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Dirty Deeds - Meine wilde Zeit mit AC/DC

Dirty Deeds - Meine wilde Zeit mit AC/DC

Titel: Dirty Deeds - Meine wilde Zeit mit AC/DC
Autoren: Mark Evans
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beenden und weg von dem Telefon. Ich hasste das verdammte Telefon.
    „Ich melde mich bald wieder“, stieß ich hervor. Mehr brachte ich nicht heraus.
    Dann ging ich nach unten, wo mir plötzlich der Küchenfußboden entgegen kam und mir ins Gesicht schlug.
    Kurz darauf saßen Bille und ich im Wohnzimmer, am Boden zerstört. Wie konnte das nur möglich sein? Wie konnte Kristin nicht mehr da sein? Kobe und Kristin hatten eine so enge Verbindung zueinander, wie es sie nur zwischen Müttern und Töchtern gibt; sie waren beste Freundinnen, und Kristins Erkrankung hatte das Band zwischen ihnen nur gestärkt. Kristin hatte diesen ganzen Scheiß überstanden, hatte sich durchgekämpft, nur damit nun das hier passierte?
    Es war noch immer mitten in der Nacht. Die nächste, die es erfahren musste, war Virginia, aber wir beschlossen, dass wir sie ganz normal bis sieben schlafen lassen und es ihr dann erzählen wollten. Aber wie? Wie bringt man einem zehnjährigen Mädchen bei, dass die große Schwester ums Leben gekommen ist? Wir saßen still da und warteten, erfüllt von ungläubigem Schmerz und Verzweiflung. Das Leben, wie wir es gelebt und geliebt hatten, war vorbei. Was hatte nun noch einen Sinn? Nur ein einziges Wort ging mir immer wieder durch den Kopf: „Warum?“ Alles war so verdammt still. Ruhig. Einsam.
    Der Zeiger der Uhr rückte unbarmherzig auf sieben vor. Dann ertönte das gefürchtete Weckerklingeln. Wir gingen beide in Virginias Zimmer und setzten uns zu ihr aufs Bett.
    „Virginia“, sagte ich leise. „Wach auf, Schätzchen. Es gab einen schrecklichen Unfall.“
    Kobe und Peter Steele flogen unverzüglich nach Amsterdam, um alles Notwendige zu arrangieren und Chris beizustehen. Bille, Virginia, Graham Kennedy und ich trafen uns mit ihnen, als sie in Sydney in den nächsten Flieger umstiegen. Es war unmöglich mit Worten zu beschreiben, was ich fühlte, als ich Kobe sah. Sie war unglaublich tapfer, aber doch gebrochen und völlig verzweifelt.
    Die folgenden Tage vergingen wie im Nebel. Freunde und Familie waren bei uns, unterstützten uns, gaben uns Kraft. Graham, Dave und Lesley Tice wichen nicht von unserer Seite. Unsere Tür stand allen offen: Man kann die Kraft von Freundschaft und Herzlichkeit nicht zu gering einschätzen. Ich merkte, wie viel Mitgefühl, Freundlichkeit und Unterstützung man durch andere Menschen erfahren kann. Manchmal denkt man ja, wenn man mit jemandem spricht oder jemanden umarmt, der einen fürchterlichen Verlust erlitten hat, dass es kein bisschen hilft, was man da tut. Ich kann euch versichern: Es hilft. Es hilft so sehr, das glaubt man nicht. Zu wissen, dass andere Menschen mit dir fühlen und dich nicht allein lassen, das ist sehr tröstlich, und ich brauchte jedes Bisschen Trost, das ich bekommen konnte.
    In harten Zeiten zeigt sich der wahre Charakter eines Menschen, davon bin ich überzeugt, und ich habe das große Glück, dass viele meiner Freunde wirklich großartig sind und sich wundervoll um uns kümmerten. John Swan und Jim Barnes standen ständig mit uns in Kontakt, guckten bei uns rein, fragten, wie es uns ging, obwohl sie selbst noch den Tod ihres Vaters Big Jim überwinden mussten. Sie zeigten wahre Freundschaft, die ich ihnen nie vergessen werde.
    Meine Trauer war unbeschreiblich und ging so tief. Der große Verlust führte dazu, dass ich mich selbstsüchtig und schuldig fühlte. Ich war innerlich taub und stand unter Schock. Es wäre ein Leichtes gewesen, mich in meiner Trauer zu verlieren, aber was war mit Kristin? Sie hatte alles verloren, ihre Zukunft mit Chris, ihr Leben . Wie kommt man damit zurecht?
    Peter teilte mir am Telefon mit, dass sie beschlossen hatten, Kristin in Amsterdam zu beerdigen, und so nahm ich den nächsten Flug Richtung Europa. Die einsamen 22 Stunden an Bord der Qantas-Maschine waren ein unerwarteter Segen; ich hatte Zeit, meine Gedanken zu sammeln und an Kristin zu denken. Allmählich versuchten die guten Erinnerungen, den schrecklichen Nebel zu durchdringen. Glücklicherweise saß ich allein in meiner Dreier-Sitzreihe. Vermutlich sah ich schrecklich aus, denn eine Stewardess kam zu mir und setzte sich kurz.
    „Stimmt etwas nicht, Mr. Evans? Kann ich Ihnen helfen?“
    Ich sagte ihr den Grund meiner Reise nach Amsterdam. Eigentlich dachte ich, ich hätte mich gut im Griff gehabt, aber als ich meine neue Freundin ansah, liefen ihr die Tränen über die Wangen.
    „Das tut mir schrecklich leid, Mr. Evans.“
    Sie ging wieder zum
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