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Diese glühende Leidenschaft …

Diese glühende Leidenschaft …

Titel: Diese glühende Leidenschaft …
Autoren: Emily McKay
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wenn …“ Ihr versagte die Stimme. „Du kennst ihn einfach nicht.“
    „Vielleicht“, gab Quinn zu. „Vielleicht machst du dir aber auch ein falsches Bild von ihm.“
    Auf einmal wurde das alles Evie zu viel, und sie flüchtete aus dem Haus. So schnell sie nur konnte, eilte sie zum Strand hinunter, wo der endlose Ozean schaumgekrönte Wellen ans Land spülte.
    Vom Fenster aus beobachtete Quinn, wie sie ihre Schuhe abstreifte und barfuß über den feuchten Sand lief. Irgendwann blieb sie, in Gedanken verloren, stehen, ließ sich die Füße von den Wellen lecken und das Haar vom Wind zerzausen.
    Eigentlich hatte er sich vorgenommen, ihr Zeit zu geben, bis sie von sich aus ins Haus zurückkäme. Aber sein Entschluss fiel ihm zusehends schwerer. Als dann noch der Wind stark auffrischte und schwere schwarze Wolken den Horizont verfinsterten, hielt Quinn es nicht mehr aus.
    Nachdem er sich in der Diele eine Fleecejacke gegriffen hatte, lief er zum Strand hinunter. Evie bemerkte ihn erst, als er nur noch ein paar Schritte von ihr entfernt war. Mit über der Brust gekreuzten Armen drehte sie sich zu ihm um und sah ihn fast trotzig an. Ihre Verletzlichkeit, die sie gerade noch beim Gespräch in der Küche gezeigt hatte, war verflogen.
    Vor Quinn stand wieder das Mädchen, in das er sich vor vielen Jahren verliebt hatte. Stolz, rebellisch und dickköpfig genug, um keiner Konfrontation auszuweichen, vor allem, wenn es darum ging, andere zu beschützen.
    Jetzt hörte er Evie mit fester Stimme sagen: „Ich habe immer daran geglaubt, dass jeder die Freiheit haben sollte, für sich selbst zu entscheiden. Wie konnte ich ahnen, dass Corbin so eine schlechte Wahl treffen würde?“
    „Falsch. Du hast immer daran geglaubt, dass es für dich wichtig ist, eigene Entscheidungen zu treffen. Die anderen sollen das machen, was du denkst, das für sie am besten ist.“
    „Aber …“, widersprach Evie, vollkommen überrumpelt. „So ist das überhaupt nicht, und …“
    „Doch, so ist das.“ Quinn konnte der Versuchung nicht widerstehen, ihr eine Haarsträhne aus der Stirn zu streichen. „Ich finde, es ist nichts Schlechtes, wenn man die Menschen, die man liebt, beschützen will.“
    „Und dann werden sie kriminell.“ Auf einmal hatte sie Tränen in den Augen. „Warum habe ich mich so in Corbin getäuscht?“
    „Weil du ihn liebst.“
    Evie würde ganz sicher auch noch zu ihrem Bruder stehen, wenn er festgenommen und bei den schlagenden Beweisen verurteilt würde. Dass sie die Schwachen und diejenigen, die am Boden lagen, verteidigte, machte sie ja gerade zu einer guten Sozialarbeiterin, und diese Charaktereigenschaft bewunderte Quinn sehr an ihr.
    Manchmal träumte er davon, auch einen Menschen zu haben, der so für ihn einstand. Eine Frau an seiner Seite, die bedingungslos an ihn glaubte.
    Wenn er ehrlich war, musste er sich eingestehen, dass er dabei immer nur an Evie dachte. Heute konnte er absolut nicht mehr begreifen, warum er sie damals allein gelassen hatte. Warum hatte er nicht mehr Vertrauen zu ihr gehabt?
    Mittlerweile war Evie nachdenklich geworden. „Weißt du, als ich mich letzte Woche mit dir in deiner Firma getroffen habe, war ich davon überzeugt, dass dich unsere Vergangenheit fest im Griff hat. Ich dachte, du wärst nie darüber hinweggekommen. Ja, du hast mir leidgetan.“ Sie lachte bitter auf. „Ich habe tatsächlich geglaubt, dass nur ich im Leben weitergekommen wäre. Das war schrecklich selbstgefällig.“
    Eigentlich mied Quinn so offene Gespräche. Aber heute wich er Evie nicht aus, sondern hörte ihr weiter zu, wenn auch mit einem gewissen Unbehagen.
    „Mir ist klar geworden, dass mich das, was damals mit uns passiert ist, auch nie losgelassen hat. Ich wollte es mir nur nicht eingestehen. Da habe ich mich lieber um das Leben anderer Leute gekümmert.“
    „Evie, deine Sorge für andere ist eine gute Sache.“ Quinn ergriff ihre Hand. „Und was Corbin anbetrifft, so habe ich mich vielleicht doch geirrt. Es könnte alles anders gewesen sein.“
    Aber sie schüttelte traurig den Kopf. „Nein, als du mir erklärt hast, dass er dich am Galaabend dabeihaben wollte, damit du die anderen packst, wusste ich Bescheid. So eine vertrackte Denkweise ist typisch für Corbin. Er hat mit uns allen gespielt.“ Sie fasste sich an die Stirn. „Warum habe ich es ihm nur so leicht gemacht? Du musst mich für eine Vollidiotin halten.“
    „Ganz bestimmt nicht. Du glaubst eben an das Gute im
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