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Dihati Qo – Die, die sind

Dihati Qo – Die, die sind

Titel: Dihati Qo – Die, die sind
Autoren: Joseph Maximilian Spurk
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seine Axt quer und die von hinten fegte der Rückschwung beiseite. Anscheinend hatte er die letzten Monate damit verbracht die beste Strategie zu finden, sich durch Gegnerhorden zu schlachten. Fürwahr, er hatte sie gefunden.
    Am Ende dieser Orgie der besonderen Art war der Raum verbrannt, blutgetränkt und mit Leichen übersät. Die beiden Vollstrecker standen keuchend in der Mitte des Raumes und lachten, berauscht vom Gefühl des Triumphs.

46
    Noraks strahlendblaue Augen funkelten. Er genoss seine Vergeltung. Seine Zunge kostete den Geschmack der Rache. Sie schmeckte süß.
    Eric bleckte die Zähne zum Triumph. Die Last, die sie seit dem Weggang aus ihrem Dorf mit sich trugen, war ein Stück leichter geworden. Die wohlige Kälte der Genugtuung wärmte seine Seele. Er stampfte durch die Gedärme der Brut, die er hinweggerafft hatte, und lachte dabei.
    Sie ließen die Überreste des Saals hinter sich. Illwar folgte ihnen ohne Anstrengung. Ihre Spur der Verwüstung zog sich durch die gesamte Festung. Wo sie hinkamen, folgte der Tod. Wo vorher Teppiche lagen, legten sie die Flure mit Leichen aus.
    Illwar bemerkte, dass die beiden Heilsbringer auf direktem Wege die Gemächer des Fürsten ansteuerten. Ob sie das wohl wussten oder gar beabsichtigten?
    Die Toten in den Fluren betrachtend kam es Illwar so vor, als läge eine halbe Armee zu seinen Füßen. »Welches Heer könnte man aus diesen Toten aufstellen?«, schoss es ihm durch den Kopf. Er schüttelte sich bei dem Gedanken und nahm wieder die leicht zu lesende Fährte auf.
    * * *
    Die beiden Freunde rissen die Tür zum größten Raum im obersten Stockwerk auf. Sie hatten sich durch Säle, Flure und über Treppen gekämpft. Nichts davon war nur annähernd so prächtig gewesen, wie diese beeindruckende Halle. Sie war gleichzeitig Studier- und Esszimmer, Erholungs- und Vergnügungsraum. Der Esstisch hatte Bankettgröße mit thronähnlichen Stühlen. Daran schlossen wandhohe Bücherregale samt Schreibtisch an. Diwane drapierten den Boden auf der anderen Seite. All dies war um den Mittelpunkt des Raumes arrangiert, den ein Podest zierte. Auf diesem Podest lag eine Glaskugel. Eric fragte sich, ob der Fürst damit in die Zukunft gesehen hatte und um seinem vorzeitigen Ende zu entgehen, geflüchtet war.
    Die Tür am anderen Ende des Raumes beantwortete die Frage. Sie öffnete sich und Tang Ok trat heraus. Er sah gelassen aus, als habe er sie erwartet. Was nicht sonderlich überraschend war. Bei dem Lärm, den sie verursacht hatten, benötigte man dafür nicht einmal eine Kristallkugel.
    »Dafür, dass Ihr tot sein solltet, habt Ihr es weit gebracht.« Tang Ok zog die Luft scharf ein und blies sie hörbar wieder aus. Seine linke Hand umklammerte einen Bogen, an seiner Seite hing ein Schwert. Ein den Freunden nicht unbekannter Ring zierte seinen Finger. »Diesmal bin ich wirklich überrascht!«
    »Ach, das sieht man Dir gar nicht an, Tang«, zog Norak ihren Widersacher auf. Er hatte das merkwürdige Gefühl, ihn seit Ewigkeiten zu kennen. »Du warst schon mal bei besserer Laune. Können wir Dir irgendwie helfen?«
    »Ja. Sterbt!«
    »Ich glaube«, entgegnete Eric, »daraus wird vorerst nichts. Leider müssen wir Dich, mein lieber Okki, vorher noch Deinen Soldaten hinterherschicken. Schließlich bist Du ihr Anführer, also solltest Du sie nicht allzu lange warten lassen. Vor allem aufgrund ihres erheblichen Blutverlustes könnten sie Deine Hilfe gebrauchen.« Eric lächelte sardonisch.
    Tang Ok schnaubte. »Für Eure bescheidenen Fähigkeiten seid Ihr weit gekommen. Aber um Euer Ziel zu erreichen, müsst Ihr noch einen Stein aus dem Weg räumen. Wie es aussieht, ist er für Euch zu schwer!« Er zog einen Pfeil aus dem Köcher und legte den Bogen an.
    * * *
    Illwar stockte der Atem. Der Fürst benutzte den Bogen. Er verfehlte nie! Seine Geschosse trafen mit brutaler Wucht über die irrwitzigsten Entfernungen. Hier endete wohl die Reise der beiden vorwitzigen Herausforderer.
    * * *
    Eric hasste Fernwaffen. Was daran lag, dass er nicht mit ihnen umgehen konnte. Außer natürlich es handelte sich um umfunktionierte Nahkampfwaffen.
    Bevor die Sehne des Bogens die Finger verließ, krachte Erics Axt in Tang Oks rechten Unterarm und trennte ihn vom Ellenbogen. Tang schrie auf. Sein Bogen krachte zu Boden. Die linke Hand umklammerte den blutenden Stumpf. Seine Lefzen zogen sich nach oben und mit ihnen Blut in seine Augen. »Hund! Das wirst Du mir büßen! « zischte er in Erics
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