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Dolly - 18 - Sag ja, Dolly!

Dolly - 18 - Sag ja, Dolly!

Titel: Dolly - 18 - Sag ja, Dolly!
Autoren: Enid Blyton
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ihrer Zimmergenossinnen gut
eingelebt. Von Jacqueline und Helene in der Vierten konnte man das
nicht behaupten. Und auch Monique und Viviane in der Dritten
lehnten sich immer wieder gegen das Internatsleben auf und wollten
sich nicht an die Hausordnung halten. Alle vier hatten Dolly schon am
ersten Abend erklärt, daß sie es unzumutbar fänden, mit so vielen
Mädchen in einem Schlafsaal zu wohnen, und es hatte großer
Überredungskünste bedurft, bis sie sich bereit erklärt hatten, es
wenigstens für ein paar Wochen zu versuchen.
Inzwischen war das kein Thema mehr. Dafür gab es auf anderen
Gebieten ständig Ärger. Keines der Mädchen war es gewöhnt, sich an
geregelte Zeiten zu halten, ob es sich nun um den Unterricht, die
Studierstunden, die Mahlzeiten oder das Zubettgehen handelte. Vor
allem von den Freistunden kamen die Gastschülerinnen stets mit
großer Verspätung zurück und waren um Ausreden nie verlegen.
Entweder sie hatten sich verlaufen, ihre Uhren gingen falsch oder
waren stehengeblieben, oder sie hatten einen Besuch bei den Monniers
gemacht – was sich hinterher meistens als Schwindel herausstellte. In den ersten Wochen hatte Dolly Verständnis gezeigt, zumal die
kleinen Französinnen jedesmal zerknirscht Besserung gelobten und
sich wortreich entschuldigten. Doch nach und nach wuchs in Dolly
das Gefühl, von den Mädchen nur an der Nase herumgeführt zu
werden. Sie plapperten ihre Bitten um Verzeihung herunter und
dachten dabei schon an den nächsten heimlichen Ausflug.
Als alle vier eines Tages nicht zur Studierzeit erschienen waren,
hatte Dolly sie heftig zur Rede gestellt. Die jungen Damen hatten
Dolly fast erstaunt angesehen. Sie gehörten ja eigentlich gar nicht zur
Schule, schließlich seien sie nur als Gäste da, hatten sie erwidert.
Darüber dächte sie anders, hatte Dolly erklärt, Burg Möwenfels sei
kein Ferienhotel. Wenn sie sich schon nicht aus Begeisterung
bewegen lassen könnten, sich dem ungewohnten Lebensstil
anzupassen, so könnten sie es doch wenigstens aus Höflichkeit und Rücksichtnahme auf ihre Gastgeber tun. Doch auch diese Standpauke
bewirkte wenig.
Kein Wunder, daß die Mädchen aus der Dritten und Vierten auf die
Französinnen nicht gut zu sprechen waren. Die benahmen sich
rücksichtslos, gaben sich keine Mühe, den Kontakt zu ihren
Mitschülerinnen zu vertiefen, bestanden auf Sonderrechten, hatten an
allem etwas auszusetzen und hockten ständig beieinander, um in ihrer
Muttersprache miteinander zu tuscheln, Zettel mit geheimen
Botschaften von Hand zu Hand gehen zu lassen und zu kichern. „Ärgert euch doch nicht über sie!” pflegte AnnaSophie dann die
Freundinnen zu ermahnen. „Wartet das Ende des Schuljahrs ab. Dann
werden die kein Wort Deutsch dazugelernt haben – aber wir jede
Menge Französisch!”
„Manche lernen’s nie, und andere noch später”, pflichtete Bine ihr
bei. „Sie müssen blind sein, daß sie nicht sehen wollen, was für eine
Auszeichnung es ist, Burgmöwe aus dem Nordturm zu sein. Wenn sie
so weitermachen, schaffen sie es nicht mal zum Anwärter.” „Nicht mal zur Anwärterhilfskraft”, fügte Iris hinzu, „oder sie
müßten sich total ändern.”
Aber daran glaubte niemand, auch wenn manche es insgeheim
bedauerte, daß die doch eigentlich netten, lustigen Französinnen sich
ihnen gegenüber so verschlossen zeigten.
„Wenn sich da nicht bald etwas ändert, werde ich mal mit den
Monniers sprechen müssen”, gestand Dolly ihrem Mann beim
Mittagessen. „Ich komme einfach nicht weiter. So etwas ist mir noch
nie passiert!”
„Laß uns heute erst mal unsere Wanderung machen. Das ist eine
gute Gelegenheit, miteinander ins Gespräch zu kommen”, beruhigte
Klaus sie. „Danach sehen wir weiter.”
Auf die Wanderung mit ihrem Klassenlehrer freute sich die Vierte
schon seit Tagen, zumal das strahlend schöne Herbstwetter einen
magisch ins Freie zog. Gleich nach dem Mittagessen gingen sie los,
zuerst ein Stück auf dem Klippenweg über dem Meer entlang, später
durch die Wiesen und den herbstlich bunten Wald. In einem weiten
Bogen umrundeten sie das Möwennest und erreichten nach einem
kräftigen Zwei-Stunden-Marsch das an der Küste gelegene Strandcafe. Jacqueline und Helene hatten sich stets im Hintergrund gehalten,
ein Stück hinter den letzten der Gruppe. Auch wenn Klaus-Henning
Schwarze sich immer wieder einmal zu ihnen gesellte und versuchte,
sie in ein Gespräch zu ziehen, blieben sie zurück, sobald er sich einer
anderen zuwandte. Seine
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