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Dirnenmord am Montmartre ROTE LATERNE ROMAN Band 8 (Rote Laterne Liebesroman) (German Edition)

Dirnenmord am Montmartre ROTE LATERNE ROMAN Band 8 (Rote Laterne Liebesroman) (German Edition)

Titel: Dirnenmord am Montmartre ROTE LATERNE ROMAN Band 8 (Rote Laterne Liebesroman) (German Edition)
Autoren: Lisa Thomsern
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die Messerklinge aufblitzen. Wie ein Blindwütiger stach der Mann auf das Mädchen im Bett ein. Es gab keinen Laut von sich.
    »Ist sie tot?«, fragte Yvette.
    »Nein, sie ist nicht tot!«, schallte in diesem Augenblick eine scharfe Männerstimme. Licht flammte auf, und Yvette hob wie schützend den Handrücken vor ihre Augen.
    »Bleiben Sie stehen, Polizei! Nehmen Sie die Hände hoch!«
    Der Mann mit dem Messer stand in der Mitte des Raumes. Er betrachtete das Messer. Kein Tropfen Blut war daran zu entdecken.
    Kommissar Palon und Alexandre traten auf das Bett zu. Neben ihnen befanden sich noch drei weitere uniformierte Beamte im Raum.
    Palon riss die Bettdecke zurück. Darunter lag eine Puppe aus weichem Kunststoff, wie man sie in den Geschäften zu Dekorationszwecken verwendete.
    Langsam trat Palon auf den eleganten Mann zu.
    »Victor Deville«, sagte er, »ich verhafte Sie wegen dringenden Mordverdachtes und wegen Mordversuches. Und Sie, Madame Yvette, sind wegen Beihilfe verhaftet. Und nun raus mit den beiden.«
    Nachdem die Untersuchungsarbeiten abgeschlossen waren, begaben sich die Beamten in Marcels Wohnung. Dort warteten Lilly und Marcel.
    »Und?«, fragte Lilly mit schreckgeweiteten Augen, als die Beamten eintraten.
    »Sie sind beide verhaftet, und wir dürfen den Fall wohl als gelöst betrachten. Ein Geständnis des Monsieur Deville ist in dieser Nacht noch zu erwarten.«
    »Ich meine«, verlangte Lilly nun, »Sie sollten mir sagen, was es mit diesem Victor Deville auf sich hat, Kommissar Palon.«
    »Das will ich jetzt gerne tun. Ich stieß in den alten Ermittlungsakten darauf, dass Robert Deville seinen sehr viel jüngeren Bruder, dem man nachsagte, ein nichteheliches Kind gewesen zu sein, seinerzeit davonjagte. Victor Deville verfiel der Ungnade der Familie und vor allem seines Bruders und wurde sozusagen nach Südamerika verbannt. Dort lebte er eine Zeitlang in Argentinien mehr schlecht als recht von Viehzucht.«
    »Und wie kam er zurück?«, wollte Lilly wissen.
    »Sein Bruder Robert, der Vater von Nathalie, hatte mit Victor Kontakt aufgenommen. Bei der Hausdurchsuchung in der Villa der Devilles fanden wir die entsprechenden Unterlagen. Robert Deville hat seinem Bruder angeboten, wieder in die Familie eingegliedert zu werden, sofern er Nathalies Tod rächen würde. Robert Deville und dessen Frau Catherine wollten sich die Hände nicht schmutzig machen, und für Victor Deville gab es fast keine andere Möglichkeit. Er besaß keine Existenz mehr. So war er seinem Bruder ergeben. Robert Deville hat seinen Bruder Victor als Mörder gedungen.«
    »Und Yvette?«
    »Yvette war eine ehemalige Geliebte von Robert Deville. Von ihr hatte sich Robert Unterstützung erhofft. Wir wissen auch, dass Deville genug Material in den Händen hatte, um Yvette zu erpressen. Wir wissen auch, dass Madame Yvette sehr wesentlich Schützenhilfe bei der Durchführung dieser Morde geleistet hat. Pierre, der Clochard, musste sterben, weil man ihn fürchtete. Das Gleiche war nun bei Ihnen der Fall, Lilly. Gewiss hätten die Devilles genug Möglichkeiten gehabt, mit Geld das Schweigen zu erkaufen. Aber ein erkauftes Schweigen schien den Devices keine Sicherheit zu bedeuten.«
    »Und Madame Deville?«, fragte Lilly.
    »Nun, sie war immerhin Mitwisserin, obgleich sie sich natürlich an den Ausführungen der Taten nicht beteiligt hat. Doch auch diese Mitwisserschaft ist strafbar. Schwierig wird es, wenn sie an den Planungen beteiligt gewesen ist. Zur Stunde werden Madame und Monsieur Deville verhaftet.«
    In diesem Augenblick läutete das Telefon.
    »Es ist für Sie, Kommissar Palon«, sagte Marcel. »Ich mache uns Kaffee.«
    »Ja, einen Kaffee könnte ich brauchen und eine Zigarre.«
    »Rauch nur, Jacques«, meinte Alexandre etwas belustigt. »Wir befinden uns hier in keinem Tempel der Elegance.«
    »Ha, ha!«, stieß Marcel etwas bissig hervor, ehe er in die Küche verschwand.
    Palon telefonierte eine Weile. Als er an den Tisch zurückkehrte, brachte der Maler Marcel Lelouche den frischen Kaffee.
    »Der Gordische Knoten ist gelöst«, sagte Palon. »Victor Deville hat gestanden. Auch Madame Yvette ist unter der Last der Beweise zusammengebrochen. Wir haben noch Glück im Unglück gehabt, denn es war geplant, alle sechzehn Dirnen zu beseitigen, die seinerzeit für Nathalie Devilles Tod verantwortlich waren.«
    »Waren sie wirklich verantwortlich?«, fragte Lilly.
    »Lilly«, meinte Palon und zog an seiner schwarzen Zigarre. »Auf diese
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