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Die Wolkenreiter Bd 2 - Kriegerin der Lüfte

Die Wolkenreiter Bd 2 - Kriegerin der Lüfte

Titel: Die Wolkenreiter Bd 2 - Kriegerin der Lüfte
Autoren: Toby Bishop
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Fürsten.
    »Diamant«, sagte der Fürst. Lark blinzelte überrascht, weil seine Stimme so sanft klang. »Komm zu mir, meine kleine Diamant. Gehen wir nach Hause.«
    »Sie muss die Formationen gesehen haben, Durchlaucht. Sie müssen ihr jetzt Flügelhalter anlegen, und Sie brauchen außerdem ein Leittier für sie. Sie sollte nicht allein fliegen«, erklärte Lark.
    »Ein Leittier.« Er warf Jinson über ihren Kopf hinweg einen wütenden Blick zu. »Besorgen Sie mir eins, Jinson.«
    »Ich weiß nicht, Durchlaucht …«
    »Dann nehme ich eben die Göre und ihr Pferd«, beschloss Wilhelm. »Sie hat es ja ohnehin gerade schon gemacht.«
    »Du wirst Larkyn nirgendwo mit hinnehmen«, mischte sich Frans ein. Lark fuhr herum und stellte fest, dass Prinz Frans sich ihnen genähert hatte und in angemessenem Abstand zu Tup und Diamant stehen geblieben war. Er starrte seinen erlauchten Bruder kalt an. »Larkyn Schwarz ist jetzt Schülerin der dritten Klasse und muss ihre Ausbildung beenden, um Pferdemeisterin zu werden. Das ist ein sehr ungünstiger Zeitpunkt, sie von ihrem Studium abzuhalten.«

    Wilhelm wurde rot vor Wut. »Muss ich dich daran erinnern, dass ich hier der Fürst bin und nicht du, Frans? Wenn ich einer meiner Reiterinnen befehle, etwas zu tun, dann tut sie es auch. Sie kann im Fleckham-Haus wohnen, mit ihrem kleinen Hengst natürlich, und meiner Diamant das Fliegen beibringen. Das ist kein Wunsch, sondern ich befehle es.«
    »Du kannst befehlen, so viel du willst, aber daraus wird nichts«, entgegnete Frans. Lark riss die Augen auf, bis sie fast so groß waren wie die von Diamant. Es kam ihr so unglaublich vor, dass Prinz Frans, dieser nette, sanftmütige Prinz Frans, sich gegen seinen brutalen und verrückten Bruder auflehnte. Wilhelm spielte mit der Gerte, die er in Händen hielt, und sein Blick wurde eiskalt. Lark schaute sich hilfesuchend um, doch die Edlen des Rates und ihre Damen hielten sich vornehm im Hintergrund, auch wenn sie das Ganze aufmerksam verfolgten. Die Pferdemeisterinnen beobachteten sie von den Stufen zur Halle aus. Meisterin Stern war offenbar bereit einzuschreiten, falls nötig, aber sie war eine zierliche Frau, kaum größer als Lark.
    Lark umklammerte Tups Zügel. Sie streckte trotzig ihr Kinn vor, doch innerlich zitterte sie. Sie suchte verzweifelt nach Worten, mit denen sie dieses Unheil abwenden konnte. Wenn sie gezwungen wurde, nach Fleckham zu gehen, würde dieser Verrückte sie umbringen! Er würde bestimmt eine Gelegenheit finden, sie allein zu erwischen, und dann war niemand da, der sie beschützen konnte!
    »Wilhelm«, fuhr Frans überraschend milde fort. »Ich glaube, wir sollten uns kurz unter vier Augen unterhalten.« Zu Larks Überraschung hakte Frans sich bei Wilhelm unter und zog ihn über den Hof, weg von Lark. Ihr kam es so vor, als versuche der Fürst, sich gegen Frans’ Griff zu wehren, allerdings nur kurz. Als sie außer Hörweite waren, hob
Frans an zu sprechen. Er ließ den Fürsten nicht los, und Lark erinnerte sich, wie kräftig Frans durch die viele Landarbeit geworden war. Frans sagte etwas, woraufhin Wilhelm zurückzuckte und ihn entsetzt anstarrte. Frans sprach weiter und unterstrich seine Worte mit entschiedenen Bewegungen seiner freien Hand. Seine Miene wirkte unnachgiebig. Anschließend starrten sich die beiden Brüder einige Augenblicke lang an, und Lark hielt unwillkürlich die Luft an.
    Schließlich lachte Wilhelm freudlos auf. Seine Stimme hallte hohl über den dämmrigen Hof. Er kehrte Frans den Rücken zu und schritt auf Tup und das Stutfohlen zu.
    Jinson reichte ihm Halfter und Leine, und Wilhelm ging zu Diamant und legte es ihr an. Sie ließ es über sich ergehen, doch Tup wich zurück und veranlasste Diamant, sehnsüchtig nach ihm zu wiehern. Wilhelm zerrte am Haltestrick, der an dem Halfter befestigt war, und das Fohlen folgte ihm. Es bog die Flügel in den Haltern und richtete die Ohren auf Tup. Für Lark drückte sein Körper unmissverständlichen Widerstand aus – und die Sehnsucht, in der Nähe eines anderen geflügelten Pferdes zu bleiben.
    Der Fürst warf Lark über die Schulter hinweg einen letzten bösen Blick zu. Er sagte nichts, aber das Funkeln in seinen schwarzen Augen ließ ihr fast das Blut in den Adern gefrieren.
    Sie fröstelte, drehte sich zu Jinson herum und zwang sich, sich ihre Furcht nicht anmerken zu lassen. »Hat die Kleine einen Oc-Hund, der sie begleitet?«
    »Den hatte sie, aber der Hund mochte den Fürsten nicht. Also
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