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Die zauberhafte Tierhandlung (05) - Lotte und der Phönix

Die zauberhafte Tierhandlung (05) - Lotte und der Phönix

Titel: Die zauberhafte Tierhandlung (05) - Lotte und der Phönix
Autoren: Holly Webb
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Sie ist gefährlich.«
    Lotte sah ihn wütend an. Er war vor acht Jahren einfach verschwunden und hatte sie allein gelassen – er konnte nicht nach einer halben Ewigkeit hier auftauchen und sich eine Stunde später als Boss aufspielen und sie beschützen wollen.
    Ihr Vater machte ein langes Gesicht. »Oh. Ja. Ich schätze, wenn deine Mutter kein Verständnis für Magie hat, musstest du ganz allein mit allem klarkommen. Da muss ich mich nicht plötzlich einmischen.«
    Lotte schenkte ihm ein schiefes Lächeln. Sie hatte das Gefühl, auf einem Seil zu balancieren, das über einen gefährlichen Abgrund zwischen ihren Gefühlen und seinen gespannt war. »Pandora weiß jetzt, wer ich bin. Aber eigentlich hat sie mich vom ersten Moment an nicht gemocht. Ich habe sie nicht in meinen Kopf gelassen, und das hat sie furchtbar wütend gemacht. Sie ist ein Kontrollfreak.«
    »Du hattest echt einen schlechten Geschmack, Onkel Tom«, warf Danny ein, der vorsichtig die ganze Schokolade von der Biskuitrolle abknabberte.
    Lottes Vater runzelte die Stirn, aber er wirkte befremdet, nicht wütend. »So muss es wohl gewesen sein«, sagte er zustimmend.
    »Sie hat behauptet, sie hätte dich getötet«, flüsterte Lotte. »Deshalb war sie so außer sich, als sie herausgefunden hat, dass ich deine Tochter bin. Sie hat gedacht, sie hätte sich für immer von dir befreit, und dann hat sie entdeckt, dass es dir sehr wohl gelungen war, dein Blut und deine Magie zu hinterlassen.«
    »Ein Vermächtnis«, murmelte ihr Vater und sah sie voller Stolz an. »Nur dass ich nicht tot bin. Ich frage mich, warum sie dachte, ich sei es. Wenn sie wirklich so stark mit mir verbunden war, sollte man meinen, sie hätte in der Lage sein müssen, die Wahrheit zu erkennen.«
    »Als du das erste Mal kamst, wusste sie nicht, dass es sich bei dem Einhorn um dich handelte«, sagte Lotte grübelnd. »Das war, was ich dir vorhin gezeigt habe, als du sie auf dem Hügel verjagt hast. Aber als du mich das zweite Mal vor ihr gerettet hast, hat sie dich richtig gesehen, und sie hat gekreischt. In dem Moment habe auch ich gewusst, dass du es bist. Das erste Mal, als du mich gerettet hast, habe ich geglaubt, es sei Onkel Jack gewesen.«
    Ihr Vater schüttelte ungläubig den Kopf. »Ich habe dich gerettet. Für mich war es, als hätte ich alles geträumt. Ich war nicht sicher, ob es real war. Das Mädchen und der Hund und diese abscheuliche Kreatur in dem roten Kleid …«
    Lotte nickte. »Es ist ohne jeden Zweifel passiert. Du warst ein großes silbernes Einhorn, und du hast Pandora verjagt. Du hast gesagt, du würdest stets kommen, wenn ich nach dir riefe.« Du warst nie mehr ein Vater für mich als in jenem Moment, fügte sie in Gedanken hinzu.
    »Ich wusste, dass ich eine Reise antreten musste«, murmelte Tom. »Da gab es irgendetwas Wichtiges. Das wusste ich. Und irgendwoher wusste ich, welche Richtung ich einschlagen, auf welchen Schiffen ich als blinder Passagier mitreisen musste.« Er lächelte, als er ihre schockierten Mienen sah. »Ich verfüge schließlich über ausreichend Magie, um mich zu verbergen, wenn es sein muss. Ich kam zurück zu dir, mein Mädchen.« Sein Gesichtsausdruck war grimmig, aber er legte seine Hand ausgesprochen sanft auf Lottes. »Ich weiß, ich habe dich verlassen. Aber wahrhaftig, ich hatte nie vor, so lange fortzubleiben. Und nun, da ich zurück bin, werde ich dich nicht wieder allein lassen, Lotte. Das verspreche ich. Ich werde nicht einfach nur ein hübsches Pferd aus einem Traum sein, ich werde dich anständig beschützen.« Dann blickte er ihr fest in die Augen. »Ich werde nicht wieder gehen, Lotte, es sei denn, du bittest mich darum. Du bist dir meiner nicht sicher. Ich bin nicht, was du dir gewünscht hast, das sehe ich. Ich habe dich verlassen, dich vergessen, und jetzt bin ich nur zur Hälfte hier. Falls du dein Leben so weiterführen möchtest wie bisher, verstehe ich das. Diese Entscheidung überlasse ich dir.«
    Lotte sah ihren Vater mit offenem Mund an. Sie hatte nicht erwartet, dass er ihre Zweifel und ihren Groll so klar nachvollziehen könnte. Dass er verstehen würde, wie durcheinander sie war. »Ich … Ich weiß nicht«, stammelte sie. »Ich weiß nicht, was ich dir sagen soll. Ich habe mir so sehr gewünscht, dass du zurückkommen würdest. Ich habe dich in so vielen Träumen gesehen.« Sie holte tief Luft. »Und jetzt, wo du wieder da bist …« Lotte sah zu Sofie hinunter, ihre dunklen Augen blickten in die der kleinen
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