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Dolly - 15 - Ein Möwenfest im Möwennest

Dolly - 15 - Ein Möwenfest im Möwennest

Titel: Dolly - 15 - Ein Möwenfest im Möwennest
Autoren: Enid Blyton
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ist super!“
„Ja, die ist irre nett. Die paßt viel besser in den Nordturm.“ „Wer kommt denn zu uns? Noch niemand in Sicht?“
Iris versuchte, über die Köpfe der anderen einen Blick auf die Treppe zu erhaschen, und stellte sich auf die Zehenspitzen.
„Mann, drängelt doch nicht so!“
Juliane angelte nach Kleidungsstücken und Schuhen, die ihr unter den Armen wegzurutschen drohten. Es gelang ihr einigermaßen, das Bündel wieder in den Griff zu bekommen; nur ihre bunte Glasperlenkette zerriß, die Perlen rollten auf die Treppe zu und begannen, eine nach der anderen, die Stufen hinunterzuhüpfen.
Walli, eine kleine pummelige Erstkläßlerin aus dem Westturm, konnte nicht sehen, was da vor ihr geschah, sie schob ächzend ihre Matratze vor sich her die Treppe hinauf. Ihre Augen wurden kugelrund vor Erstaunen, als sie plötzlich auf etwas Rundes trat, das unter ihr wegrutschte und sie zu Fall brachte.
„Huch!“ quietschte sie und landete bäuchlings auf ihrer Matratze, die sich sanft mit ihr in Bewegung setzte und den Rückweg treppab antrat, ähnlich einem Luftkissenboot auf bewegter See.
Die Nachkommenden waren nicht weniger mit ihren Lasten beschäftigt und konnten vor Bettzeug und Kissen kaum sehen, was vor ihnen geschah. So war es kein Wunder, daß sich in Sekundenschnelle eine Kettenreaktion anbahnte. Eine nach der anderen wurde von dem Strudel ergriffen und mit fortgerissen. Es rutschte, plumpste, sank oder kippte, kullerte zwischen Kissen und Matratzenteilen von Stufe zu Stufe abwärts. Einer Lawine gleich vergrößerte sich der Berg. Die unten Eintretenden, schon beunruhigt durch Hilfeschreie, lautes Juchzen und Quieken, starrten fassungslos auf diesen Berg, der sich ihnen entgegenwälzte und sich vor ihnen höher und höher auftürmte.
„Hilfe!“
„Halt dich fest, Vorsicht!“
„Paß doch auf!“
„Helft mir doch, ich kann das Zeug nicht mehr halten!“
„Ist das hier eine Achterbahn?“
So hallten die Schreie durch den Nordturm. Fräulein Innig, die sich nicht an der Umzugsaktion beteiligte, sondern ihre Koffer ausgepackt hatte, die sie nun in den Kofferkeller bringen wollte, kam jetzt heraus. Sie glaubte, die Mädchen hätten im Treppenhaus mutwillig eine Kissenschlacht begonnen.
„Aber Kinder! Wie kann man sich nur so benehmen! An so einem Tag! Das ist doch wirklich nicht der richtige Augenblick, um…“
Der Rest ihrer Rede ging in einem Schreckensschrei unter. Ihren großen Schrankkoffer vor sich haltend, hatte Fräulein Innig die Gefahr übersehen und war auf einige Glasperlen getreten. Die setzten sich sofort in Bewegung, rollten unter ihr davon und bewegten die Lehrerin kopfüber Richtung Treppe. Was nützte es da, daß Evi „Vorsicht, Fräulein Innig!“ schrie. Wie ein Schutzschild hielt die Lehrerin ihren Koffer vor sich, landete mehr oder weniger unsanft auf seiner Breitseite und rutschte wie auf Schlittenkufen die Treppe hinunter. Die Mädchen starrten entsetzt die Lehrerin an, die da zappelnd und jammernd immer schneller in die Tiefe sauste. Blitzschnell rollten sie sich zur Seite, um einen Zusammenstoß zu vermeiden, und so landete Fräulein Innig mit einem letzten verzweifelten Schrei auf einem riesigen Bettenberg und versank.
Fast im gleichen Augenblick traten aus den verschiedenen Türen Dolly und Klaus, Fräulein Pott, mehrere Väter und Mütter und schließlich die Direktorin.
„Was findet denn hier statt?“ fragte Fräulein Pott ärgerlich. „Soll das so eine Art Hexensabbat sein, oder führt ihr das Märchen von der Prinzessin auf der Erbse auf?“
Die Mädchen prusteten los, denn erst jetzt schob sich der zerzauste Kopf Fräulein Innigs aus den Kissen.
„Oh!“ machte Fräulein Pott, sie riß erstaunt die Augen auf.
„Frau Direktor, ich…“ stammelte Fräulein Innig, „ich wollte nur meinen Koffer in den Keller bringen!“ Alle lachten.
„Na, welch ein Segen, daß ihr alle so weich gefallen seid!“ seufzte die Direktorin erleichtert. „Ein paar gebrochene Knochen – die hätten uns heute gerade noch gefehlt!“
Schnell wurde der Bettenberg abgetragen, und zwei Stunden später war der Umzug beendet.
Natürlich war noch lange nicht alles eingeräumt; Koffer, Kartons und Bücherstapel bildeten überall kleine Inseln auf dem Fußboden, aber das störte an diesem Abend niemanden mehr. Todmüde fielen die Mädchen in ihre Betten, und nicht eine verspürte Lust auf einen abendlichen Schwatz vorm Einschlafen. Als Dolly ihren Rundgang durch die Schlafsäle machte,
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