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Die zweite Frau des Arztes (Contoli-Heinzgen-Krimi)

Die zweite Frau des Arztes (Contoli-Heinzgen-Krimi)

Titel: Die zweite Frau des Arztes (Contoli-Heinzgen-Krimi)
Autoren: Mona Misko
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Wieso nur war sie damals am Haus umgekehrt und hatte Angst vor ihm gehabt? Er war zwar ihr Vater, aber in erster Linie war er ein Mann und stellte als solcher eine Bedrohung für sie dar. Er gehörte in die Kategorie Mülleimer.
    „Ich weiß überhaupt nicht, warum wir hierher gefahren sind?“, wiederholte Dr. Bischoff.
    „ Warum?“, Eva hielt einen Augenblick inne. „Ich wollte hier an diesem Ort, an dem sie durch dich gestorben ist, in deine Augen sehen. In die Augen eines Vaters, der seiner einen Tochter ein wirklicher Vater war und der anderen ein Verräter. Ein Verräter wie alle Männer. Und ...“, sie machte eine gewichtige Pause, „... in die Augen eines Mörders blicken.“
    „ Du bist wahnsinnig. Bist du eigentlich abgehauen aus der Anstalt? Muss wohl“, beantwortete er sich selbst seine Frage. „Ich rufe die Polizei.“
    Er holte sein Handy aus der Jacketttasche. In dem Moment zog sie das Messer blitzschnell hervor. Er aber drehte sich just in dem Augenblick zur Seite, als Eva zustach. Sie verfehlte das Herz. Völlig überrascht schnellten seine Hände zum Griff des Messers zwischen seinen Rippen. Mit weit aufgerissenen Augen starrte er seine Tochter Eva an. Noch immer hielt er sich wankend auf den Beinen. Eva schaute ihm zu, als würde sie nichts aufnehmen. Wie aus der Ferne hörte sie Geräusche an der Haustür, die mit einem Mal aufgerissen wurde. Regina Bischoff stürzte ins Haus, gefolgt von Wolf und Anke.
    „Bring die Knarre zurück“, zischte Wolf Anke an. Anke schüttelte den Kopf. „Sie ist nicht geladen, nur zur Abschreckung.“
    Frau Bischoff blieb abrupt stehen, sah von ihrem Mann zu Eva und schien noch gar nichts zu begreifen. Dr. Bischoff torkelte ungefähr mit einem Meter Abstand vor Eva auf dem Teppich hin und her. Eva schaute ihm teilnahmslos zu. Von einer Sekunde auf die andere schoss Dr. Bischoff auf sie zu und umfasste mit letzter Kraft ihren Hals.
    „Hände weg von ihr!“ schrie Anke und hielt ihre Pistole auf ihn gerichtet. Frau Bischoff schrie auf. In dem Moment verließ Dr. Bischoff die Kraft, und er sackte vor Eva röchelnd zu Boden. Frau Bischoff eilte an seine Seite, fiel neben ihrem Mann auf die Knie, nahm seinen Kopf in die Hände, hob ihn vorsichtig an und streichelte immer wieder sein Gesicht.
    „ Eckard, Eckard“, stammelte sie.
    „ Steck die Waffe weg! Bist du verrückt!“, zischte Wolf Anke wieder an. „Das könnte ein Nachspiel haben.“
    „ Mein Gott, was hast du? Er hätte sie umbringen können! Hättest ja auch dazwischen gehen können“, zischte Anke zurück und steckte ihre Waffe ein.
    „ Der Kreis ist geschlossen“, sagte sie anschließend beim Anblick des Verwundeten auf dem Boden, der langsam rote Flecken bekam. Regina Bischoff schluchzte und begann zu weinen. Anke drückte hastig die noch offen stehende Haustür zu und tippte die Notrufnummer auf ihrem Handy.
    „ Das ist das Ende“, murmelte Wolf. Er eilte zu Eva. „Warum? Eva, Sie haben sich alles zerstört, verstehen Sie denn nicht?“ Er schüttelte sie verzweifelt an den Schultern. Aber Eva reagierte nicht. Ihre Augen blickten leer und starr, als wäre das Licht schon in ihnen erloschen. Wolf schüttelte sie nochmals. „Eva!“
    „ Warum??“, nuschelte sie, „ich wollte die Mauer einreißen, die Angst vor ihm besiegen.“ Ihre Stimme festigte sich. „Mich aus der Haut des ungeliebten Kindes befreien. Und außerdem“, schrie sie nun mit einem Mal, „hat er meine Mutter umgebracht! Ermordet! Meine Mutter!“
    Regina Bischoffs Weinen ließ bei den Worten Evas nach. Bischoffs Kopf lag nun in ihrem Schoß. Das Gesicht seiner Frau schien merkwürdig gefasst. Sie sah Eva an. Dr. Bischoff bäumte sich leicht auf.
    „Ich! Ich habe deine Mutter nicht getötet“, verteidigte er sich in Evas Richtung.
    „ Der Notarzt wird gleich hier sein“, beruhigte ihn Wolf.
    „ Wer sind Sie überhaupt? Was wollen Sie hier? Ich habe sie nicht um ..., warum glaubt mir keiner und diese Zeitungsfrau da auch nicht ...?“
    Seine Stimme brach. Regina Bischoff schluchzte auf.
    „Eckard, streng dich nicht an, sprich nicht.“
    „ Aber Ihr Wagen samt Hund wurde am Todestag gesehen. Es gibt Zeugen“, ereiferte sich Anke.
    Wolf stieß sie mit dem Ellenbogen an. „Anke bitte, jetzt nicht.“
    „Ja,“ erklang Regina Bischoffs harte Stimme. „Sie hat recht.“
    „ Regina“, brachte Dr. Bischoff mühsam hervor. „Was redest du da?“
    „ Du sollst dich ruhig verhalten, Eckard. Sie streichelte wieder
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