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Die Zeit der Androiden

Die Zeit der Androiden

Titel: Die Zeit der Androiden
Autoren: A. E. van Vogt
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Ideen kriegen, wenn sie gegen die Vierzig gehen. Und nun bist du soweit.«
    »Ich hätte mutiger sein sollen, oder was«, murmelte er.
    »Was ist schlecht daran, ein Steuerberater zu sein« wollte sie wissen.
    Ihr Mann schien nicht zu hören. »Ich habe das Gefühl, daß ich meine Heimatstadt besuchen sollte«, sagte er in einem halb bekümmerten, halb ängstlichen Ton.
    Sie packte seinen Arm. »Du gehst sofort zu Doktor Ledoux«, sagte sie. »Du brauchst eine gründliche Untersuchung. Ich glaube, du bist ein bißchen mit den Nerven herunter.«
    Dr. Ledoux konnte nichts finden. »Tatsächlich«, sagte er, »kenne ich nur wenige Männer Ihres Alters, die sich eines so guten Allgemeinbefindens erfreuen wie Sie.«
    Der Seth Mitchell aus Montreal mußte zugeben, daß seine plötzliche Besorgnis ziemlich lächerlich war.
    Aber er beschloß, Harkdale zu besuchen, sobald seine geschäftlichen Verpflichtungen es ihm erlaubten.

 
5.
     
    Die Stimme kam völlig unerwartet, und sie hatte einen leichten ausländischen Akzent. »Miß Price, ich möchte mit Ihnen sprechen.«
    Edith sah den Sprecher in der Dunkelheit zwischen den Garagen und dem Mietshaus stehen, wo sie wohnte. Er versperrte ihr den Weg.
    Sie erstarrte.
    Bevor sie einen Laut hervorbringen konnte, fuhr die Stimme fort: »Was haben Sie mit dem Kristall gemacht?«
    »Ich … ich verstehe nicht.«
    Sie konnte den Sprecher jetzt etwas besser sehen. Er war kurz und breit gebaut, und auf einmal erkannte sie ihn als den Mann, der den ersten Seth Mitchell mit dem goldfarbenen Cadillac begleitet hatte.
    »Miß Price, Sie haben den Stein aus dem Schaukasten entfernt. Entweder geben Sie ihn mir, oder Sie sagen, was Sie mit ihm gemacht haben, und die Sache ist erledigt.«
    Edith hatte die unangenehme innere Spannung einer Person, die unklug gehandelt hat und darum keine Eingeständnisse machen kann, nicht einmal einem Fremden gegenüber.
    »Ich weiß nicht, wovon Sie reden«, sagte sie mit tonloser Stimme.
    »Hören Sie, Miß Price«, sagte der Mann versöhnlich. Er trat aus dem Schatten. »Ich bin kein Wegelagerer. Lassen Sie uns in Ihre Wohnung gehen und in Ruhe darüber sprechen.«
    Das war eine Erleichterung, denn ihre kleine Wohnung lag zwischen anderen, so daß die übrigen Mieter nur durch dünne Wände von ihr getrennt waren.
    So unglaublich es scheinen mochte, sie vertraute ihm sofort und ging ohne Argwohn an ihm vorbei, um die Haustür zu öffnen. Und so war ihre Überraschung total, als er sie plötzlich packte. Einer seiner Arme umschloß ihre Arme und ihren Oberkörper wie eine Klammer. Gleichzeitig klappte er eine harte, unnachgiebige Handfläche über ihren Mund und flüsterte: »Keine Dummheiten; ich bin bewaffnet.«
    Benommen und von dieser Drohung halb gelähmt, ließ sie sich zu einer Durchfahrt zerren und in einen Wagen stoßen, der dort neben einem Zaun parkte.
    Er stieg ein, und dann saß er in der fast völligen Dunkelheit und blickte sie unverwandt an. Sein Gesichtsausdruck war nicht zu erkennen, aber als die Sekunden vergingen und er keine bedrohliche Bewegung machte, verlangsamte das rasende Hämmern ihres Herzens sich allmählich, und sie keuchte: »Wer sind Sie? Was wollen Sie?«
    Der Mann schmunzelte und sagte: »Ich bin der schlechteste von allen möglichen Ashtars des fünfunddreißigsten Jahrhunderts. Aber wie sich herausstellte, habe ich eine hohe Überlebensfähigkeit.«
    Als er weitersprach, war seine Stimme hart und nüchtern. »In meiner Ära bin ich Physiker. Ich erkannte meine Gefahr und analysierte einen Schlüsselaspekt der Natur dieses Kristalls. Im Zusammenwirken mit menschlichen Wesen operiert er auf der Basis der Vibrationswellen, die von allen Zellen eines Körpers ausgehen. Durch die Eigenerzeugung dieser Vibration kann der Kristall die betreffende Person erschaffen beziehungsweise neu erschaffen. Durch die Aufhebung der Vibration kann er sie auslöschen. Als mir dies klar wurde – und da ich in meiner Ära nicht die Orientierungsperson des Kristalls war – errichtete ich einfach eine Barriere auf der Vibrationsebene meines eigenen Körpers und rettete so mein Leben, als der Kristall alle die geringeren Ashtars auslöschte.«
    Düster fügte der Mann hinzu: »Aber wie es scheint, blieb ich durch meinen Sieg auf einer anderen Ebene mit ihm verbunden. Als er durch die Zeit ins zwanzigste Jahrhundert zurückfiel, fiel ich mit ihm. Unglücklicherweise nicht ganz gleichzeitig. Ich traf erst letzte Woche auf diesem Felsen über dem
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