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Dinge geregelt kriegen – ohne einen Funken Selbstdisziplin

Dinge geregelt kriegen – ohne einen Funken Selbstdisziplin

Titel: Dinge geregelt kriegen – ohne einen Funken Selbstdisziplin
Autoren: Sascha Kathrin / Lobo Passig
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zweistelligen Prozentsatz jeder Zielgruppe ausmachen.
Formulieren Sie Fragen so, dass auch die Nichtbeantwortung des Schreibens schon eine Antwort darstellt. Also nicht «Wer ist für diesen Vorschlag?», sondern «Wenn bis nächsten Dienstag niemand widerspricht, gilt der Vorschlag als angenommen». Durchtriebene formulieren die Anfrage so, dass der Empfänger die schlechtere Karte zieht, wenn er nichts tut, und sorgen so für zusätzliche Motivation.
Erteilen Sie klare und verständliche Aufträge und vermitteln Sie eindeutige Prioritäten. Der Auftrag muss möglichst konkret umrissen sein, und es schadet nicht, währenddessen noch ein paarmal Rücksprache zu halten. Je unklarer die Aufgabe, je widersprüchlicher die Prioritäten und je sinnloser das Ergebnis scheint, desto mehr wird prokrastiniert.
Helfen Sie anderen, besser zu planen. Lassen Sie niemanden aus dem Stegreif eine Schätzung abgeben, wie lange ein Projekt dauert (zu den Gründen siehe Kapitel «Aufschubumkehr»). Akzeptieren Sie keine offensichtlich unrealistischen Schätzungen, nur weil sie Ihnen, Ihren Vorgesetzten oder Ihren Auftraggebern besser ins Konzept passen.
Häufig ist die Hürde der Anfang und nicht die Fertigstellung. Fragen Sie nicht «Wann bist du fertig?», sondern «Wann kannst du mir eine erste Rohfassung schicken?».
     
    b) im Privatleben
Die Umerziehung anderer Menschen ist mühsam, wenig erfolgversprechend und macht (mit Ausnahmen, nähere Auskünfte erteilt das Internet, Stichwort BDSM) keinen Spaß. Wenn Ihr Partner oder Mitbewohner Ihre Hygiene- und Ordnungsvorstellungen nicht teilt, stellen Sie auf seine Kosten jemanden ein, der putzt und aufräumt.
Die meisten Ordnungsvorstellungen sind Privatsache. Wer gefaltete Wäsche im Schrank haben will, muss sie selbst falten.
Verschwenden Sie keine Zeit mit ideologischen Fragen («Aber das musst du doch eines Tages lernen!»), es geht um die Lösung konkreter Probleme. Für konkrete Probleme gibt es fast immer technische Lösungen.
Zu einem Konflikt gehören immer zwei. Neil Fiore rät zum Thema Pünktlichkeit und Planung: «Halten Sie sich vor Augen, dass dieses ganze Pünktlichkeitsthema Ihr Problem ist. Es ist so nutzlos wie unangebracht, den Prokrastinierer zu beschuldigen. Sie kommen weiter, wenn Sie Ihre kleine Pünktlichkeitsschwäche eingestehen: ‹Ich bin nicht so flexibel und spontan wie du und fühle mich deshalb verpflichtet, jetzt gleich mit der Vorbereitung auf kommende Deadlines anzufangen.› . (…) ‹Ich kann nicht so gut wie du mit der Aufregung umgehen, wenn alles in letzter Minute erledigt wird›, könnten Sie hinzufügen. Jetzt, wo Sie die Aufmerksamkeit des anderen geweckt haben, können Sie ehrlich darum bitten, dass er Sie versteht und Ihnen hilft, Ihre Nervosität in den Griff zu bekommen.»
Wenn jemand vorhersehbar zu spät kommen wird, weil er immer zu spät kommt, bringen Sie sich eine Beschäftigung mit, damit Sie sich beim Warten nicht langweilen, oder kommen Sie selbst eine halbe Stunde später. Oderverabreden Sie sich um halb acht, wenn Sie sich um acht treffen wollen. Wenn es klappt, prahlen Sie nicht mit Ihrem Erfolg, denn der LOBO ist lernfähig und erscheint dann eben nächstes Mal erst um halb neun.
Bringen Sie niemanden in eine Situation, in der er nicht anders kann, als zu lügen oder die Lage zu beschönigen. Dauerhaftes Schönreden der Lage ist auch für LOBOs nicht gesund. In vielen Fällen bedeutet das, dass Sie sich am besten gar nicht nach dem Zustand der Wohnung oder dem Fortschritt des Studiums erkundigen.
Paare sind nicht verpflichtet, unter demselben Dach zu wohnen. Schon gar nicht, wenn ihre Ordnungsvorstellungen inkompatibel sind.

Die Insel der Saumseligen
    Lob der LOBOs
    «Ich unterscheide vier Arten. Es gibt kluge, fleißige, dumme und faule Offiziere. Meist treffen zwei Eigenschaften zusammen. Die einen sind klug und fleißig, die müssen in den Generalstab. Die nächsten sind dumm und faul; sie machen in jeder Armee 90   Prozent aus und sind für Routineaufgaben geeignet. Wer klug ist und gleichzeitig faul, qualifiziert sich für die höchsten Führungsaufgaben, denn er bringt die geistige Klarheit und die Nervenstärke für schwere Entscheidungen mit. Hüten muss man sich vor dem, der dumm und fleißig ist; dem darf man keine Verantwortung übertragen, denn er wird immer nur Unheil anrichten.»
    (General Kurt von Hammerstein-Equord: «Truppenführung»)
    Bei den Gesprächen, die wir zu diesem Buch führten, geschah es ab
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