife.«
    »Woher wusste die Konkurrenz überhaupt davon, wenn es so geheim war?«
    »Bei Competitive Intelligence werden winzige Informationsteilchen aus verschiedensten Quellen zusammengesetzt, bis sich ein Gesamtbild ergibt. Das Konkurrenzunternehmen, das meine Agentur mit der Wettbewerbserkundung beauftragt hat, wusste natürlich, dass die Forschung von Serail Almond hauptsächlich in Indien stattfand. Und dass sehr große Summen in das Forschungszentrum gepumpt wurden, obwohl nach außen hin keine nennenswerten Resultate vorgelegt wurden. Da lag der Verdacht nahe, dass dort mehr passiert, als die Öffentlichkeit, ja selbst die meisten Mitarbeiter, wissen durften. Um rechtzeitig informiert zu sein, mussten sie jemanden nach Bihar schicken, direkt in das Forschungszentrum. Serail Almond hatte die Stelle für einen Security Officer offen ausgeschrieben. Ich habe einige Erfahrung im Security-Bereich und wurde eingestellt. Es passte wunderbar.«
    »Und was hast du getan, außer für die Sicherheit zu sorgen, deren Aufrechterhaltung du dann selbst sabotiert hast?«
    »Der Verdacht, dass es dort die offizielle Forschung gab und etwas, von dem nur wenige Leute wissen durften, lag ja schon auf der Hand. Ich habe allerdings lange gebraucht, bis ich erste Beweise für diese These hatte. Sie hatten sich ziemlich gut abgeriegelt. Ich war kurz davor, aufzugeben, als ich mehr durch Zufall Kontakt zu Tjorven Lundgren bekam.«
    »Was hatte mein Vorgänger damit zu tun?«
    »Er hatte
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