Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Zwölf Türme (German Edition)

Die Zwölf Türme (German Edition)

Titel: Die Zwölf Türme (German Edition)
Autoren: Karl-Heinz R. Friedhoff
Vom Netzwerk:
sich dem neuen Gegner zuwandte.
    Das Runenschwert des Riesen fuhr hoch, beschrieb sausend einen Halbkreis durch die trockene Höhlenluft und zerschnitt den Leib des Shoggoten in zwei Hälften, die mit einem ekligen Klatschen auf den Boden fielen und sich gleich darauf einfach in Nichts auflösten.
    Im gleichen Augenblick konnte sich Myrddin wieder bewegen.
    Als er sich ächzend hochrappelte, wurde die Gestalt des Jägers neblig und durchscheinend, bis er völlig verschwunden war.
     
     
Als sie mit gezückten Waffen in das Tempelgewölbe hineinstürmten, bot sich ihnen ein recht bizarrer Anblick.
    Auf einem massiven Steinblock lagen die gefesselten Körper dreier Menschen, zwei Männer und eine Frau, über denen ein grünlich leuchtendes Nebelgebilde schwebte, aus dem rauchartige Fangarme heraus wuchsen, die langsam auf die Gefesselten zu strebten. Vor dem Opferstein aber stand ein Wesen, dessen Anblick bei Marida und ihren Leuten fast einen Brechreiz auslöste, denn niemand von ihnen hatte je einen leibhaftigen Shoggoten gesehen.
    Als sich der Dämonenmagier zu ihnen umwandte, raste ein Hagel von Pfeilen und Speeren auf ihn zu, die jedoch von einer unsichtbaren Mauer abprallten. Die Grauen erregende Kreatur stieß einen knarrenden Laut aus, seine Kopf-Tentakel richteten sich drohend gegen die Eindringlinge, dann sausten aus der grün leuchtenden Wolke über dem Opferstein mehrere grell strahlende Flammenzungen auf die Menschen zu. Die meisten duckten sich oder warfen sich blitzschnell zu Boden, so dass die Feuergeschosse über sie hinweg zischten, aber ein paar wurden doch getroffen und regelrecht zu Asche verbrannt. Auch die Bogenschützin Aleka wurde getroffen, aber zu ihrem eigenen Erstaunen blieb der Treffer bei ihr völlig wirkungslos.
     
    " Gefeit gegen Magie!" schoss es Shalid durch den Kopf, "Sie ist die Trägerin der Flamme!"
     
Die Angreifer rannten jetzt schnell nach allen Seiten auseinander, während Shalid in einem weiten Bogen um den Dämonen herumlief, um an den Opferstein heran zu kommen.
    Die Raucharme des Nebeldinges hatten die Gefesselten fast schon erreicht. Shalid konnte sich denken, was das zu bedeuten hatte, denn er sah, dass hinter dem Rauchgeschöpf ein fassgroßer Fleck aus wabernder Schwärze in der Luft schwebte, der durch einen glühenden, fingerdicken Strang mit dem Nebelwesen verbunden war.
    "Das Dimensionsloch", dachte er gehetzt, "Er will es durch ychtonische Magie erweitern. Ich muss diesen Strang durchtrennen!"
    Offensichtlich war der Shoggote so sehr damit beschäftigt, die Attacken der anderen abzuwehren, dass er nicht bemerkte, wie Shalid in seinen Rücken gelangte und sich dem Dimensionsloch näherte.
    Aleka schien Shalids Absicht erkannt zu haben, denn sie rannte jetzt gleichfalls um den Dämonen herum, dessen magische Gewalt ihr seltsamerweise nichts anhaben konnte. Während Shalid mit seinem Schwert auf das leuchtende Band zwischen dem Nebelding und dem schwarzen Loch einschlug, erreichte Aleka den großen Steinblock und durchtrennte mit ihrem Dolch blitzschnell die Lederriemen, mit denen die drei Gefangenen an den Opferstein gebunden waren. Im nächsten Augenblick schoss eine Stichflamme gegen die Decke des Gewölbes, als es Shalid endlich gelang, die Nabelschnur des Nebelgeschöpfes zu durchtrennen. Eine Art Blitzschlag traf ihn und schleuderte ihn meterweit zurück, während ein Schwall heißer, verbrannter Luft über ihn hinweg raste. Die Nebelkreatur löste sich schlagartig in Nichts auf und das Loch aus pulsierender Schwärze schrumpfte auf die Größe einer geballten Menschenfaust zusammen.
    Tinea, Dirkos und Elkai, die ihr Glück noch gar nicht richtig fassen konnten, versuchten aufzustehen und von dem Steinblock herunter zu klettern. Die Kriegerin, die ihre Fesseln durchschnitten hatte, fasste Elkai am Arm, um ihm zu helfen.
    Da ertönte ein schreckliches, wuterfülltes Brüllen, das fast die steinernen Wände erzittern ließ. Der Shoggote hatte erkannt, was sich hinter ihm abspielte. Ungeachtet des noch immer anhaltenden Pfeilbeschusses wirbelte er herum und sprang mit einem zornigen Kreischen auf Aleka zu, die nicht mehr schnell genug zurück weichen konnte. Ein Tentakel schlang sich um ihren Hals und schnürte ihr unbarmherzig die Luft ab. Elkai sah, in welcher Gefahr sich seine Retterin befand. Unter Aufbietung seiner letzten Kräfte sprang er den Dämonen von hinten an und krallte seine Finger in das gummi-artige Fleisch am kurzen Hals der Kreatur. Der
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher