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Dollbohrer!

Dollbohrer!

Titel: Dollbohrer!
Autoren: Hendrik Nachtsheim
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wie er des übrigens bei ihr auch gemacht hat! Also hab ich ihn angesproche und augenzwinkernd gefragt, ob er mich heimfährt. Als mer dann vor der Haustür standen, hab ich ihm übers Bein gestreichelt und gesagt, ich müsst jetzt leider rein, weil ich noch beten müsste. Des war ihm anscheinend noch nie passiert, so irritiert war der.«
    »Als er wieder zurück zur Disco kam, bin ich hin und hab ihn gebeten, mich heimzufahren! Und als er gemeint hat, er hätte mich doch eben schon nach Hause gefahren, hab ich ihm die Backe getätschelt und ihm ins Ohr geflüstert ›Des war bestimmt nur ein Traum, aber ich bin die süße Realität.‹ … worauf er mich sofort zu seinem Auto gebracht hat. Als mer dann zu Hause angekomme sind, hab ich die Bibel aus der Handtasche gezogen und gesagt: ›Was freu ich mich aufs Lesen! Gut Nacht!‹ Ich glaub, fassungsloser hab ich en Typ nie gucken gesehen!«
    »Ja, und als er ’ne halbe Stunde später das zweite Mal vollkommen frustriert vor der Disco gehalten hat, stand ich schon da, hab die Bluse so e bissi aufgeknöpft und gesacht: ›Bin ich froh dass du endlich da bist. Fährst du mich bitte heim, Schätzsche?‹ Und als er dann des Kruzifix gesehen hat, das ich überm Ausschnitt getragen hab …!«
    Irene schrie fast vor Lachen.
    »… hat er Vollgas gegebbe und ist abgebrettert wie en Verrückte!«
    »Und innerhalb von nur zehn Minute gleich zweimal geblitzt worn!«
    »Genau! Und ein paar Monate später hat er dann geheiratet …«
    »Ja, und wisst ihr auch noch, wen?«
    »Thomas Schlüter von der Tankstelle!«
    Die drei lagen jetzt fast auf dem Boden vor Begeisterung.
    »Erinnert ihr euch noch an die Sache mit dem Wettsaufen? Des war auch so was!«
    »Stimmt, des war in Bayern, als wir die Tante Magret besucht habbe! In so einem typischen Bierzelt. Hunnerte von diesen Typen in Lederhosen, und wir mittendrin!«
    »Des Gute war, dass man immer nach einem Liter auf die Toilette durfte! Des war zwar für die von uns, die dort gewartet haben, ziemlich eng …«
    »… aber so konnte mer uns immer schön abwechseln!«
    »Wisst ihr noch, wie viele jede von uns getrunke hat?«
    »Na klar! Exakt elf große Maß!«
    »Wahnsinn! Des macht zusamme dreiundreißig Liter Bier!«
    »Und trotzdem sind wir nur Vorletzter geworn …«
    »Eja, im Saufe kimmste gegen die Bayern net an!«
    Diese und viele andere Geschichten ihrer Zeit in Deutschland versüßten ihnen immer und immer wieder die Stunden in ihrem kleinen hessischen Spezialitätengeschäft, in das, wie auch heute, so selten jemand kam.
    »Aber das Beste war das mit den Drillingen!«, kicherte Irene, »Ham im Schrank gehockt und gedacht, dass wir net merken würden, dass immer wieder ein anderer von ihnen ins Bett gekrabbelt kam!«
    »Stimmt!«, prustete Jascha und schlug dabei vor lauter Begeisterung mit der Hand auf den Tisch, dass der Apfelwein nur so aus den gerippten Gläsern schwappte. »Dass es aber noch en zweite Schrank gegebbe hat und wir uns auch die ganze Nacht abgewechselt habbe, des hamse net geschnallt, die Deppe!«
    »Annererseits …«, Olga wischte sich die Lachtränen von der Wange, »… so hatte mer alle was davon!«
    Erneut schüttelten die drei sich vor Lachen wie zu schnell geführte Marionetten eines Puppentheaters. Und während die letzten Sonnenstrahlen noch einmal sanft die Auslage ihres kleinen Schaufensters berührten, ließen sie noch viele weitere gemeinsame Erlebnisse Revue passieren. Wie sich damals eine nach der anderen die Haare hatte schneiden lassen und sie dabei einen Friseur fast in den Wahnsinn getrieben hatten. Und wie sie, weil es so lustig gewesen war, einen Tätowierer aufgesucht hatten, um sich dreimal hintereinander das gleiche Motiv stechen zu lassen! Was dann noch viel lustiger gewesen war …
    … allerdings nicht annähernd an den Tag herankam, an dem sie neun Monate nach der Nacht mit den Drillingen von ein und demselben Frankfurter Entbindungsarzt innerhalb nur einer Stunde ihre drei Kinder zur Welt bringen ließen …!

Interview des Wissenschaftsmagazins »Nova« mit dem Leiter der Archäologischen Arbeitsgruppe an der FH Darmstadt Dr. Markus Porwack
    Herr Dr. Porwack, Sie sind Doktor der Archäologie und auch Leiter der Archäologischen Arbeitsgruppe Darmstadt, die für diese spektakulären Funde im Odenwald verantwortlich ist …
    Das stimmt!
    Ihre Biografie weist eine ganze Reihe hochinteressanter Betätigungsorte auf … von ägyptischen Ausgrabungsstätten über die Freilegung
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