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Dorian

Dorian

Titel: Dorian
Autoren: K. C. Hayes
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hier bediene dich. Deal ist Deal.“
    Neal saugte wie ein ausgehungertes Tier an Dorians blutigem Unterarm. Er musste aufpassen, dass der Junge, sich nicht durch ihn eine Überdosis verpasste.
    „Halt, Neal… nicht zuviel. Das reicht.“
    Er riss ihm den Arm weg.
    „Wer bist du?“ hechelte Neal.
    „Jemanden, den du schnellstens vergessen solltest.“
    Er löschte dem Jungen die Erinnerung. Er sackte bewusstlos in sich zusammen.
    Was hat sich Lascar nur dabei gedacht?

    „ Hey Kyle, wo bist du?“
    Dorian leckte sich über seine Wunde und der Blutstrom versiegte.
    „Vor meinem Schreibtisch, wieso?“
    „Du hattest mit deiner Vermutung Recht. Ich bin gerade im ´Empire Hotel´ und hab mir über eine Agentur zwei Jungen bestellt.“
    Dorian hörte auf der anderen Seite der Leitung ein Kaffeebecher auf den Boden knallen.
    „Du hast was? Sag, dass das nicht wahr ist?“
    „Du bist echt ein Spinner, was denkst du denn von mir?“
    Dorian schüttelte den Kopf. Sein bester Freund traute ihm tatsächlich zu, dass er sich die Nächte mit jungen Callboys um die Ohren schlug.
    „Ich habe herausgefunden, wer mit den neuen Drogen dealt. Einer der Jungs hat ausgepackt.“
    Dass er sich bei der Droge um gestrecktes Vampirblut handelte, verschwieg Dorian vorsichtshalber.
    „Hmmm, jetzt verstehe ich.“
    „Glaub mir Kumpel, es laufen in dem Geschäft echt üble Dinge ab. Die verdienen schon lange nicht mehr ihr Geld allein durch Vermittlungen ihres Modells. Das ist schon heftige Zuhälterei, die da abgeht.“
    „Da bist du wohl in ein richtiges Wespennest getreten.“
    Kyle sah, wie Brannon ihn aus seinem Büro heraus beobachtete.
    „Mach schnell Dorian, glaube der Chief zählt gerade eins uns eins zusammen. Was kann ich machen?“
    „Schick den Namen Stewart Mannaghan durch die Datenbank. Ruf mich zurück, wenn du was hast.“
    „Geht klar, bis dann. Und lass die Finger von den Jungs.“
    „Bastart!“

    Neal regte sich und öffnete die Augen.
    „Man, was ist denn hier los?“
    Dorian rollte sein Hemdsärmel runter.
    „Na, wieder unter uns? Du hattest einen kurzen Blackout. Du solltest besser gehen, bevor dein Entzug stärker wird.“
    Neal griff nach seinem Cap.
    „Woher weißt du…?“
    „Glaub mir, ein Blick in den Spiegel genügt, außerdem zitterst du.“
    Es war für Dorian eine klare Tatsache. Er würde niemals einen leiblichen Sohn haben und dieser junge Junkie erinnerte ihn an seine ersten Tage im Blutrausch. Es hatte ihm damals auch keiner geholfen und gesagt, was los ist. Was sollte er machen? Er machte sich Sorgen um Neal. Er war eindeutig zu schwach für Lascars Blut. Ohne eine vollständige Wandlung waren seine Tage bereits gezählt. Dorian wollte ihm die letzten Tage wenigstens ohne Schmerzen schenken.
    Er legte 500 Dollar auf den Tisch.
    „Nimm das Geld Neal. Es sollte fürs erste reichen.“
    „Echt? Man, ist ja voll krass.“
    Ohne zu zögern steckte er sich das Geld in die Hosentasche.
    „Und was ist mit dem Job?“
    „Dieses Mal nicht, mein Junge.“
    Neal nahm es gelassen hin, er hatte gerade Mörderkohle für nichts bekommen.

    Dorian wusste was er zu tun hatte. Er zog sich seinen schweren Ledermantel an und verstaute seine Sachen in die Innentasche.
    Er spürte das Vibrieren des Handys. Es war Kyle. Das ging ja erstaunlich schnell.
    „Hey, schon was gefunden?“
    „Ich brauchte gar nicht lange suchen. Du wirst es nicht glauben. Stewart Mannaghan ist seit 20 Jahren tot. Selbstmord durch strangulieren. Er hatte angeblich sein ganzes Vermögen im Casino verzockt. Ich kann es nicht glauben Dorian, in was bist du da wieder reingeschlittert?“
    Die Sache fing an, ungemütlich zu werden. Auch wenn sich Dorian der Gefahr stellte, wollte Kyle ihn nicht weiter allein gehen lassen. Er hatte sich lange genug vor Brannon hinter seinen Schreibtisch versteckt.
    „Ich habe das Gefühl, ich bin kurz davor meinem Ziel näher zu kommen und das habe ich nur dir zu verdanken Partner.“
    Kyle musste raus. Egal was Brannon noch mit ihm vorhatte.
    „Und? Was hast du nun vor?“
    „Ich werde mich im ´Lipstick´ umschauen. Der Junkie meinte, dass dort der größte Umschlagplatz ist. Ich vermute auch bald, dass dort mehr als nur Nummern geschoben werden.“
    „Tja, das kommt dabei raus, wenn man den Jungs zuviel Freiraum lässt.“
    Kyle drehte seine Dienstmarke gedankenverloren zwischen seinen Fingern hin und her.
    „Ok, ich mach mich dann vom Acker, wir sehen uns.“
    „ Schneller als du denkst.“
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