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Dolly - 05 - Dollys großer Tag

Dolly - 05 - Dollys großer Tag

Titel: Dolly - 05 - Dollys großer Tag
Autoren: Enid Blyton
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mit der Post gekommen.”
„Irene hat trotz ihrer Klugheit ein Gedächtnis wie ein Sieb”, meinte Alice. „Und auch Britta. Es muß etwas an Kunst und Musik sein, was Menschen, die dafür begabt sind, alltäglichen Dingen gegenüber vollkommen idiotisch macht. Wenn irgendwo etwas zu verlieren ist, dann verliert es Britta; wenn es etwas zu vergessen gibt, dann vergißt es Irene.”
„Da ist der Gong fürs Abendessen”, unterbrach Dolly sie. „Ich bin schrecklich hungrig. Hoffentlich ist das Essen so gut wie immer am ersten Abend.”
Sie gingen zum Essen in den großen Speisesaal hinunter. Drei Mädchen saßen schon an ihrem Tisch, zwei aus der alten Fünften und eine Neue. Katja und Martina nickten ihnen zu. Katja lächelte strahlend, im Gegensatz zu Martina, die aussah, als ob die Sorgen der ganzen Schule auf ihren Schultern ruhten. Die Neue, Margret, strahlte auch über das ganze Gesicht. Sie sah recht unordentlich aus, hatte eine breite Nase und einen großen Mund mit ungleichen, vorstehenden Zähnen, die an ein Kaninchen erinnerten.
„Ich heiße Margret Klein”, sagte sie mit heller, freundlicher Stimme. „Ich hoffe, ihr habt nichts dagegen, daß ich zu euch nach Möwenfels komme.” Sie kicherte ein bißchen.
„Weshalb sollten wir?” fragte Dolly verwundert. „Wir haben gehört, deine alte Schule hat geschlossen. So ein Pech!”
„Ja”, sagte Margret nachdenklich. „Es war eine so wunderbare Schule – ihr hättet den Sportplatz sehen sollen! Und wir hatten zwei Schwimmbecken und durften unsere Haustiere mitbringen.”
„Na, ich glaube, du wirst dich über Möwenfels auch nicht beklagen können”, warf Alice dazwischen.
„O ja”, sagte Margret. „Es ist gewiß herrlich. Deshalb hat meine Mutter es auch ausgesucht. Sie meinte, gleich nach Haus Müseling – das war meine alte Schule, wißt ihr – ist Burg Möwenfels die nächstbeste.”
„Das war aber nett von ihr”, sagte Alice mit einer auffallend sanften Stimme. „Ich habe noch nie von diesem Landschulheim gehört. Oder war das die Schule, in der so viele Mädchen durchfielen?”
Margret brauste auf. „O nein, das kann nicht sein. Wieso auch, fast die Hälfte von uns kam durch. Ich ja auch.”
„Das war sehr klug von dir”, sagte Alice, und Dolly stieß sie heimlich an. Welches Pech für Margret, daß Alice schon so bald ihre schwache Stelle entdeckte! Sie war genau der Typ, der Alices spitze Zunge reizte. Alice blinzelte Dolly zu, aber Dolly runzelte die Stirn. Es war nicht richtig, die Neue schon am ersten Abend aufzuziehen. Gib ihr eine Chance!
Aber Margret verpatzte es sich selbst. Sie wollte unbedingt Eindruck machen, plauderte drauflos und schien nicht zu ahnen, daß Neue lieber gesehen als gehört werden. Zu Margrets Überraschung fingen plötzlich alle auf einmal an zu reden, so daß niemand verstand, was sie sagte. Mademoiselle Dupont, die am Kopf des Tisches saß, tat das leid. Ihr gefiel die unbekümmerte Margret, und sie versuchte, sie zu trösten.
„Siehst du, sie sind aufgeregt, weil sie wieder hier sind. Du wirst bald mit ihnen Freundschaft schließen, n’est-ce pas? Morgen werden sie dir ihre Sachen zeigen, und du wirst zu ihnen gehören. Wie schade, daß Evelyn noch nicht da ist! Die würde dir gefallen! Sie hat genauso goldenes Haar wie du, und…”
Alice fing ein paar Worte auf. Sie blinzelte Susanne zu. „Ich wette, Evelyn ist genau die richtige für Margret”, sagte sie leise, und dann laut zu Mademoiselle Dupont:
„Was ist eigentlich mit unserer lieben Evelyn los, Mademoiselle? Sie ist als einzige noch nicht zurück.”
„Sie ist erst heute aus Frankreich gekommen”, antwortete Mademoiselle. „Sie kommt morgen. Das liebe Kind… Sie wird mir viel über mein geliebtes Heimatland erzählen. Wir werden zusammen davon Schwätzern.”
„Schwatzen, Mademoiselle, meinen Sie”, sagte Susanne kichernd.
„Oh, ich war auch mal in Frankreich”, rief Margret erfreut.
„Dann kannst du ja mit Mademoiselle und Evelyn zusammen darüber Schwätzern”, sagte Irene. „Ein nettes Trio, drauflos schwätzend über ,la belle France’.”
„Sei nicht so albern, Irene”, sagte Martina über den Tisch weg. „Denk daran, daß du jetzt in der Fünften bist, nicht mehr in der Vierten.”
„Oh, tausend Dank für den Hinweis, Martina”, säuselte Alice in ihrer sanftesten Tonart. „Es muß ja schrecklich für dich sein, bei uns zu sein. Du bist wirklich jämmerlich heruntergekommen zu uns alten Viertkläßlern, statt
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