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Diplomat und Rebell von Terra

Diplomat und Rebell von Terra

Titel: Diplomat und Rebell von Terra
Autoren: Keith Laumer
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packte den Fremden am oberen Armpaar, hob ihn mit einem Ruck vom Boden und schleuderte ihn gegen seine Gefährten. Zwei von ihnen wurden bei dem Zusammenprall umgekippt. Retief wirbelte herum, fing einen eifrigen jungen Voion ab, der ihn von links angreifen wollte, packte ihn an seinen unterentwickelten Flügeln und schubste ihn so kräftig zurück, daß er einen Kollegen anrempelte. Inzwischen war es Narbengesicht gelungen, einem der Angreifer den Knüppel zu entwinden. Er duckte sich und stieß ihn durch die Speichen der Haupträder. Der Voion schrie auf. Man hörte das Splittern gebrochener Speichen. Big Leon erwischte seinen zweiten Gegner mit einem Schwinger, schrie auf, als seine Knöchel gegen die hornige Kehle prallten, und landete wutentbrannt einen zweiten Schlag, der den Fremden durch den ganzen Saal rollen ließ. Retief warf ihm den Knüppel zwischen die Speichen, den er seinem letzten Opfer entwunden hatte, gerade als der letzte Voion Big Leon einen Schlag hinter das Ohr versetzte. Leon drehte sich mit einem Fauchen um, hob den Polizisten mit Schwung hoch und drückte ihn gegen die Bar.
    »Da!« schrie der Barkeeper. »Ich bin Gom-Goo, und ich tanze den Tanz der Sorge ...«
    »Weg von hier!« Narbengesicht duckte sich, als ein Voion-Knüppel angesaust kam. Er rannte in Richtung Tür. Quoppina aller Größen und Farben machten ihm Platz. Leon nahm sich einen Voion vor, der wieder auf die Räder gekommen war und zum Angriff startete. Jerry stützte den vierten Terraner, der eine Platzwunde am Kopf hatte. Er ging mit ihm zum Ausgang. Retief lehnte sich an die Bar, eingekeilt von zwei Voion, die ihre Knüppel schwangen. Er griff sich eine große Flasche, schlug sie einem der Polizisten über den Kopf. Plötzlich beugte sich Gom-Goo vor und erledigte den anderen mit einem Bierschlegel.
    »Retief!« rief der Herpp über die Köpfe der schnatternden Kunden hinweg, die sich über das kostenlose Schauspiel amüsierten. »Ich bin Gom-Goo, und ich tanze den Tanz der Entschuldigung ...«
    »Der Tanz gehört mir«, keuchte Retief. »Ich glaube, ich verschwinde jetzt besser, Gom-Goo. Tut mir leid, daß wir soviel Schaden angerichtet haben ...«
    »Oh, das waren diese sogenannten Polizisten.« Der Barkeeper klappte aufgeregt mit seinen Flügelbehältern. »Mischen sich in eine freundschaftliche Unterhaltung zwischen zahlenden Kunden ein! Tum-Tuk!« Er winkte seine beiden Tischkellner herbei. »Werft diese Störenfriede auf die Straße.« Er beugte sich über den Riesen, den Big Leon gegen die Barverkleidung geschleudert hatte. »Und den da könnt ihr in den Müllverbrenner stecken. Der vertreibt keinen freien Bürger mehr von seinem Parkplatz.«
    »Wir müssen uns aus dem Staub machen, Mister«, sagte Leon. »Der Kerl war ein Polyp, und er hat eine Menge Freunde ...«
    Man hörte in der Ferne das Aufeinanderschlagen von Gongs.
    »Es ist besser, wenn du deine Zerstreuungen für den Moment an anderer Stelle suchst, Retief«, rief Gom-Goo. »Einer dieser Spielverderber hat die anderen Verbrecher auf den Plan gerufen.«
    »Wir sind schon unterwegs. Vielen Dank, daß du mir bei dem letzten Knaben ausgeholfen hast. Er war unangenehm nahe.«
    »Man tut, was man kann. Die Kerle werden von Tag zu Tag ekliger. Denke an meine Worte, es braut sich etwas zusammen. Und noch ein guter Rat: Nach den Rädern ist die Kante der Scheitelknochen die empfindlichste Stelle der Voion.«
    »Ich werde es mir merken. Adieu.«
     
    *
     
    In einer ruhigeren Grogkneipe, eine halbe Meile vom Tatort entfernt, suchten sich Retief und die vier Terraner einen Tisch im Hintergrund des Saales, von wo aus sie die Straße beobachten konnten. Durch den weiten, türlosen Eingangsbogen sah man Voion in ihren schwarz-silbernen Panzern vorbeieilen, grimmig und geschäftig. Big Leon blies über seine zerschundenen Handknöchel und sah Retief fast schüchtern an.
    »Tut mir leid, daß ich so grob war, Mister, äh ...«
    »Retief. Sie brauchen sich nicht zu entschuldigen. Ich weiß nun, weshalb man Sie Big Leon nennt.«
    Leon nickte. »Ihre Faust ist aber auch nicht von schlechten Eltern, Mister. Vielleicht überlegen es sich die Mistkerle, bevor sie wieder eine Gruppe von Terranern angreifen.«
    »Was ist denn nur mit denen los?« fragte der Narbige. »Sie haben uns draußen im Busch ziemlich zugesetzt, aber ich dachte, daß sie zumindest in der Stadt etwas vorsichtiger sein würden.«
    »Deswegen sind wir auch hergekommen«, sagte Big Leon. »Der ganze Stamm der
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