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DIESES MAL IST ALLES ANDERS

DIESES MAL IST ALLES ANDERS

Titel: DIESES MAL IST ALLES ANDERS
Autoren: CARMEN M. REINHART , KENNETH S. ROGOFF
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Waffengewalt. Diese Worte lauten: ›Dieses Mal ist alles anders. ‹ «
    Mein spezieller Dank geht an Jane Trahan für ihre extrem hilfreiche und gründliche Redaktion des Manuskripts und an unseren Lektor bei Princeton University Press, Seth Ditchik, für seine Anregungen und seine editorische Anleitung im Verlauf der Buchentstehung. Ethan Ilzetzki, Fernando Im, Vania Stavrekeva, Katherine Waldock, Chenzi Xu und Jan Zilinsky unterstützten uns mit ihrer exzellenten Forschungsassistenz. Außerdem danken wir Peter Strupp und seinen Kollegen von Princeton Editorial Associates für seine geschickte Verhandlung über alle technischen Details in Bezug auf die Produktion dieses Buches.

EINLEITUNG: EINIGE ERSTE ERKENNTNISSE ÜBER DIE VERWUNDBARKEIT DER FINANZMÄRKTE UND DIE UNBERECHENBARKEIT DES VERTRAUENS
    Dieses Buch ist eine Zusammenfassung der langen Geschichte der Finanzkrisen in ihren vielfältigen Gewändern und in zahlreichen Ländern. Bevor wir in die tiefen Gewässer der konkreten Erfahrungen eintauchen, wollen wir in diesem Kapitel versuchen, einen ökonomischen Rahmen zu skizzieren, um dem Leser das Verständnis dafür zu erleichtern, dass Finanzkrisen tendenziell sowohl unberechenbar als auch schädlich sind. Im Verlauf des Buches werden wir – wo es für unsere Darstellung unerlässlich ist – weitere Gelegenheiten nutzen, die interessierten Leser durch die entsprechende wissenschaftliche Literatur zu führen. Seien Sie jedoch versichert, dass es sich dabei nur um kurze Exkurse handelt, und diejenigen, die weniger Interesse an Wirtschaftstheorie als Motor für Entdeckungen haben, können diese Abschnitte überblättern.
    Wie wir darlegen werden, bietet die Theorie plausible Gründe dafür, dass Finanzmärkte, und insbesondere solche, die sich auf große Hebel verlassen (was bedeutet, dass sie im Verhältnis zu der Menge der eingesetzten Vermögenswerte über eine geringe Kapitaldecke verfügen), ziemlich fragil und anfällig für Vertrauenskrisen sein können. 1 Leider bietet die Theorie wenig Orientierung über den exakten Zeitpunkt oder die Dauer dieser Krisen; aus diesem Grund konzentrieren wir uns vornehmlich auf die tatsächlichen Erfahrungen.
    Vielleicht ist die Unfähigkeit, die Unsicherheit und die Wankelmütigkeit des Vertrauens zu erkennen – vor allem in Fällen, in denen hohe Schulden mit kurzen Laufzeiten ständig prolongiert werden müssen –, der wichtigste Schlüsselfaktor, der dem » Dieses Mal ist alles anders « -Syndrom Auftrieb gibt. Hoch verschuldete Regierungen, Banken oder Unternehmen können den Anschein erwecken, als kämen sie über lange Zeiten gut zurecht, bis – rums! – urplötzlich das Vertrauen wegbricht, Kreditgeber sich rar machen und eine Krise über die Schuldner hinwegfegt.
    Das einfachste und vertrauteste Beispiel sind Bankruns (mit denen wir uns ausführlicher in den Kapiteln über Bankenkrisen beschäftigen). Wir sprechen aus zwei Gründen über Banken. Erstens sind sie die Grundlage, auf der sich die wissenschaftliche Literatur entwickelt hat. Zweitens ist ein Großteil unseres historischen Datensatzes auf die Kreditaktivitäten von Banken und Regierungen anwendbar. (Die anderen großen und finanzstarken Teilnehmer an den Kreditmärkten sind relativ neue Akteure in der Finanzwelt.) Dennoch stellen unsere Beispiele eine ziemlich gute Illustration für das Phänomen der Finanzfragilität dar. Viele derselben generellen Prinzipien treffen auch auf diese Marktakteure zu, ob es sich dabei um staatlich finanzierte Unternehmen, Investmentbanken oder Geldmarktfonds handelt.
    Banken leihen sich traditionell kurzfristig Geld. Das heißt, sie leihen es sich in Form von Bankeinlagen aus, die relativ kurzfristig abgezogen werden können. Die Kredite, welche die Banken ihrerseits gewähren, haben dagegen meistens eine wesentlich längere Laufzeit und sind unter Umständen kurzfristig schwer in Bargeld umzuwandeln. Eine Bank, die zum Beispiel einen lokalen Baumarkt finanziert, hat wahrscheinlich das Vertrauen, dass der Kredit langfristig getilgt wird, weil der Baumarkt und seine Einnahmen wachsen. Im frühen Stadium dieses Wachstums hat die Bank aber unter Umständen Schwierigkeiten, den Kredit fällig zu stellen. Der Eigentümer des Baumarkts generiert einfach noch nicht genug Umsatz, vor allem wenn er gezwungen ist, nicht nur die Zinsen, sondern auch den eigentlichen Kredit zu tilgen.
    Eine Bank mit einer gesunden Einlagenbasis und einem großen Portfolio an illiquiden
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