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Die Zufalle des Herzens

Die Zufalle des Herzens

Titel: Die Zufalle des Herzens
Autoren: Fay Juliette
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Energie hier nicht … fließt, kann sie sofort nach Hause in die Berkshires fahren. In einer Stunde wäre sie dort.«
    Connie schwieg. Dana wusste, dass sie nicht nachgeben würde – sie würde es so formulieren, dass es nach ihren eigenen Vorstellungen stimmte. »Sie ist blockiert«, sagte Connie schließlich. »Ein Tapetenwechsel könnte tatsächlich das Richtige sein. Vielleicht lässt sie sich einen visuellen Kommentar über die Seelenlosigkeit der Vorstadt einfallen.«
    Â»Prima«, sagte Dana und ließ erleichtert die Schultern sinken. »Kannst du ihr dann ein paar Klamotten schicken? Sie hat nämlich nur zwei Garnituren Unterwäsche dabei.«
    Alder in der Cotters Rock High anzumelden, war kein Problem; genau genommen war es sogar erstaunlich einfach.
    Â»Haben Sie ihre Geburtsurkunde?«, fragte die ältere Sekretärin in der Verwaltung. »Schul- und Gesundheitszeugnisse?«
    Â»Nein, ich …«
    Â»Dann bringen Sie sie einfach vorbei, sobald Sie können.«
    Dana füllte Formulare aus, während die Sekretärin langsam auf ihrer Tastatur herumhackte. »Jetzt ist sie im System«, erklärte sie. »Sagen Sie ihr, wenn sie morgen in die Schule geht, soll sie im Büro vorbeischauen, dann gebe ich ihr ihren Stundenplan. Und vergessen Sie nicht, mir diese ganzen Zeugnisse und Unterlagen vorbeizubringen.«
    Â»Sie kann morgen schon anfangen?«
    Â»Soll sie nicht? Die meisten Leute können es gar nicht abwarten, ihre Kinder aus dem Haus zu kriegen.«
    Als Dana nach Hause kam, berichtete sie Alder: »Die Formalitäten sind erledigt. Morgen fängst du an.«
    Â»Super«, sagte Alder und starrte dabei ausdruckslos das fallende Laub draußen an.

- 4 -
    Z um Abendessen machte Dana Nudeln. Das war in Sachen Essen die Leinwand, auf die sie alle drei ihre eigenen, ihrem jeweiligen Gaumen schmeichelnden Bilder malen konnten. Für sich selbst wärmte Dana eine kräftig gewürzte italienische Tomatensoße mit ein paar Fleischbällchen auf und ersetzte einen Teil der Penne durch gedämpftes Gemüse. Wo immer möglich, versuchte sie, ihre Kohlenhydrataufnahme zu senken. Morgan belegte ihre Nudeln mit Butterstücken und streute ein paar kleine Parmesanflocken darüber. Grady vermischte seine mit je einem Löffel Erdnussbutter und Ketchup.
    Â»Wow! Bist du vielleicht der Jackson Pollock der Pasta?« Alder, die in einem schwarzen, mit einer aufrecht stehenden Gitarre bedruckten T-Shirt steckte, rutschte auf ihren Sitz. Der Gitarrenhals lag zwischen ihren Brüsten und endete abrupt am Halsausschnitt. Es war, als wäre ihr Gesicht der Kopf der Gitarre.
    Â»Nein«, sagte Morgan, »er ist bloß ein Schwein.«
    Grady drehte sich zu ihr um und klappte den Mund auf, was einen Essensklumpen auf seiner Zunge sichtbar machte.
    Â»Ekelhaft!«, brüllte Morgan. »Mom! Der ist ja widerlich.«
    Â»Genug, ihr beiden«, sagte Dana. Sie wandte sich Alder zu, bemüht, deren Mund nicht als Gitarrenbund und die Augen nicht als Wirbel zu sehen. »Was möchtest du zu deinen Nudeln?«
    Â»Ach, egal«, antwortete Alder. »Ich nehme einfach ein bisschen Soße mit Fleischbällchen.«
    Â»Wirklich? Ich dachte … Deine Mutter ist so eine strenge Vegetarierin … da hab ich angenommen …«
    Ein verschmitztes Grinsen erhellte Alders Züge. »Das wird unser kleines Geheimnis bleiben.«
    Â»Alder, deine Mutter war anfangs überhaupt nicht begeistert von diesem kleinen Arrangement. Ich möchte sie auf keinen Fall dadurch verärgern, dass ich dich zurückschicke als …«
    Â»Fleischfresserin?« Alder steckte sich rasch ein Fleischbällchen in den Mund.
    Â»Ich will auch einen.« Grady deutete mit einem wedelnden, ketchupverschmierten Finger auf die Fleischbällchen. »Was ist da drin?«
    Â»Das ist Kuh.« Alder schob ihm die Schüssel hin. »Zerdrückte Kuh.«
    Grady spießte mit seiner Gabel ein Bällchen auf und hielt es sich zum Untersuchen vor die Augen. »Das ist ja genau wie bei Survivor «, murmelte er. Dabei spannte er jeden Muskel in seinem Gesicht an, als wollte er einer großen Gefahr entgehen.
    Â»G-Man, G-Man, G-Man«, feuerte Alder ihn an, während sie mit der Handfläche auf den Tisch trommelte.
    Â»Du musst nicht, wenn du nicht willst«, sagte Dana.
    Â»Mensch, jetzt iss es doch einfach!«, maulte
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