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Die Zeitdetektive 02 Der rote Racher

Die Zeitdetektive 02 Der rote Racher

Titel: Die Zeitdetektive 02 Der rote Racher
Autoren: Fabian Lenk
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»Nein, auch das weiß ich nicht. Lasst die alten Geschichten ruhen, Kinder. Aurelius ist tot. Ihr könnt nichts mehr für ihn tun. Wenn ihr weiter Staub aufwirbelt, wird man euch gewaltsam zum Schweigen bringen, verlasst euch darauf. Diejenigen, die Aurelius ausgeschaltet haben, sind bestimmt noch am Leben. Und damit das klar ist, ihr kennt mich nicht. Wir sind uns nie begegnet! Von mir habt ihr nie ein Wort gehört!« Damit verschwand Flavius in der Dunkelheit.
»Was meint ihr: Sollen wir die Sache auf sich beruhen lassen?«, fragte Julian.
»Auf keinen Fall!«, rief Kim entschlossen.
»Niemals! Jetzt erst recht nicht«, sagte auch Leon. »Ich weiß auch schon, wo wir nachhaken können: beim Richter Cornelius.«
»Was versprichst du dir davon?«
Leon zupfte wieder aufgeregt an seinem Ohrläppchen. »Menschen, die viel trinken, reden doch oft gern! Wir müssen herausfinden, welches Amt Aurelius bekleidet hat und ob noch Verwandte von ihm in der Stadt leben. Denn ich bin nach wie vor überzeugt, dass Aurelius mit den Anschlägen zu tun hat!«
»Aber Aurelius ist tot!«
»Das weiß ich! Doch vielleicht gibt es jemanden, der ihn geliebt hat!«, rief Leon.
Kim schlug sich mit der flachen Hand vor die Stirn. »Ja, das ist gut, Leon: Jemand, der Aurelius geliebt hat und jetzt seinen Tod rächen will!«

Der Richter

    Von wegen Ruhetag!, dachte Julian am nächsten Morgen. Androtion hatte ihn und Leon in aller Frühe vom Lager hochgescheucht.
    »Aufstehen, ihr kleinen Faulpelze!«, kommandierte der Grieche. »Die Tiere brüllen schon vor Hunger. Aber denkt daran: Immer schön knapp halten! Die Ställe sehen auch schlimm aus. Erst füttern und tränken, dann Ställe ausmisten, dann die Gänge kehren. Später könnt ihr den Sand in der Arena rechen. Und wenn ihr damit fertig seid, helft ihr bei der Reparatur der Kriegsschiffe. Mindestens zwei müssen bis morgen flott sein. Denn dann soll es nach dem Gladiatorengemetzel wieder eine richtige Seeschlacht geben! Habt ihr das begriffen?«
    Oh ja, das hatten sie. Dennoch wagte Leon zu fragen: »Wie sieht’s mit Frühstück aus?«
Androtion glotzte ihn an: »Frühstück?«
»Na klar, wir haben Hunger. Und du hast doch bestimmt schon was gegessen, oder?«
    » Quod licet iovi, non licet bovi: Das würden die Römer dazu sagen«, antwortete Androtion. »Was dem Jupiter erlaubt ist, ist dem Ochsen noch lange nicht erlaubt. Also, meine Herren: Erst arbeiten, dann futtern. Los geht’s!«, fügte der Grieche hinzu.
    »Das ist ungerecht!«, begehrte Leon auf.
»War nur ein Scherz«, erwiderte Androtion, lächelte aber nicht. Unter seiner Tunika holte er ein Stück Brot hervor und gab es den Jungen. Dann verschwand er, um ein paar andere Arbeiter anzutreiben.
    Gegen Mittag schwitzten die Freunde in der prallen Mittagssonne in der Arena. Leon warf den Rechen weg.
    »Jetzt reicht’s. Mir tun die Arme weh, ich habe Durst und heiß ist mir auch.«
Julian sah ihn unsicher an. »Du meinst, wir sollen einfach gehen?«
»Genau das!«, sagte Leon entschlossen und spazierte aus der Arena.
Julian stapfte ihm hinterher, auch wenn er damit rechnete, dass Androtion sie jeden Augenblick aufhalten würde. Doch nichts dergleichen passierte. Offenbar war der Grieche in den Tiefen des Kellergeschosses beschäftigt.
So gelangten die beiden unbehelligt auf die Straße vor dem Colosseum, wo sie ihren Durst an einem Brunnen stillten und sich am nächsten Thermopolium ein paar Genes, in Salz eingelegte Fische, kauften, und sie mit Heißhunger verzehrten.
»He, da seid ihr ja!«, rief in diesem Moment eine Mädchenstimme. Kim kam mit Kija auf die beiden zugerannt. »Ich habe euch schon überall gesucht«, sagte sie und wischte sich den Schweiß von der Stirn.
Julian bot ihr und Kija die kleinen Fische an. Während Kija wegen des Salzes ablehnte, stürzte sich Kim auf den Leckerbissen.
»War gar nicht so leicht, aus der Villa herauszukommen«, berichtete Kim. »Aber jetzt wollte Regina, dass ich ihr ein ganz bestimmtes Öl für die Haare kaufe. Und das ist eine gute Gelegenheit, sich für zwei Stunden zu verkrümeln.«
»Hast du in der Villa wieder etwas Verdächtiges feststellen können?«, fragte Julian.
»Nein, leider nicht«, sagte Kim. »Der Rächer wurde mit keiner Silbe erwähnt. Es herrscht aber eine unheimlich angespannte Atmosphäre in der Villa. Als würden alle darauf warten, dass der Rächer wieder zuschlägt! Vermutlich passiert es morgen, wenn die großen Gladiatorenkämpfe anstehen.«
»Ein Grund
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