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Dieser Mann ist leider tot

Dieser Mann ist leider tot

Titel: Dieser Mann ist leider tot
Autoren: Michael Bishop
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auch für die Verlage wieder interessant geworden. In der Folge erschienen zahlreiche seiner unveröffentlichten Romane (fast alle Mainstream-Texte, ein SF-Roman und ein Jugendbuch) und eine Gesamtausgabe seines Kurzgeschichtenwerks in fünf Bänden. Es folgten ständig Neuausgaben seiner SF-Romane im In- und Ausland, und ein neuer kommerzieller Höhepunkt wurde mit der Verfilmung seiner Kurzgeschichte ›We Can Remember It for You Wholesale‹ (dt. zuletzt 1990 als ›Mr. Quails Erinnerungen‹), James Gunn (Hrsg.), ›Von Clement bis Dick‹ (›Wege zur Science Fiction‹, 6. Band [9] ) erreicht, die sich unter der Regie von Paul Verhoeven und mit Arnold Schwarzenegger in der Hauptrolle unter dem Titel ›Total Recall‹ als der amerikanische Sommer-Hit des Jahres 1990 behauptete und enorme Einspielergebnisse erzielte.
    Mag ›Die Totale Erinnerung‹, so der deutsche Titel, auch eher ein Schwarzenegger- als ein Dick-Film sein, führte Dicks Tod jedoch auch zu einer neuen, sicherlich unkommerzielleren Strömung in der internationalen Science Fiction. Philip K. Dicks Werk steht in der SF so homogen und stark da, wird so sehr mit der Hinterfragung der Wirklichkeit assoziiert, daß sein Tod – oder vielleicht auch die Umstände seines Todes – eine Katalysatorfunktion gehabt haben muß. Mehrere Autoren kamen unabhängig voneinander auf die Idee, Geschichten im Stil von Philip K. Dick zu verfassen oder in Stories über Philip K. Dicks Leben nach dem Tod zu spekulieren. Philip K. Dicks Leben, seine Aussagen und die Probleme, die er in seinem Werk aufgriff, waren zum Kollektivgut geworden. Robert Silverberg verfaßte eine Hommage an Dick, Richard Lupoff sinnierte darüber, wie es Dick nach seinem Tod ergangen sein mochte – ein Aspekt, den auch der deutsche Autor Gero Reimann in einer Opernerzählung aufwarf. (Diese Erzählungen liegen in Deutschland gesammelt vor unter dem Titel ›Willkommen in der Wirklichkeit – Die Alpträume des Philip K. Dick‹, herausgegeben von Uwe Anton. [10] ) Ein Philip K. Dick-Award wurde gegründet, mit dem Romane ausgezeichnet wurden, die in ihrer Erstveröffentlichung als Taschenbuch erschienen waren (nahezu alle Romane Dicks wurden nämlich nicht in gebundenen Ausgaben, sondern als Taschenbücher veröffentlicht) – und ausgezeichnet wurden vielversprechende und inzwischen erfolgreiche junge Schriftsteller wie Tim Powers, John P. Blaylock oder (auf den Plätzen) K.W. Jeter, alles Freunde von Dick aus seinen letzten Lebensjahren in Südkalifornien. Die literarischen Erben des Autors, denen das vorliegende Buch gewidmet ist, hatten Philip K. Dick als großen Kollegen gewürdigt oder, was die Preisträger betrifft, sich endgültig etabliert. Und der Einfluß, den Dick auf die amerikanische und internationale Science Fiction ausübt, ist ungebrochen.
     
    ›The Man in the High Castle‹ stellte einen bedeutenden Wendepunkt in Dicks Leben dar. ›Das Orakel vom Berge‹ war Philip K. Dicks erstes großes Meisterwerk; mehrere folgten. Mit diesem Roman liegt der beste Parallelwelt-Roman der Science Fiction vor; ein Roman, der – auch von seiner Anlage her – die Grenzen des Genres sprengt und zur großen zeitgenössischen amerikanischen Literatur gerechnet werden muß. Dick schien seine literarische Form gefunden, sein langes Streben verwirklicht und den Ausbruch aus der Science Fiction vollzogen zu haben: Die gebundene Erstausgabe (1962 beim Verlag Putnam) verzeichnete lediglich ›A Novel‹ – ein Roman – und enthielt nicht den geringsten Hinweis darauf, daß es sich um Science Fiction handelte. Mit neuem Enthusiasmus machte Dick sich ans Werk, weitere solcher literarischer Hybriden zu verfassen, Mischformen zwischen Mainstream- und SF-Texten. Doch für seinen nächsten Roman dieser Art, ›We Can Build You‹ (dt. ›Die Rebellischen Roboter‹), den er bereits fünf Monate nach ›Das Orakel vom Berge‹ abschloß, fand er keinen Verleger. (Er erschien erst 1969 in Fortsetzungen in einem SF-Magazin und erfuhr erst weitere drei Jahre später seine erste Auflage als Taschenbuch, ironischerweise beim neuen Verlag von Dicks altem Herausgeber Wollheim, DAW Books.) Auch der nächste Roman, ›Martian Time-Slip‹ (dt. ›Mozart für Marsianer‹), fand keinen Hardcover-Verlag, sondern erschien nach mehreren Ablehnungen als Taschenbuch in einer SF-Reihe. Doch der amerikanische Science Fiction Book-Club hatte die Lizenzrechte für ›The Man in the High Castle‹ erworben und
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