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Dolly - 04 - Dolly, die Klassensprecherin

Dolly - 04 - Dolly, die Klassensprecherin

Titel: Dolly - 04 - Dolly, die Klassensprecherin
Autoren: Enid Blyton
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nicht nach daheim, sondern nach ihrem Pferd. In den Ferien waren sie und Donner unzertrennlich gewesen, aber hier konnte sie ja immer nur kurze Zeit mit ihm zusammen sein.
Alice sah Will an. „Wieso braucht mich das nicht zu kümmern?“ fragte sie.
„Du mußt doch nicht richtig arbeiten, Alice“, antwortete Will. „Du lernst mühelos und spielend. Ordentlich zu pauken, bis der Kopf raucht – ich wette, so etwas brauchst du nie.“
„Margot, machst du die Prüfungen mit?“ fragte Dolly.
Margot war im letzten Jahr sehr krank gewesen und hatte ihre Stimme verloren. Eine herrliche Stimme – und sie hatte immer davon gesprochen, daß sie später einmal Opernsängerin werden wollte.
„Natürlich versuche ich es“, antwortete Margot. „Aber bestehen werde ich wohl kaum. Wißt ihr übrigens, daß meine Stimme sich etwas erholt hat?“
„Was!“ rief Susanne. „Das ist aber schön für dich, Margot. Du wirst also wieder singen können?“
„Viel nicht. Aber ich werde in diesem Sommer wahrscheinlich merken, ob sich für mich eine Gesangsausbildung doch noch lohnt.“
„Alles Gute wünsche ich dir, Margot“, sagte Dolly. Sie dachte an die Zeit, als Margot noch hatte singen können und das ganze Mädchen nichts war als Stimme – ein kleines charakterloses Etwas. Jetzt besaß Margot Charakter, das mußte wohl jeder zugeben.
Ob sie wohl so wird wie früher, wenn sie wieder singen kann? überlegte Dolly. Wahrscheinlich nicht. Sie hat sich ja niemals beklagt oder selbst bemitleidet, als sie die Stimme verlor.
„Hört mal“, rief Marlies. „Wem gehört denn das Bett hier am Ende? Sachen liegen nicht darauf.“
Wahrhaftig: Ein Bett war nicht besetzt.
„Aber wenn es nicht gebraucht würde, hätte man es nicht aufgestellt“, meinte Dolly. „Wahrscheinlich kommt noch eine Neue.“
„Morgen werden wir es erfahren“, sagte Alice gähnend. „Wie kommt ihr zurecht, Zwillinge? Alles in Ordnung?“
„Danke, ja“, antworteten die beiden höflich. Sie lagen schon im Bett. Dolly hatte vergnügt beobachtet, daß Conny sich um Ruth wie um eine jüngere Schwester kümmerte. Sie hatte ihr das Bett aufgeschlagen und ihr sogar das Haar gebürstet!
Da lagen sie beide mit müden Gesichtern: das von Conny derb und rund, das von Ruth schmal und herzförmig. Beide hatten strohblondes Haar, aber Connys war ganz glatt und Ruths lockig.
„Gute Nacht“, sagte Dolly und lachte ihnen zu. Sie lächelten zurück. Sicherlich waren sie gut zu leiden. Nur schade, daß sie sich nicht sehr ähnelten. Das wäre ein Spaß gewesen!
Fräulein Pott sah ins Zimmer. Ein paar Mädchen schliefen schon. „Also Schluß mit der Unterhaltung“, sagte die Lehrerin freundlich.
Als es am Morgen zum Aufstehen läutete, gab es viel Gestöhne. Niemand rührte sich aus dem Bett.
„Los, wir müssen aufstehen!“ rief Dolly schließlich. „Vorwärts! Du liebe Zeit, seht bloß Evelyn – die schläft noch fest!“
Dolly blinzelte Susanne zu. Sie wußte genau, daß Evelyn in Wahrheit gar nicht mehr schlief, sondern nur ein paar Minuten noch dösen wollte.
„Sie wird zu spät kommen“, sagte Susanne. „Wir müssen ihr am ersten Morgen den Ärger ersparen. Drück lieber einen nassen Schwamm über ihr aus, Dolly.“
Diese Aufforderung hatte wie immer die gewünschte Wirkung: Evelyn öffnete entrüstet die Augen und setzte sich im Bett auf.
„Wagt ja nicht, den Schwamm auszudrücken!“ rief sie zornig. „Dieses gräßliche Frühaufstehen! Ach, zu Hause…“
„Ach, zu Hause stehen wir nie vor acht Uhr auf!“ sangen ein paar Mädchen im Chor. Andere lachten. Sie kannten Evelyns Klagen längst auswendig.
„Hat deine alte Lehrerin ihrem Liebling das Bettchen gemacht?“ fragte Alice. „Hat sie ihm das Lätzchen umgebunden? Und hat sie ihre liebe, süße Evelyn mit einem silbernen Löffelchen gefüttert?“
„Hör auf, Alice“, bat Dolly. „Fang nicht gleich mit ihr an!“
Alice stieß Susanne an und deutete auf die Zwillinge. Conny machte das Bett für Ruth.
„Ich kann das selber“, protestierte Ruth.
Aber Conny schob sie weg. „Ich habe Zeit genug, Ruth“, sagte sie. „Du bist bei solchen Sachen immer so langsam. Früher habe ich es dir ja auch abgenommen, warum also hier nicht?“ Sie sah sich um und merkte, wie die anderen sie beobachteten. „Hat jemand was dagegen?“ fragte sie.
„Aber ganz und gar nicht“, flötete Alice. „Du kannst mein Bett gleich mitmachen, wenn du magst. Ich bin bei solchen Sachen auch immer so langsam.“
Conny tat,
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