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Dolly - 18 - Sag ja, Dolly!

Dolly - 18 - Sag ja, Dolly!

Titel: Dolly - 18 - Sag ja, Dolly!
Autoren: Enid Blyton
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sonst hilft, das muß einfach helfen!”
„Und wann fangen wir an?” fragte Greta gedehnt, die über einen
besonders guten Appetit verfügte, da sie viel Sport trieb. „Wenn es
etwas gibt, was wir nicht mögen?”
„Nein”, widersprach Gundula. „Sofort.”
„Und wie sollen wir uns sattessen?” Auch Anna war von der Idee,
hungern zu müssen, nicht eben begeistert. „Vielleicht hast du dazu ja
auch einen tollen Einfall!”
„Vielleicht.” Gundula warf sich auf ihr Bett und schaute
gleichmütig an die Decke. „Ich sage nur ein Wort: Möwennest.” Die Mädchen schauten sich verblüfft an. Natürlich! Die
Studentinnen des Möwennests, der Schwesterschule der Burg, hatten
sie noch nie im Stich gelassen. Wenn man mit den Kochschülerinnen
redete…
„Die haben bestimmt Mitleid mit uns…” Yvonne sprach aus, was
alle dachten. „Gleich heute nachmittag muß eine Abordnung mit ihnen
verhandeln. Und heute beim Abendessen geht’s los mit unserem
Streik, einverstanden?”
„Einverstanden”, kam die Antwort von allen Seiten. Am ersten
Abend schien Fräulein Wehmut das ungewöhnliche Verhalten ihrer
Schülerinnen noch nicht zu bemerken. Sie schob den mangelnden
Appetit und die Schweigsamkeit auf die Müdigkeit nach einem besonders anstrengenden Arbeitstag. Zudem sollte am nächsten Morgen eine gefürchtete Mathematikarbeit geschrieben werden. Grund genug, daß einem das Vergnügen am Abendessen verdorben
war.
Am nächsten Mittag geschah es immerhin schon das eine oder
andere Mal, daß die eßlustige Lehrerin von ihrem Teller aufblickte
und verwirrt in die freundlich lächelnden Gesichter sah, die jeden
ihrer Bisse zu beobachten schienen.
„Ist irgend etwas nicht in Ordnung?” erkundigte sie sich. „Aber nein!” beteuerte Rosi. „Möchten Sie noch Gemüse, Fräulein
Wehmut?”
„Nun ja, ich habe zwar schon dreimal genommen, aber da noch
soviel in der Schüssel ist… Schmeckt es euch nicht?”
„Oh, doch, ganz ausgezeichnet”, antwortete Anna liebenswürdig,
und die anderen nickten eifrig.
Am dritten Tag stellte sich Juanita nach dem Mittagessen Rosi in
den Weg.
„Daß ihr sie so lange füttert, bis sie platzt, haben wir nicht gewettet!
Das ist unfair. Sie nimmt pro Mahlzeit mindestens fünftausend
Kalorien zu sich!”
„Keiner zwingt sie”, meinte Rosi gleichmütig. „Sie ist erwachsen,
sie muß wissen, was ihr bekommt und was nicht.”
Währenddessen überlegte sich Fräulein Wehmut, ob es nicht ratsam
wäre, ihre Schützlinge ärztlich untersuchen zu lassen. Eine solche
Appetitlosigkeit war beängstigend!
Bei der nächsten Mahlzeit begann sie, Fragen zu stellen. „Roswitha, mein Kind, warum nimmst du dir nicht mehr von dem
Hühnerfrikassee, es schmeckt herrlich!”
„Ja wirklich, aber es reicht schon, danke”, sagte Rosi.
„Das ist ja kaum ein Löffelchen voll, davon kannst du unmöglich
satt werden!”
Nein, dachte Roswitha, bestimmt nicht, wenn ich nicht vorhin in der
Scheune schon eine riesige Pizza vertilgt hätte.
„Gundula, nimm du dir noch!” beschwor Fräulein Wehmut das
Mädchen.
„Sehr lieb, aber ich habe wirklich genug gegessen.”
„Karen, du?”
„Danke nein, ich bin satt.”
„Ich verstehe euch nicht.” Kopfschüttelnd füllte sich Fräulein
Wehmut noch einmal den Teller. „Früher habt ihr doch mehr
gegessen?”
„Das mag schon sein”, bemerkte Gundula höflich, „aber warum
sollte man mehr essen, als der Körper braucht? Das macht einen
höchstens krank.”
Fräulein Wehmut ließ die Gabel sinken und sah Gundula
nachdenklich an. Zehn Mädchen blickten ihr unschuldig lächelnd ins
Gesicht.
„Nun ja, hm, andererseits… wer den ganzen Tag arbeitet und viel
Kraft und Nerven braucht, der kann nicht von Luft und Liebe leben.”
Fräulein Wehmut gab ein geziert trillerndes Lachen von sich.
„Außerdem ist Essen doch eines der größten Vergnügen, die uns das
Leben bietet.”
„Wie recht sie hat”, wisperte Lilli.
„Wir schaffen es nie. Sie ist ein absolut hoffnungsloser Fall”, raunte
Greta und stöhnte, denn Fräulein Wehmut wandte sich mit
unverminderter Lust ihrem Teller zu.
Doch da geschah das Unglaubliche. Es kündigte sich durch ein
seltsam ächzendes, quietschendes Geräusch an, dem ein Knall folgte,
als hätte sich ein Schuß gelöst. Der Rest war prasselndes Bersten und
Splittern. Kaum fünf Sekunden waren vergangen, und Fräulein
Wehmut saß am Boden auf einem Häufchen Kleinholz. Nur die
Armlehnen ihres Stuhls hielt sie noch umfangen.
Für einen
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