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Don Juan 05 - Der zweite Ring der Kraft

Don Juan 05 - Der zweite Ring der Kraft

Titel: Don Juan 05 - Der zweite Ring der Kraft
Autoren: Carlos Castaneda
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ich« , sagt e sie . Ic h wa r wie betäubt . Don a Soledad , di e alt e Indianerin , di e Mutte r meine s Freundes Pablito , stan d hal b nack t vo r mi r un d zeigt e mi r ih r Geschlecht . Ic h starrte si e a n un d wa r unfähig , auc h nu r eine n Gedanke n z u fassen . Ic h wußt e nur, da ß ih r Körpe r nich t de r Körpe r eine r alte n Fra u war . Si e hatt e schöne, muskulös e Schenkel , brau n un d unbehaart . Ih r Becke n wa r breitknochig, abe r ohn e ei n Gram m Fett.
    Offenba r hatt e si e bemerkt , da ß ic h si e prüfen d musterte , un d si e warf sic h auf s Bett.
    »D u weißt , wa s d u z u tu n hast« , sagt e si e un d deutet e au f ihr e Scham.
    »Hie r sin d wi r eins. « Si e entblößt e ihr e kräftige n Brüste.
    »Don a Soledad , ic h fleh e Si e an , wa s is t i n Si e gefahren ? Si e sin d doch Pablito s Mutter. «
    »Nein , bi n ic h nicht« , f a ucht e sie . »Ic h bi n niemandes Mutter.«
    Si e setzt e sic h au f un d starrt e mic h mi t funkelnde n Auge n an . »Ic h bin gena u wi e d u ei n Stüc k vo m Nagual« , sagt e sie . »Wi r sin d geschaffen , um un s z u vermischen. « Si e spreizt e di e Beine , un d ic h fuh r entsetz t zurück.
    »Warte n Si e mal , Don a Soledad« , beschwo r ic h sie . »Rede n wi r vernünftig miteinander.«
    Ic h hatt e eine n Anfal l vo n wilde r Angst , un d dan n durchzuckt e mic h ein irre r Gedanke . Wa r e s nich t möglich , s o fragt e ic h mich , da ß Do n Jua n sich hie r irgendw o versteck t hiel t un d sic h vo r Lache n de n Bauc h hielt ? »Don Juan! « brüllt e ich.
    Mei n Schre i wa r s o lau t un d durchdringend , da ß Don a Soleda d vo m Bett aufspran g un d rasc h nac h ihre m Roc k griff . Ic h sah , wi e si e ih n überstreifte – währen d ic h noc h einma l losbrüllte . »Do n Juan!«
    Ic h rannt e durch s Hau s un d schri e Do n Juan s Namen , bi s mein e Kehle schmerzte . Don a Soledad , di e inzwische n au s de m Hau s gelaufe n war, stan d nebe n meine m Aut o un d schaut e mic h verwirr t an.
    Ic h gin g z u ih r hinau s un d fragt e sie , o b Do n Jua n ih r etw a aufgetragen habe , al l die s z u tun . Si e nickt e bestätigend . Ic h fragte , o b e r hie r sei . Sie verneinte . »Sage n Si e mi r alles« , ba t ich.
      Si e sagte , da ß si e lediglic h Do n Juan s Befehle n folgte . E r hab e ihr aufgetragen , ih r Wese n i n da s eine s Krieger s z u verwa n deln , u m mi r zu helfen . Si e erklärte , si e hab e sei t Jahre n au f di e Gelegenhei t gewartet, diese n Vorsat z z u erfüllen . »Ic h bi n jetz t seh r stark« , sagt e si e leise . »Nur fü r dich . Abe r vorhin , i m Zimmer , d a has t d u mic h abgelehnt , ja? « Ich hört e mic h ih r erk l ären , da ß ic h si e nich t ablehnte , da ß e s mi r abe r um mein e Gefühl e z u Pablit o ging ; dan n merkt e ich , da ß ic h nich t di e leiseste Ahnun g hatte , wa s ic h d a sagte . Don a Soleda t schie n mein e peinliche Verlegenhei t z u erkenne n un d meinte , wi r sollte n de n unange n ehmen Vorfal l vergessen . »D u mu ß hal b verhunger t sein« , sagt e si e lebhaft . »Ich werd ’ di r wa s z u esse n machen.«
    »Abe r d a is t noc h s o vieles , wa s Si e mi r nich t erklär t haben« , sagt e ich.
    »Ehrlic h gesagt , ic h möcht e u m nicht s i n de r Wel t hie r bleiben . Si e m a chen mi r Angst.«
    »D u bis t verpflichtet , mein e Gastfreundschaf t anzunehmen , un d wen n es nu r ein e Tass e Kaffe e ist« , sagt e si e unbeirrt . »Komm , la ß un s vergessen, wa s geschehe n ist.«
    Si e macht e ein e Wendun g zu m Haus . I m gleiche n Momen t hört e ic h ein dumpfe s Knurren . De r Hun d stan d d a un d schaut e un s an , al s verstünd e er jede s Wort.
    Don a Soleda d fixiert e mic h mi t eine m höchs t beängstigende n Blick. Dan n schlu g si e di e Auge n niede r un d lächelte . »La ß dic h nich t durch mein e Auge n verwirren« , sagt e sie . »Di e Wahr h ei t ist , ic h werd e alt. Letzten s wurd e mi r soga r schwindlig . Ic h glaube , ic h brauch e ein e Brille.«
    Si e brac h i n ei n helle s Lache n au s un d guckt e wi e ei n Clow n durc h die Finger , al s wäre n si e ein e Brille . »Ein e alt e Indianeri n mi t Brille ! Zum Lachen! « kich e rt e sie . Inzwische n hatt e ic h mic h entschlossen , ohne weiter e Erklärun g z u verschwinden , auc h wen n e s unhöflic h war . Aber bevo r ic h abfuhr , wollt e ic h noc h ei n paa r Geschenk e fü r Pablit o un d seine Schwester n abgeben . Ic h
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