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Dolly - 02 - Wirbel in Klasse 2

Dolly - 02 - Wirbel in Klasse 2

Titel: Dolly - 02 - Wirbel in Klasse 2
Autoren: Enid Blyton
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Britta ergeben und begann, die Lehrerin zu zeichnen. Sie zeichnete, wo sie ging und stand. Sie hatte immer ein kleines Skizzenbuch in der Tasche und füllte es mit spaßigen Zeichnungen von den Mädchen, den Blumen auf dem Fensterbrett, dem Blick aus ihrem Zimmer – von allem, was ihr aufmerksames Auge entdeckte.
Mademoiselle Dupont, mollig, klein und perläugig, die Lorgnette dicht vor die Augen haltend, war eine Quelle des Vergnügens für Britta, denn sie ließ sich mit wenigen Strichen zeichnen.
Fast jedes Mädchen besaß eine kleine Skizze von Mademoiselle, wie sie sich gerade anschickte, Zensuren einzutragen. Es war der Ehrgeiz der Klasse, Karikaturen der verschiedenen Lehrerinnen als Lesezeichen zu besitzen, und zwar für die Bücher jener Fächer, in denen sie unterrichteten – also Fräulein Cornelius für das Geschichtsbuch, Frau Greiling für das Religionsbuch, Herr Jung für das Liederbuch und so weiter.
Britta versprach, jedem Mädchen ein Lesezeichen anzufertigen, vorausgesetzt, sie räumten ihr die Schubladen auf, hielten ihr Pult blitzsauber und sorgten dafür, daß alles, was sie selbst vergaß, rechtzeitig erledigt würde.
“Ich kann einfach nichts dagegen tun, daß ich immer alles vergesse”, erklärte sie. “Ich bin noch schlimmer als Irene. Und wenn ich zuviel Ärger kriege, werde ich ganz aufgeregt und kann gar nicht mehr zeichnen. Das ist wirklich schrecklich!”
“Mach dir keine Sorgen! Wir werden schon alles für dich erledigen!” sagte Alice, während sie entzückt die drolligen Zeichnungen von Herrn Jung, dem Gesangslehrer, betrachtete – wie er leibte und lebte, mit seinem komischen Spitzbärtchen, der Glatze, auf der noch ganze drei oder vier Haare wuchsen, und den großen Eulenaugen hinter den Brillengläsern!
“Du bist einfach fabelhaft, Britta”, sagte Betty, die über Alices Schulter auf die Karikatur schaute. “Was zeichnest du mir, wenn ich dir verspreche, den Klassenzimmerdienst für dich zu übernehmen? Du bist doch nächste Woche dran?”
So schloß Britta einen Handel nach dem anderen ab und kam um all die Dinge herum, die sie nicht tun mochte.
Verwundert beobachtete Fräulein Parker, was die Mädchen alles für Britta taten. Britta erbitterte sie durch ihr unverantwortliches Verhalten, und sie konnte sich nicht erklären, warum die Schülerinnen ständig um sie herum waren.
“Merkwürdig”, sagte sie zu Mademoiselle Dupont. “Sie tun es doch nicht für Irene, die genauso wirrköpfig ist! Mögen sie Britta so viel lieber? Kaum zu glauben – ich sah sogar, wie Evelyn heute morgen Brittas Pult abstaubte.”
“Oh, Britta hat eine künstlerische Ader”, erklärte Mademoiselle. “Sie hat keine Zeit dafür, Pulte abzustauben und Betten zu machen. Ich selbst habe auch eine künstlerische Ader. Aber in dieser Schule hat man natürlich kein Verständnis dafür. Hier hat man keinen Sinn für solche Feinheiten.”
“Nein, das haben wir nicht!” sagte Fräulein Parker, die schon unzählige Male von Mademoiselles “künstlerischer Ader” gehört hatte. Für gewöhnlich sprach Mademoiselle davon, wenn sie langweilige Pflichten hatte, wie eine Anwesenheitsliste aufzustellen oder ähnliche Dinge mehr.
“Mit Mädchen wie Britta müssen wir Geduld haben”, fuhr Mademoiselle fort. “Wie habe ich gelitten, weil die Menschen…”
“Ja, natürlich. Glauben Sie mir, Britta wird auch leiden, wenn sie nicht schleunigst ihre Unarten ablegt”, unterbrach Fräulein Parker sie. “Ich weiß, was Kollegin Pott im letzten Jahr mit Irene auszustehen hatte. Sie hat sie ein bißchen Vernunft gelehrt – ein Segen! -, so daß ich jetzt einigermaßen mit ihr zurechtkomme. Britta darf auch nicht aus der Reihe tanzen. Es ist wirklich schlimm, daß die Mädchen so viel für sie tun.”
Niemand sagte Fräulein Parker den wahren Grund dafür, und obwohl sie sich redliche Mühe gab, konnte sie ihn nicht herausfinden. Denn natürlich zeigte ihr niemand eine der Zeichnungen. Brittas Zeichenstift hatte oft einen boshaften Strich und zielte direkt auf den schwächsten Punkt ihres Konterfeis. Fräulein Parkers spitze Nase war auf den Zeichnungen immer ein bißchen spitzer als in Wirklichkeit, Mademoiselle Rougier etwas knochiger und Mademoiselle Dupont ein wenig fetter und runder. Nein, die Mädchen hüteten sich, diese Karikaturen ihren Lehrerinnen zu zeigen.
Die einzige Lehrerin, die wirklich von Britta begeistert! war, hieß Fräulein Lind. Sie unterrichtete Kunstgeschichte, war jung, fröhlich
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