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Die Zeitmaschine Karls des Großen (German Edition)

Die Zeitmaschine Karls des Großen (German Edition)

Titel: Die Zeitmaschine Karls des Großen (German Edition)
Autoren: Oliver Henkel
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völlig vergessen, dass er sie jemals ausgesprochen hatte.
    »So ein verdammter Vollidiot!«, entfuhr es Franklin. »Damit hat er die grundlegenden Vorschriften gebrochen, wie kam er bloß dazu? Dadurch hat eine Frau überlebt, die eigentlich sterben sollte, und das hat den Lauf der Geschichte beeinflusst!«
    »Ihr habt recht«, bestätigte Gallus. »Der Name der jungen Frau war Paquia Julia, und sie heiratete zwei Jahre später einen wenig bedeutenden Offizier namens Lucretius Scorpio Firmus.«
    Nun konnte auch Andreas seine Verblüffung nicht mehr verbergen. »Um Himmels willen! Scorpio? Dann … dann hat dort das Geschlecht der Scorpii seinen Anfang genommen? Dort beginnt die Linie, die zu Rufus Scorpio I. führt?«
    »Das kann ich nur vermuten, ich habe es nicht weiterverfolgen können. Doch ich halte es für sehr wahrscheinlich«, antwortete der Spicarianer.
    Franklin fasste sich nachdenklich ans Kinn. »Ja, jetzt bekommt alles einen Sinn … Also schön! Weiter, Gallus! Wann hat Larue das ausgeplaudert, wann und wo?«
    »Am Abend vor dem Ausbruch des Vesuvius, kurz bevor er Pompeji verließ. Es war im Wirtshaus, das den Eltern der Julia gehörte. Er war dorthin gegangen, um sich von ihr zu verabschieden.«
    »Wo? Wo ist dieses Wirtshaus?«
    »In der Via Iovia Longa, es trug den Namen Ad Paquius Felix. Einhard fragte mich außerdem, wann der günstigste Zeitpunkt sei, um korrigierend in die Ereignisse einzugreifen. Ich sagte ihm, dass nur der Vormittag des folgenden Tages infrage käme, weil …«
    »Ach du Scheiße!«, rief Franklin zu Andreas’ Entsetzen überraschend aus. »Wie lange hat Einhard diese Information schon?«
    »Noch nicht sehr lange«, erwiderte der Mönch. »Das Letzte, was er wissen musste, um das Gerät für die Reise in die Vergangenheit verwenden zu können, hat er vor nicht einmal einem halben Tag von mir erfahren. Er ist dann sehr eilig gegangen. Oh, wartet. Ich habe alles, was ich Einhard an Informationen gegeben habe, schriftlich niedergelegt.«
    Gallus ging hinüber zum Schreibtisch, nahm einen Bogen beschriebenen Papiers an sich und übergab ihn Franklin.
    Der Zeitreisende warf einen kurzen Blick auf das Schriftstück und nickte zufrieden. »Großartig! Ein perfektes Datenblatt zur Programmierung des TFG mit allen für die Mission relevanten Daten. Das würde sogar Gnade vor General Bruckenwards strengen Augen finden. Gallus, Ihr wart uns eine unschätzbare Hilfe. Los, Andreas, komm mit! Wir haben keine Zeit zu verlieren!« Er griff den Ostgoten am Ärmel und zog ihn mit sich aus dem Zimmer.
    »Warum diese Hast?«, fragte Andreas, während sie durch die langen Gänge des Palastes eilten. »Einhard ist doch allem Anschein nach schon aufgebrochen, um genau das zu tun, was auch dein Ziel ist. Er wird versuchen, einen Ablauf der Geschichte zu erschaffen, in dem auch deine Welt existieren kann. Du hast also gar keinen Grund zur Aufregung.«
    Franklin legte die Stirn in tiefe Falten und verzog den Mund. »Und ob ich den habe! Ich kenne doch Dave Larue. Okay, er hat sich nicht in das Mädchen verliebt. Aber ich kann mir gut vorstellen, wie er reagieren wird, wenn er sich jetzt an sie erinnert und plötzlich dabei mithelfen soll, dass sie beim Ausbruch des Vesuv ums Leben kommt. Er ist ein guter Mann, aber viel zu sentimental … das ruiniert am Ende noch alles. Ich muss nach Pompeji und aufpassen, dass alles glattläuft. Und ich möchte, dass du mich begleitest.«
    »Aber wieso soll ich mitkommen?«
    »Ich will nicht, dass dir was passiert. Außerdem – ich habe vielleicht Geschichte studiert. Aber der echte Experte für römische Kultur bist ja wohl du, oder? Vielleicht werde ich deine Hilfe brauchen.«
    Andreas machte ein zustimmendes Geräusch. Irgendetwas schien ihm unpassend zu sein, keinen Sinn zu ergeben. Aber es war nur ein unbestimmtes Gefühl, das kurz aufgeblitzt war und schon wieder verblasste. Er schob diese substanzlose Ahnung beiseite, ohne sich ihrer auch nur wirklich bewusst geworden zu sein. »Du hast recht. Ich werde mit dir gehen und dir helfen, so gut ich kann.«
    »Wunderbar«, sagte Franklin, und es klang beinahe ein wenig erleichtert. »Dann werden wir jetzt schnellstens den Imperator um eine Eskorte zur Kakushöhle bitten. Einhard hat einen halben Tag Vorsprung, aber er muss nach Aachen, also haben wir einen deutlich kürzeren Weg. Auf nach Pompeji … es wird dir dort bestimmt gefallen. Ich war schon mal da.«
        
     

56
     
    Auf Karls Landgut
Nahe
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