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Dieser Mann macht mich verrückt

Dieser Mann macht mich verrückt

Titel: Dieser Mann macht mich verrückt
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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die höchste Summe geboten. Übrigens abonnierst du es seit Jahren.«
    »Nun, das spielt keine Rolle«, schnaufte Nita.
    Die Titelstory war in der zweiten Augustwoche erschienen.
    Kurz danach hatten Dean und seine Eltern ein TV-Interview gegeben. April erklärte Blue, ihr Sohn habe auf Nitas Geburtstagsparty beschlossen, seine Geheimnisse zu enthüllen. Darüber sei Jack tief gerührt gewesen. Das Geld für die Story spendeten sie verschiedenen Organisationen, die Familien für Problemkinder suchten. Dagegen hatte nur Riley protestiert. Sie hätte eine finanzielle Unterstützung junger Hunde bevorzugt.
    Mit allen außer Dean hatte Blue telefoniert. April erzählte nicht viel über ihn. Und Blue wollte keine Fragen stellen.
    Nita zupfte an einem Rubinohrring. »Falls dich meine Meinung interessiert - die ganze Welt ist verrückt. Gestern haben vier Wohnwagen die Parkplätze vor der neuen Buchhandlung okkupiert. Sicher werden wir bald an jeder Ecke ein McDonald‘s haben. Übrigens, warum du den Mitgliedern des Garrison-Frauenclubs gesagt hast, von jetzt an könnten sie sich in meinem Haus treffen, werde ich nie verstehen.«
    »Und ich begreife nicht, warum du plötzlich mit dieser grässlichen Gladys Prader befreundet bist, die du früher gehasst hast. Wollt ihr vielleicht einen Hexenzirkel gründen?«
    Nita saugte so heftig an ihrem Gebiss, dass Blue fürchtete, die alte Frau würde einen Schneidezahn verschlucken.
    In diesem Moment kam Tim Taylor zu ihnen. »Das Match fängt gleich an. Mal sehen, ob die Stars endlich was zu Stande bringen.« Er zeigte auf das große TV-Gerät, das der Geschäftsführer des Barn Grill angeschafft hatte, damit die Gäste jeden Sonntagnachmittag die Spiele der Stars verfolgen konnten. »Und kneifen Sie nicht jedes Mal die Augen zusammen, wenn Dean hinfällt. Sonst sehen Sie wie ein Weichei aus.«
    »Kümmern Sie sich um ihren eigenen Kram!«, zischte Nita.
    Seufzend legte Blue den Kopf auf die Schulter der alten Lady. Nach einer Weile sagte sie so leise, dass nur Nita die Worte hörte: »Das halte ich nicht mehr lange aus.«
    Nita tätschelte ihre Hand, strich mit knotigen Fingerknöcheln über ihre Wange und stieß sie schließlich in die Rippen. »Sitz gerade, oder du kriegst einen Buckel.«
    Im Oktober besserten sich Deans Leistungen auf dem Spielfeld, seine Laune nicht. Blue wohnte nach wie vor im Farmhaus. Aber niemand wusste, wie lange sie noch bleiben würde. Die magischen, farbenfrohen Gemälde vom Zigeunerwagen und exotischen fernen Orten, deren Fotos Nita überall herumzeigte, wirkten keineswegs ermutigend, denn sie bezeugten ihre Wanderlust. Inzwischen war die Aufregung über Deans nahe Verwandtschaft mit Jack Patriot verebbt. Zumindest ein Mitglied seiner Familie besuchte jedes seiner Footballspiele, je nachdem, wie es sich mit schulischen oder beruflichen Pflichten vereinbaren ließ. Er liebte sie alle.
    Doch die Leere in seinem Innern wuchs. Mit jedem Tag schien sich Blue weiter von ihm zu entfernen. Immer wieder griff er zum Telefon, um sie anzurufen. Doch jedes Mal legte er wieder auf. Sie hatte seine Nummer, und sie war es, die etwas beweisen sollte, nicht er. Also musste sie den ersten Schritt tun.
    An einem regnerischen Montagmorgen Ende Oktober öffnete er die Chicago Sun Times und rang nach Atem. Ein großes Farbfoto zeigte ihn im Waterworks, seinem Lieblingstanzclub, zusammen mit einem Model, das er letztes Jahr ein paar Mal getroffen hatte. In einer Hand hielt er ein Bier, sein anderer Arm umschlang die Taille der Frau, die ihn leidenschaftlich küsste.
    Anscheinend kamen sich Dean Robillard und seine Exfreundin, Model Ally Treebow, neulich im Waterworks sehr nahe, jetzt, wo die beiden wieder zusammen sind wird der Quarterback der Stars endlich den Status des begehrenswertesten Junggesellen von Chicago aufgeben?
    In seinen Ohren rauschte das Blut. Darauf hatte Blue gewartet. Als er nach dem Telefon griff, warf er seinen Kaffee um. Sein Entschluss, keinen Kontakt mit ihr aufzunehmen, war vergessen. Aber sie meldete sich nicht. Er begann Nachrichten auf ihrem Anrufbeantworter zu hinterlassen. Keine Reaktion. Schließlich rief er Nita an. Da sie alle Chicagoer Zeitungen abonniert hatte, würde Blue das Foto sehen.
    Auch Nita meldete sich nicht. In einer Stunde musste er im Hauptquartier der Stars am obligatorischen Montagmorgentraining teilnehmen. Trotzdem sprang er ins Auto, raste zum O‘Hare-Flughafen, und auf der Fahrt gestand er sich endlich die Wahrheit
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