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Die Zwölf Türme (German Edition)

Die Zwölf Türme (German Edition)

Titel: Die Zwölf Türme (German Edition)
Autoren: Karl-Heinz R. Friedhoff
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Felsbrocken stehen, der einzeln in der jetzt flachen Heidelandschaft stand. Als er näher kam, sah er, dass in den Stein runenartige Symbole eingemeißelt waren. Vermutlich war das so etwas wie ein Grenzstein.
    "Hier beginnt Mabdenland", sagte sie, "Nun musst du allein weitergehen."
    "Aber wo finde ich hier eine menschliche Ansiedlung?" fragte er keuchend, denn es war recht anstrengend gewesen, ihr zu folgen. Er wunderte sich ohnehin, dass er wegen seiner kaputten Lungen nicht viel schlimmere Beschwerden hatte.
    "Geh´ nach Süden", gab sie ihm zur Antwort und wies ihm die Richtung, "Dort findest du eine Straße, die dich zu der großen Stadt Thudor führt, wo du deinesgleichen findest. Nun muss ich dich verlassen, denn es dämmert bereits und man wird mich in Alfheim vermissen. Hüte dich jedoch davor, Elfenland noch einmal unerlaubt zu betreten, denn dann könnte es dir schlimm ergehen. Leb´ wohl."
     
    Von einem Augenblick zum anderen verschwand sie buchstäblich vor seinen Augen, als hätte sie sich in Luft aufgelöst. Doch an der Stelle, wo sie eben noch gestanden hatte, flatterte ein Schmetterling empor, der schnell davonflog und bald seinen Blicken entschwunden war.
     
    "Entweder spinne ich jetzt total oder ich träume ganz einfach", murmelte er und rieb sich die Augen, "Und ich wünschte, ich könnte aus diesem verrückten Traum endlich aufwachen."
     
    "Das ist kein Traum, Mister Garrett", erklang da hinter ihm eine bekannte Stimme, so dass er überrascht herumfuhr.
    "Mister Norton!" entfuhr es ihm, "Ich bin froh, dass Sie hier sind. Bringen Sie mich bloß wieder dahin, wo ich hergekommen bin, falls das hier wirklich kein Traum ist."
    "Bitte nennen Sie mich hier nicht Mister Norton, denn auf dieser Welt heiße ich Myrddin Emrys. Nur die Elfen kennen mich auch als Merlinus."
    "Mann !!!" fuhr Charles ihn aufgebracht an, "Das ist doch jetzt völlig unwichtig! Wo bin ich hier überhaupt? Wie komme ich wieder zurück nach London? Was ist das hier für ein Land, wo sich ein Mädchen Elfe nennt, scheinbar über dem Boden schwebt und sich dann auch noch in einen Schmetterling verwandelt? Oder haben Sie mir etwa eine Droge verabreicht, die mich auf diesen Trip gebracht hat?"
    "Das hier ist weder ein Traum noch ein Drogentrip, Mister Garrett", sprach Myrddin, "Sie sind hier auf einer Welt, die wir die Nimmerwelt nennen und nicht mehr auf Ihrer Erde. Derzeit befinden Sie sich an der Grenze zwischen dem Land der Elfen und dem Land der Mabden, wie man die hier im Süden ansässigen Menschen nennt. Auf Nimmerwelt gibt es mehrere intelligente Lebensformen, von denen die Menschen nur eine sind. Die hier existierenden Völker kennen Sie bestimmt aus alten Märchen und Sagen. Hier gibt es Elfen, Zwerge, Trolle, Gnome, Kobolde, Waldgeister, Wassermenschen, Riesen und auch Dämonen. Von den Menschen gibt es in diesem Teil des Kontinentes zwei Völker: die Aesir im Norden und die Mabden im Süden. Dazwischen liegen die Länder der Elfen und der Zwerge. Im Westen liegt der Tyronwald, ein Zauberwald, in dem Hexen, Dryaden und Geister leben. Dahinter beginnt das finstere Dämonenland. Noch weiter im Westen, jenseits des Dämonenlandes, liegt das Ödland, wo noch andere menschliche Völker leben, mit denen wir hier aber nur wenig Berührung haben, weil das Dämonenland uns von ihnen trennt. Ich weiß, dass Sie gerne Bücher mit alten Sagen und Märchen gelesen haben, Mister Garrett. Wenn Sie sich daran gut erinnern, wird es Ihnen leichter fallen, sich hier zurechtzufinden, auch wenn Ihnen manches unglaublich erscheinen mag. Hier gibt es die Wesen aus den Märchen Ihrer Welt wirklich; hier gehören sie zur Realität. Wenn Sie diese Tatsachen einfach als gegeben hinnehmen, werden Sie sich schnell daran gewöhnen und bald wird es Ihnen sogar gefallen."
    "Ich glaub´ das immer noch nicht", meinte Charles kopfschüttelnd, "Wirklich existente Märchengestalten? Das kann doch nur ein Traum sein. So etwas gibt es doch nicht! Ich MUSS einfach träumen! Und ich will endlich aufwachen!!!"
    "Was ist denn Wirklichkeit und was ist Traum? Kennen Sie den Unterschied so genau?" fragte ihn Myrddin, "In einem Traum lebt der Träumer in einer für ihn realen Welt, bis er erwacht. Wenn er wach ist, hält er das für die Wirklichkeit, aber woher weiß er, ob er nicht die Wirklichkeit nur träumt?"
    Darauf wusste ihm Charles keine Antwort zu geben.
    Myrddin fuhr fort: "Nur hieraus können Sie nicht erwachen und wenn Ihnen hier etwas zustößt, dann
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