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Dinner fuer drei Roman

Dinner fuer drei Roman

Titel: Dinner fuer drei Roman
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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fahren lassen würde, durch das nasse Gras auf Honey zukam. Der nächtliche Nebel hatte sich gelichtet, und aus dem Styroporbecher mit Kaffee, den er in der Hand hielt, stieg heißer weißer Dampf auf. Er sah aus, als wäre er gerade erst aufgewacht.
    »Morgen, Missus Coogan.«
    Sie kam die letzten Stufen der Leiter heruntergeklettert und nickte ihm zu. Ihr Körper schmerzte vor Erschöpfung, sie war völlig durchgefroren, und vor Schlafmangel brannten ihr die Augen. »Ich bin die Gleise noch mal abgegangen«, erklärte sie ihm. »Sieht aus, als sei alles in bester Ordnung.«
    »Gut. Ich habe auf der Fahrt den Wetterbericht gehört. Scheint, als würde es ein schöner Tag werden.« Er betrat das Fahrkartenhäuschen, und Honey starrte auf die Berg-und-Tal-Bahn. Wenn sie die Fahrt unternahm, würde sie Eric verlieren, und wenn sie darauf verzichtete, würde sie für alle Zeit von ihrer Vergangenheit verfolgt werden.
    »Honey!«
    Sie wirbelte herum und sah, dass Rachel zwischen den Bäumen hindurch auf sie zugelaufen kam. Sie trug Jeans und ein
pinkfarbenes Sweatshirt, dessen Innenseite fälschlicherweise nach außen gestülpt war, und ihr Haar flogen in wilden, ungekämmten Strähnen um ihr wütendes Gesicht.
    »Ich hasse ihn!«, schrie sie, als sie vor Honey zum Stehen kam. In ihren Augen glitzerten unvergossene Tränen, und sie presste zornig ihre bebenden Lippen aufeinander. »Ich fliege nicht zurück nach Hause! Ich laufe weg! Vielleicht werde ich sterben, und dann tut es ihm Leid.«
    »So etwas darfst du nicht sagen, Rachel.«
    »Wir wollten an der Feier heute teilnehmen, aber Daddy hat uns heute Morgen geweckt und gesagt, wir müssten sofort zum Flughafen. Dabei sind wir doch erst seit gestern hier! Das heißt, dass ich nicht mit Black Thunder fahren kann.«
    Honey versuchte, den Schmerz darüber, dass Eric sie tatsächlich verlassen wollte, beiseite zu schieben. »Er hätte dich doch sowieso nicht fahren lassen«, erinnerte sie sie sanft.
    »Ich hätte ihn dazu überredet!«, rief Rachel erbost und blickte mit zusammengekniffenen Augen an der Achterbahn hinauf. »Ich muss damit fahren, Honey. Ich muss einfach.«
    Honey spürte, dass Rachel dieselben Bedürfnisse wie sie hatte. Statt zu versuchen, ihre Seelenverwandtschaft mit ihr zu ergründen, nahm sie sie einfach hin. Sie strich ihr beruhigend über den Rücken und musste mit den Tränen kämpfen. »Es tut mir Leid, Schätzchen. Es tut mir wirklich Leid.«
    Doch Rachel schüttelte ihr Mitleid achtlos ab. »Es ist wegen dir, richtig? Ihr habt euch gestritten.«
    »Nein, es war kein Streit. Ich kann dir nicht erklären, was genau es war.«
    »Ich werde nicht einfach wieder gehen. Er hat gesagt, wir bekämen eine tolle Überraschung dafür, dass wir fahren, aber ich will keine tolle Überraschung. Ich will mit Black Thunder fahren und sonst nichts.«
    »Rachel, er ist dein Vater, und du musst tun, was er sagt.«
    »Da hast du verdammt Recht!«, hörte sie Eric hinter sich sagen. »Und du, junge Dame, kommst sofort hierher.«

    Becca auf dem Arm, kam er wütend auf seine zweite Tochter zu. Als er sie erreichte, stellte er Becca auf die Füße und starrte Rachel zornig an.
    Doch Rachel hielt seinem Blick stand, wobei sie unbewusst seine gespreizten Beine und die in die Hüften gestemmten Arme imitierte.
    »Nein!«, brüllte sie. »Ich fahre nicht mit dir zum Flughafen. Ich kann dich nicht leiden!«
    »Das ist wirklich Pech, denn trotzdem kommst du auf der Stelle her.«
    Honeys Herz zog sich schmerzhaft zusammen. Eric war eindeutig am Ende seiner Kräfte. Sie wollte ihn anflehen, doch noch zu bleiben, doch sie hatte ganz einfach nicht das Recht dazu. Weshalb nur musste er derart stur sein? Weshalb musste er sie so auf die Probe stellen? Doch noch während sie sich diese Fragen stellte, wusste sie genau, dass er jedes Recht der Welt hatte, all die Dinge von ihr zu erwarten, die zu geben sie noch nicht in der Lage war.
    »Sofort!«, bellte Eric seine Tochter an.
    Rachel brach in Tränen aus, rührte sich jedoch immer noch nicht vom Fleck.
    In der plötzlichen Gewissheit, dass es falsch von Eric war, Rachel nicht mit Black Thunder fahren zu lassen, machte Honey einen Schritt nach vorn.
    Und wusste plötzlich genau, was ihre Aufgabe war.
    Sie nahm Rachels Hand und blickte Eric an. »Erst muss sie noch mit Black Thunder fahren.«
    »Den Teufel muss sie!«
    »Halt sie nicht zurück, Eric.« Ihre Stimme war kaum mehr als ein leises, inbrünstiges Flüstern. »Lass sie um
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