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Dornröschens Bestrafung

Dornröschens Bestrafung

Titel: Dornröschens Bestrafung
Autoren: Anne Roquelaure
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fahler Schatten.
Sie nahm den Sonnenaufgang nicht wahr, nicht das Klappern der Pferdehufe, nicht
die weichen Glieder der anderen Sklaven, die auf dem schwankenden Wagen gegen
sie taumelten.
    In diesem Moment gab es für
sie nur das Glied des Prinzen, das sie emporhob, spaltete und unaufhaltsam in
eine stumme, doch alles übertönende Explosion der Lust trieb. Sie krümmte den
Rücken, streckte die Beine, presste die Brüste gegen Tristans warmes Fleisch,
und seine Zunge spielte in ihrem Mund und füllte ihn ganz aus. Wie aus der
Ferne nahm sie in ihrer Ekstase wahr, dass sich Tristans Hüften in ihren letzten,
unaufhaltsamen Rhythmus steigerten. Sie glaubte, es nicht länger ertragen zu
können, aber ihre Lust glich einer gewaltigen Woge, die sich senkte und
emporstieg, um alles mit sich zu reißen.
    Ein Gefühl, ein Taumel, ein
Rausch, als sei sie nicht mehr von dieser Welt, als lösche ihre Lust alles aus.
Sie war keine Prinzessin, nicht Dornröschen, keine Sklavin, die auf das Schloss
des Prinzen gebracht worden war. Und doch war sie es, denn diese überwältigende
Lust hatte sie dort zum ersten Mal erlebt. Das feuchte Pulsieren ihres
Geschlechts und die Ruhe des Prinzen, die sie emporhob und trug -diese
Empfindung allein erfüllte Dornröschen in diesem Moment.
    Tristans Küsse wurden zarter,
süßer, voller Sehnsucht. Ein weinender Sklave drängte sich an ihren Rücken, presste
sein heißes, wundes Fleisch an das ihre. Ein anderer warmer Körper wurde gegen
ihre rechte Hüfte gedrückt; langes, volles, seidenes Haar streichelte ihre Schultern.
„Warum nur, Dornröschen?“ flüsterte Tristan, und sie küssten sich erneut.
    „Du musst es absichtlich
getan haben, du bist vor dem Kronprinzen davongelaufen. Du warst nur zu
begehrt.“
    Seine tiefblauen Augen
verrieten Nachdenklichkeit und Sorge, ohne jedoch seine innersten Gefühle
gänzlich preiszugeben. Sein Gesicht war ein wenig breiter als das der meisten
anderen Männer, doch von vollkommener Form, strenger, starker Schönheit und
Empfindsamkeit; seine Stimme war tief und klang bestimmter und gebieterischer
als die Stimmen derer, die Dornröschens Herren gewesen waren.
    Und doch schwang in ihr
nichts Bedrohliches, sondern eine tiefe Vertrautheit. Das und die langen, im
Sonnenlicht golden schimmernden Wimpern verliehen ihm einen seltenen Zauber. Er
sprach zu Dornröschen, als seien sie schon immer Gefährten gewesen.
    „Ich weiß nicht, warum ich
es tat“, antwortete Dornröschen flüsternd. „Ich kann es nicht erklären... ja,
es muss absichtlich gewesen sein.“
    Sie küsste ihn auf die
Brust, ihr Mund wanderte zu seinen Brustwarzen, liebkoste sie und sog daran;
und wieder spürte sie sein hartes, pulsierendes Glied, obgleich Tristan sie
leise um Gnade bat. Die Züchtigungen und Prüfungen auf dem Schloss, sie waren
natürlich Momente der Wollust gewesen; ein aufregendes Gefühl, Spielzeug an
einem reichen Hofstaat zu sein und Gegenstand unbarmherziger Aufmerksamkeit.
    Ja, das alles war betörend
und verwirrend gewesen - die vollendet geformten ledernen Paddel und Riemen,
die Striemen, die sie verursachten, und dazu die unnachsichtige Disziplin, die
sie so oft atemlos und tränenüberströmt einhalten musste. Und dann die heißen,
wohlriechenden Bäder, die Massagen mit duftenden Ölen, die Stunden des
Halbschlafes, in denen sie es nicht wagte, an die Aufgaben und Prüfungen zu
denken, die sie erwarteten.
    Ja, verführerisch und
berauschend war es gewesen, oftmals sogar erschreckend. Und gewiss hatte sie
ihn geliebt, den großen, schlanken, schwarzhaarigen Kronprinzen, trotz seiner
unbegreiflichen Unzufriedenheit, und auch die liebliche Lady Juliana mit ihrem schimmernden
blonden Haar, das zu kunstvollen Zöpfen geflochten war. Überaus begabte
Peiniger waren sie beide gewesen. Warum also hatte Dornröschen dies alles
weggeworfen? Warum war sie absichtlich ungehorsam gewesen, als sie Tristan
inmitten der Gruppe der Prinzessinnen und Prinzen entdeckt hatte, die
verurteilt waren zur Versteigerung im Dorf?
    Sie erinnerte sich noch an
Lady Julianas Beschreibung des Schicksals, das sie erwartete:
    „Es ist ein furchtbarer
Dienst. Die Versteigerung selbst findet sogleich nach der Ankunft der Sklaven statt.
Und du kannst dir vorstellen, dass sogar die Bettler und Flegel kommen, um dem
Schauspiel beizuwohnen. In der Tat, es ist ein Feiertag für das ganze Dorf.“
    Und dann jene eigentümliche
Bemerkung von Dornröschens Herrn, dem Kronprinzen, der in diesem
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