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Die Yacht: Erotischer Roman (German Edition)

Die Yacht: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Die Yacht: Erotischer Roman (German Edition)
Autoren: Georgina Brown
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Oberfläche. Ihre Beine traten aus, und sie schluckte nicht nur Luft, sondern auch Meereswasser.
    »Ich schaffe es nicht!«, kreischte sie. Trotz ihrer Anstrengungen war sie in die entgegengesetzte Richtung getrieben worden. Sie spürte, wie die Unterströmung an ihren Gliedmaßen zerrte, sie nach unten zogen und weiter hinaus aufs Meer.
    Wasser treten, mahnte sie sich, dann spuckte sie entsetzt, weil sie wieder einen Mund voll Meereswasser geschluckt hatte. Jetzt denke einfach mal richtig nach!, schimpfte sie.
    Was sie gerade erfuhr, wurde in allen Lehrbüchern geschildert, sie hatte die Fragen gelesen und die Antworten gewusst. Leider aber schien das, was sie gelernt hatte, nichts mit dieser Situation zu tun zu haben.
    Geh weiter, spornte sie sich an.
    Sie hatte die Augen geschlossen, und ihre Beine fühlten sich so an, als wären sie auf dem Meeresboden an kräftigen Elastikstreifen festgebunden. Toni spürte, dass sie schwächer wurde, aber sie trat immer noch Wasser.
    In ihren Fingerspitzen und den Zehen breitete sich Taubheit aus. Ihre Kraft ließ nach, aber sie war zu erschöpft, um ängstlich zu sein.
    Das Meer schien sie zu verschlingen. Das Wasser leckte an ihren Ohren und zog sie allmählich nach unten. Die Sonne schien wieder, aber dann legte sich ein großer Schatten davor. Sie hörte Geräusche, und sie fragte sich, ob sie von Engeln kamen und sie schon im Himmel war.
    Als sie aus dem Wasser gehoben wurde, war sie zu matt, um sich zu fragen, wessen Arme sie trugen. Sie murmelte nur ihren kaum hörbaren Dank, sah aber nicht die Überraschung im Gesicht des Mannes.
    Und den Schock in seinen Augen.
    Sie glitt wieder in die Bewusstlosigkeit, aber vorher hatte sie noch vage die Schieflage des Decks bemerkt. Die Segel flatterten, und die Jacht, auf der sie sich befand, drehte seewärts.
    Dann aber nahm sie nichts mehr wahr, bis sie die Frische der gesteiften weißen Kissen roch und die Kühle der Baumwolllaken auf ihrer Haut spürte.
    Wie aus weiter Ferne meinte sie, eine Gestalt an der Tür zu erkennen, eine sehr stille Gestalt.
    Langsam wandte sie den Kopf, und dabei spürte sie die Nässe ihrer Haare an der Wange. Ihr Blick traf auf die Augen von Conway Patterson, und plötzlich fühlte sie sich hoffnungslos verloren.
    Sie wandte sich ab von ihm und seufzte. »Was kommt jetzt als Nächstes?«, fragte sie leise.
    Sie hatte noch im Hinterkopf, was Emilio gesagt hatte – Conway brauchte jemanden, der die Zärtlichkeit aus ihm herauskitzelte. Aber gab es diese Zärtlichkeit überhaupt bei ihm? Sie wusste es nicht, und in ihrem jetzigen Zustand war sie auch nicht in der Lage, das herauszufinden.
    Sein Schatten fiel über sie, und wenn sie die Kraft hätte, weiter von ihm wegzurollen, hätte sie es getan. Aber sie hatte gerade mal die Energie, ihr Gesicht zu verziehen, dann schloss sie die Augen und hoffte, dass er sie allein ließ.
    Sie spürte seine Hand auf ihrem Kopf. Zu ihrer Überraschung streichelte er über ihre Haare.
    »Mein Bruder hat wirklich geglaubt, dass du Antonia bist«, sagte er nachdenklich. »Als wäre sie noch dieselbe Frau wie damals, als wir picklige Jünglinge waren.«
    Er lachte, aber sie glaubte zu hören, dass es ein anderes Lachen war als das bei ihrer ersten Begegnung. Hatte ihre Schwäche irgendwas tief in ihm ausgelöst? Sie konnte es nicht wissen, aber wenn der Panzer, den er um seine Seele gelegt hatte, auch nur ein bisschen brüchig geworden war, sollte sie das als eine Art Ermutigung aufnehmen.
    Sie hatte Mühe mit dem Sprechen, aber sie schaffte es. »Mein Name ist Antonia, aber ich bin nicht jene Antonia, von der ihr beide so besessen wart.«
    Seine Finger strichen über ihre Wange. Als wollte er ihre Gesichtszüge mit einem weichen Bleistift nachzeichnen, folgte er der Linie ihrer Augenbrauen, der geraden Nase und der Kurven ihrer Lippen.
    »Ja, ich weiß. Ich weiß auch, dass du nicht sie bist. Er glaubt, dass sie ihn in seinen Träumen verfolgt hat. Er ist nicht ganz dicht, mein Bruder. Er hat sie behandelt, als wäre sie aus Glas, er schien zu glauben, dass sie es so haben wollte.«
    »Wollte sie es denn nicht so haben?« Tonis Stimme war kaum mehr als ein Flüstern.
    »Nicht, wenn sie bei mir war.«
    Das Schneidende in Conways Stimme ließ Toni zusammenzucken, aber sie glaubte, dass er eher sich von seiner Behauptung überzeugen wollte als sie.
    Seine Finger strichen nun über ihr Schulterblatt und begannen, das Laken ein wenig nach unten zu schieben.
    Mit ihrer Kraft
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