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Die Wolkenreiter Bd 2 - Kriegerin der Lüfte

Die Wolkenreiter Bd 2 - Kriegerin der Lüfte

Titel: Die Wolkenreiter Bd 2 - Kriegerin der Lüfte
Autoren: Toby Bishop
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wandte sich an den mageren Jungen,
der als Erster auf Tup zugegangen war. »Peter, lauf rasch zum Hafen und hol ein Bündel Räucherfisch für Baronin Beeht.«
    Er grinste Lark an und fuhr sich durch den Schopf, bevor er davonsauste.
    »Mein Vater und die meisten der Männer sind zum Fischen hinausgefahren, aber meine Schwestern möchten Sie gern kennenlernen«, erklärte Rosella den Mädchen. »Kommen Sie mit ins Haus?«
    Kurz darauf hallte das Geschnatter der Jungen, die beide Mädchen mit ihren Pferden begleiteten, über die gewundenen Wege des Dorfes, die zu Rosellas kleiner, reetgedeckter Hütte führten. Das Häuschen war ziemlich baufällig, das Holz von der Sonne ausgeblichen, die Wände neigten sich nach innen, als beugten sie sich dem ständigen Wind. Rosella verkündete mit einem lauten Ruf ihre Ankunft, und zwei stämmige Mädchen mit den gleichen Sommersprossen und dem ähnlich breiten Gesicht wie Rosella erschienen im Eingang. Eine dritte drückte sich hinter ihnen im Flur herum; sie war klein und sehr dünn, hatte helle Haare und lediglich ein paar vereinzelte Sommersprossen in ihrem zarten Gesicht.
    Rosella zeigte auf ihre Schwestern. »Annalena und Ginetta. Die schüchterne da ist Lissih.«
    Die Mädchen starrten gebannt die Schülerinnen der Akademie in ihren schwarzen Reittrachten an, bis ihre Mutter zischte: »Benehmt euch, Mädchen! Wir mögen Fischer sein, aber wir wissen, wie man Respektspersonen begrüßt!«
    Lark senkte beschämt den Blick, als Rosellas Geschwister vor ihr einen Knicks machten. Sie wollte ihnen erklären, dass sie nicht über ihnen stand, doch sie wusste, dass
Rosellas Familie das niemals akzeptieren würde. Jetzt, wo sie ein geflügeltes Pferd flog und mit der Tochter von Baron und Baronin Beeht befreundet war, lagen die Dinge anders. Von den anderen Fliegerinnen wurde sie bereits Schwarz genannt, nach Schwarzer Seraph, Tups eigentlichem Namen. Nur in ihrem Herzen war sie immer noch Larkyn Hammloh vom Unteren Hof im Hochland.
    Hester begrüßte die Mädchen höflich, und Lark folgte ihrem Beispiel. Schon bald entspannten sich Annalena und Ginetta und überhäuften sie mit Fragen. Nur Lissih hielt sich im Hintergrund und verschwand in der Hütte, nachdem sie sich begrüßt hatten. Ihre Mutter schleppte etliche klapprige Stühle nach draußen, so dass alle im Windschatten des Hauses sitzen konnten, und servierte ihnen ein einfaches Frühstück. Einer der Jungen brachte Getreide für die Pferde, die sich genauso dankbar darüber hermachten wie Hester Beeht über das dunkle Brot und den geräucherten Fisch, den Rosellas Mutter ihnen reichte.
    »Wo ist denn Ihr Sattel?«, erkundigte sich Peter bei Lark. »Das große Pferd hat einen, aber Ihres nicht.«
    Lark warf Hester einen Blick zu, und ihre Freundin grinste frech. »Ja, Schwarz«, flötete sie. »Wo ist denn Ihr Sattel, hm?«
    Lark schüttelte den Kopf und erklärte dem Kind: »Ich reite lieber ohne Sattel, Peter. Der Sattel stört mich nur und Tup genauso.«
    »Das gefällt den Pferdemeisterinnen aber bestimmt nicht«, bemerkte Rosella.
    »Nein«, musste Lark zugeben. »Es gefällt ihnen nicht.«
    »Schwarz hat die Prüfung gerade so bestanden«, erklärte Hester. »Und jetzt muss sie lernen, wie eine Erwachsene zu reiten.«

    Larks scharfe Erwiderung wurde von einem Schrei unterbrochen, der vom Hafen zu ihnen drang. Rosellas Mutter blickte ihre Töchter an. »Annalena, geh und sieh nach …«
    Bevor sie ausreden konnte, vernahmen sie einen grausamen Ton, der wie das Brüllen einer großen Bestie klang. Annalena sauste um die Ecke der Hütte.
    Im nächsten Augenblick schrie sie laut auf und presste die Hände auf die Wangen. Es folgten ein weiterer Schrei und dann eine wahre Kakophonie von menschlichem und tierischem Geheul, bei dem die Mädchen und Kinder alarmiert aufsprangen. Die Pferde warfen die Köpfe hoch, und Tup wieherte unruhig.
    »Was ist da los?«, fragte Lark. Sie packte Tups Zügel aus Angst, dass er ebenfalls loslaufen könnte, um nachzusehen, was in der Gasse vor sich ging.
    Rosella war ihrer Schwester gefolgt und kam jetzt zu Lark und Hester zurückgerannt. Sie war leichenblass; ihre Sommersprossen wirkten fast schwarz, wie Fliegendreck. »Es sind … es sind die Barbaren! Ich glaube, es sind Männer aus dem Wildland … sie sind schon am Strand!«, rief sie kläglich.
    Lark dachte, sie hätte sich verhört. Barbaren? Ganz sicher hatte es seit … nun, zumindest seit sie auf der Welt war, keinen Angriff aus
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