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Diplomat und Rebell von Terra

Diplomat und Rebell von Terra

Titel: Diplomat und Rebell von Terra
Autoren: Keith Laumer
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Lebensunterhalt damit, daß sie uns anderen Quoppina auflauerten und uns beraubten – und das seit dem Ausbrüten des Ersten Großen Eies ...«
    Schwere Schritte klangen hinter Retief auf. Er drehte sich um und sah, daß ihn die vier Terraner umringten. Auf ihren wettergegerbten Gesichtern lag ein finsterer Ausdruck.
    »Wir kommen gerade von der Handelsstation im Rum-Dschungel«, sagte einer von ihnen, ein hagerer Mann mit einer Unmenge Narben. »Wir wollen uns ein wenig mit Ihnen unterhalten, Mister.« Er rieb die Fäuste gegeneinander und sah sich nervös um.
    Retief nickte. »Fangen Sie an«, sagte er liebenswürdig. Ein großer Mann mit breiten Henkelohren und dünnem rötlichem Haar schob den Hageren zur Seite.
    »Nicht in der Spelunke«, sagte er. »Draußen.«
    »Wenn es sich um eine Privatangelegenheit handelt, wäre es besser, Sie suchten mich in meinem Büro auf ...«
    »Wir waren schon in der Botschaft. Sprachen mit einem Kerl namens Magnan«, erklärte der Große. »Er machte ein Gesicht, als würden ihn seine Spitzenhosen kratzen. War kein Gesprächspartner für uns.«
    »Unterhalte dich doch nicht lange mit dem Knaben, Big Leon«, drängte ein untersetzter Mann mit einem blauschwarzen Stoppelbart und einem Vorderzahn aus Stahl. »Pack ihn.«
    »Ich bin Gom-Goo, und ich tanze ...«
    »Laß lieber mal deine Leitungen überprüfen«, unterbrach ihn Narbengesicht. »Das klingt ja, als hättest du einen Kurzschluß in deiner Sprechmaschine.« Er nickte Retief zu. »Gehen wir, Mister.«
    »Ich möchte erst fertig trinken«, sagte Retief sanft. »Weshalb warten Sie nicht draußen? Ich komme gleich nach.«
    Der vierte Mann, von dem man bis dahin nichts gehört hatte, kam näher. »Äh, Sir, wir haben ein Problem«, begann er. »Wir ...«
    »Halt den Schnabel, Jerry!« sagte Narbengesicht scharf. Er deutete mit dem Daumen über die Schulter und sah Retief düster an. »Los, hinaus, wie Big Leon gesagt hat.«
    »Tut mir leid«, erwiderte Retief. »Ein anderes Mal vielleicht.«
    Narbengesicht bekam schmale Augen. Er griff mit seiner harten Hand nach Retiefs Kragen. Retief beugte sich zur Seite, drückte seine Handfläche gegen die Hand des Angreifers und bog sie nach hinten. Narbengesicht ging mit einem Aufschrei in die Knie. Retief machte: »Tsk!«
    »Schwach, Lefty, schwach!« sagte er vorwurfsvoll. »Ein Glück, daß ich nicht Ihr Feind bin.«
    »He!« Der große Mann trat dazwischen. »Lassen Sie ihn los.«
    Retief sah das breite Gesicht an. Der Mann war noch etwas größer als er selbst. »Weshalb werden Sie Big Leon genannt?«
    Big Leon setzte sich. »Lassen Sie Seymour los, dann zeige ich es Ihnen.«
    Retief verlagerte seinen Griff und hob den Mann hoch, bis er einen halben Meter über dem Boden zappelte. »Da haben Sie ihn«, sagte er und warf ihn zu dem Großen hinüber. Leon stolperte zurück, schob Seymour zur Seite, ballte die Fäuste und kam heran ...
    Man hörte ein schrilles Schnarren. Ein breiter, eins fünfzig hoher Quoppina, dessen schwarzer Panzer mit Silberornamenten verziert war, rollte zwischen Retief und Big Leon.
    »Hinaus, fremde Maden!« kreischte der Eindringling. Er schwenkte einen langen Knüppel aus schwarzem Holz und stieß damit gegen Narbengesicht, der eben wieder auf die Beine gekommen war. Hinter ihm erschienen weitere Knüppelschwinger, zwei, drei, ein halbes Dutzend – alle mit den neuen silbernen Abzeichen der Bundespolizei, die vom CDT unterstützt wurde. Der Voion-Hauptmann bewegte aufgeregt seine Fühler, und Retief sah einen Moment lang die gelbgrüne Rachenhöhle mit den silbrigen Nadeln.
    »Ihr steht alle unter Arrest«, knarrte er. »Hebt eure Greifwerkzeuge über die Kugel mit den Sinnesorganen. Marsch, voran!«
    »Wie lautet die Anklage?« fragte Retief im Dialekt der Voion.
    »Das Betreten verbotenen Gebiets, Fremder, obwohl es dich nichts angeht. Das Beispiel soll deine Freunde warnen. Ich hoffe, sie bleiben in dem Getto, das ihnen durch die Nachsicht der Planetarischen Regierung zugewiesen wurde.«
    »Einen Augenblick!« Der Barkeeper beugte sich von seinem hohen Hocker herunter. »Ich bin Gom-Goo und ...«
    »Ruhe, Dulder fremder Laster!« fauchte der Voion. »Sonst finde ich für dich auch noch einen Platz in den Verliesen.«
    Die anderen Voion legten sich ihre Knüppel zurecht. Retief sah Big Leon an und machte eine unmerkliche Kopfbewegung nach rechts. Der große Mann nickte. Als der Voion vor Retief ihn mit dem Knüppel anstupsen wollte, holte Leon aus,
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