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Don Blech und der Goldene Junker

Don Blech und der Goldene Junker

Titel: Don Blech und der Goldene Junker
Autoren: Max Kruse
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nicht beantworten.
    Don Blech trat nun drei Schritte vor und rief zu Junker Hohlkopf hinauf: »Ich nehme deine Herausforderung an!«
    »Aber er sitzt auf einem Pferd!« schnaubte Schmuser warnend.
    »Nur auf einem Blechpferd!« sagte Don Blech. »Trotzdem — er ist tatsächlich im Vorteil.«
    »Willst du auf mir reiten?« fragte Schmuser.
    Da wandte Scheppertonne ihren Kopf Junker Hohlkopf zu und wieherte leise: »Dieser Stier wiegt mindestens drei Tonnen oder so ungefähr. Und wenn er mit seinem Gewicht und diesen großen Hörnern auf mich losrennt, dann schmeißt er mich um! Du verstehst, was ich meine... «
    »Natürlich verstehe ich!« brummte Junker Hohlkopf. »Also steige ich ab. Wir kämpfen Mann gegen Mann!« rief er Don Blech zu und kletterte von Scheppertonnes Rücken.
    »Wo?« fragte Don Blech.
    »Im Burghof!« antwortete Junker Hohlkopf.
    »Laß mich eintreten!«
    »Warte noch! Ich habe meinen Speer verschossen! Mit was für Waffen kämpfen wir?«
    »Schild gegen Schild! Du hast deine Blechfaust, und ich nehme dieses winzige Ding in die rechte Hand!« Don Blech hob die Kneifzange hoch.
    »Ich würde dich mit einem Hieb zu Boden schlagen«, prahlte Junker Hohlkopf, »selbst wenn du mit Siegfrieds Schwert Balmung kämest.«
    »Um so besser für dich!«
    Junker Hohlkopf ließ die Zugbrücke herab und erwartete Don Blech im Burghof. Die Didniks fliepften auf die Burgmauern und Dächer, um dem seltenen Schauspiel zuzusehen — und um ganz schnell ausreißen zu können, falls Don Blech unterliegen sollte.
    Donito ritt auf Schmuser in den Hof. Auf seiner linken Schulter hockte Tura. Sein prächtiger Schopf war hoch aufgerichtet. Scheppertonne scheute, als Schmuser in ihre Nähe kam. Sie war nicht halb so mutig wie ihr Herr, verständlicherweise, da sie nicht aus der Rüstung eines wirklichen Generals gemacht war.
    Die vielen Didniks mit den sonderbaren Rüstungen und Waffen ringsum auf der Burgmauer, den Dächern und Turmzinnen sahen aus wie eine Mischung aus Vögeln, Luftballons und Haushaltsgeräten.
    Don Blech und Junker Hohlkopf traten sich nun gegenüber. Sie glichen sich zum Verwechseln, denn auch Don Blech hatte sich zum Kampf den Helm aufgesetzt.

    Die Kämpfer neigten die Schilde voreinander.
    »Ehe wir beginnen...«, fragte Junker Hohlkopf, »habe ich dein Ehrenwort, daß ich als Sieger unangefochten aus der Burg reiten und die Insel verlassen kann?«
    Don Blech zögerte. Dann sagte er: »Du hast mein Ehrenwort!«
    Da stürzte sich Junker Hohlkopf mit voller Wucht auf Don Blech.

Sieg oder Niederlage?

    In jedem Buch von Rittern und Helden werden die Zweikämpfe der Recken ausführlich beschrieben. Da ist sehr viel die Rede von Mut und Tapferkeit, von Todesverachtung und ähnlichen Dingen mehr, die wir heute nicht mehr ganz so hoch einschätzen wie früher.
    Also kann jeder, der den Kampf Don Blechs mit Junker Hohlkopf in allen Einzelheiten nachlesen möchte, so ein Buch aufschlagen, denn all diese mörderischen Kämpfe gleichen einander wie ein Schwertschlag dem anderen. Schließlich ist es immer nur wichtig, wer siegt.
    Auch Don Blech und Junker Hohlkopf waren bald in einen heftigen Zweikampf verwickelt. Da sie sich so ähnelten, war es für die Zuschauer schwer zu erkennen, wer nun gerade im Vorteil war. Jedenfalls krachten ihre Schilde aufeinander, daß es eine wahre Pracht war. Da sie ohne andere Waffen kämpften, kam es alleine darauf an, den Gegner entweder umzuwerfen, zu betäuben oder ihn so zu erschöpfen, daß er aufgab. Was das letztere betraf, so war Junker Hohlkopf entschieden im Vorteil. Da er keinen Körper besaß, konnten ihn auch die körperlichen Kräfte nie verlassen, während es der gute Don Blech nicht mehr gewöhnt war, die Rüstung zu tragen, in der er sich eingepreßt fühlte wie in ein geheiztes Futteral. Er schwitzte erbärmlich.
    Und Junker Hohlkopf drang pausenlos auf ihn ein. Zwar donnerte auch Don Blechs Schild mächtig gegen den seinen, zwar schmetterte er ihn gegen den hohlen Brustpanzer, gegen die Schulter oder gegen den Bauch. Aber oft mußte er zurückweichen. Ja, es sah aus, als sollte er unterliegen.
    Schon schnaufte er schwer, und der Schweiß rann ihm in die Augen. Junker Hohlkopf preßte Schild gegen Schild, packte Don Blechs Schulter mit seiner Blechhand: ein erbittertes Ringen wogte auf der Stelle. Und Junker Hohlkopf sprach mit klapperndem Kinnreff auf Don Blech ein: »Gib dich geschlagen, Dickwanst, du kannst mich nicht besiegen, ich bin der stärkere Teil
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