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Dieses heiß ersehnte Glueck

Titel: Dieses heiß ersehnte Glueck
Autoren: Jude Deveraux
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Fahrweg.
    Wes stand still, beobachtete das Mädchen und wünschte von ganzem Herzen, es möge weitergehen. Sie hatte etwas Erschreckendes an sich. Es kam ihm so vor, als habe das Schicksal sie zusammengeführt und nun könne er den kommenden Ereignissen nicht mehr ausweichen. Verdammt! Er war brav gewesen und Kimberly seit ihrer Verlobung treu geblieben. Und er hatte sich vorgenommen, bis zu seiner Hochzeit keusch zu leben. Dennoch war es weniger der Seitensprung, der ihm Sorgen machte, sondern vielmehr die Ernsthaftigkeit und leidenschaftliche Hartnäckigkeit dieses Mädchens. Warum, in aller Welt, hatte sie die Münze über so viele Jahre aufbewahrt?
    »Laß uns gehen«, sagte er, das Pferd am Zügel führend, weil er nicht wollte, daß ihn Leahs magerer Körper berührte, wenn er ihn vor sich auf den Sattel nehmen würde.
    Leah hatte sich noch nie in ihrem Dasein so glücklich gefühlt. Sie war mit dem Mann zusammen, den sie liebte. Hier und jetzt geschah, wovon sie seit ihrer Kindheit geträumt hatte. Sie hielt mit der linken Hand die Münze in der Tasche fest, während sie sich mit dem rechten Arm bei Wesley einhängte.
    Er blickte auf sie hinunter, und ob es nun am Mondlicht lag oder die nächtlichen Schatten ihm einen Streich spielten: sie sah plötzlich verdammt hübsch aus. Die Blutergüsse und die Schrammen, die von der Nacht gnädig zugedeckt wurden, hatten ihn von ihrem Mund abgelenkt. Nun sah er ihn und bemerkte, wie schön er war mit seinen vollen Lippen. Ihre Augen waren groß und verführerisch. Er stöhnte wie ein Mann, der sich verloren weiß, und ging mit ihr den Fahrweg entlang.
    Leahs Herz klopfte heftig, als sie die Schenke nicht mehr sehen konnte. Ihr Gewissen, das von drei Bechern Punsch betäubt gewesen war, regte sich nun um so stärker und sagte ihr, daß Bess recht gehabt hatte. Sie hätte diesem Manne nicht nachstellen dürfen. Doch eine Stimme in ihrem Herzen sagte, daß dies die letzte und einzige Chance ihrer Liebe sei, die sie ergreifen mußte. Später, wenn Wesley an einem weit entfernten Ort wohnte und sie sich immer noch hier für ihre Familie abplagte, konnte sie sich mit der Erinnerung an diese Nacht trösten. Vielleicht würde er sie heute wieder küssen
    Mit diesem Gedanken sah sie zu ihm hoch, und Wesley, der an gar nichts dachte, neigte den Kopf und küßte sie.
    Sie schmolz an seiner Brust. Ihr Körper fühlte sich so zerbrechlich und verletzlich in seinen von der Arbeit gestählten Armen an; doch sie hielt ihren Mund auf eine kindliche Art geschlossen. Er bog sich zurück und blickte sie augenzwinkernd an. Das Mädchen war eine Mischung von raffinierter Dirne und jungfräulicher Unschuld.
    Mit immer noch geschlossenen Augen drückte sie ihre Lippen wieder auf seinen Mund, und Wesley schob mit der Zunge ihre Lippen auseinander. Er hatte das Empfinden, daß sie sehr rasch lernte, doch ebenso rasch hörte bei ihm das Denken auf.
    Das Mädchen gab sich hin, als würde es vom Hunger nach ihm verzehrt, und Wesley beantwortete diese Hingabe mit einem seit Monaten aufgestauten Verlangen. Er schob mit seinem Kopf den ihren nach hinten. Er vergrub seine Hand in ihren verfilzten Haaren und drehte ihr Gesicht herum, damit er ihre Lippen besser erreichen konnte. Er löste sich mit glasigen Augen und keuchendem Atem wieder von ihr. Ihre Haare hatten sich aus ihrem Band befreit und fielen ihr nun bis zu den Hüften hinunter; ihre Lippen waren gerötet.
    »Du bist schön«, flüsterte er und suchte wieder ihren Mund, während er mit der Hand am oberen Saum ihres Kleides riß.
    »Nein!« sagte Leah mit jähem Erschrecken. Sie hatte von einem Kuß geträumt, von einem Kuß und mehr nicht; aber während seine Hände ihre nackte Haut suchten und sie noch nein zu ihm sagte, wußte sie, daß sie ihm ernsthaft nichts verwehren konnte.
    »Wesley«, flüsterte sie, »mein Wesley.«
    »Ja, Liebes«, sagte er zerstreut, während sein Mund an ihrem Hals entlangwanderte.
    Der Stoff ihres grobgewebten Gewandes war alt und brüchig. Er zerriß im Nu. Innerhalb von Sekunden stand Leah nackt vor ihm im Mondlicht. Ihr magerer Körper ließ jeden Knochen, jeden Muskel erkennen. Das einzige Zeichen ihrer Weiblichkeit waren ihre vollen Brüste, stolz und prächtig geformt.
    Vorsichtig hob Wesley sie auf seine Arme und legte sie dann auf seinen Umhang, der ihm von den Schultern geglitten war.
    Leah, die weder wußte, was sie tun, noch wie sie das Wonnegefühl, das sie empfand, erwidern sollte, lag still,
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