Die Welt ist eine Bandscheibe (German Edition)

unter diesen Zahlen. Orthopäden leiden nicht. Sie verdienen durchschnittlich 128 590 Euro pro Jahr. Okay, da kann man jetzt argumentieren, dass das noch immer nicht für einen 911 er Turbo mit »Bose«-Boxen reicht. Aber denken sie an die Frau des Orthopäden, die Augenärztin, die bringt auch noch was in die Haushaltskasse. Übrigens, es gibt Ärzte, die noch besser verdienen, und das sind die Radiologen, die für die Orthopäden die hübschen Rückenbilder machen. Die landen auf Platz 1 mit 204 347 Euro pro Jahr – oder anders ausgedrückt: 911 er Turbo und noch ein Mini-Country für die Frau. Nicht schlecht schneiden auch die Meister der oberen Atemwege ab. HNO -Ärzte kassieren im Durchschnitt 131 019 Euro jährlich. Das muss dann aber auch reichen, weil die HNO -Ehefrau in der Regel auch die medizinisch-technische Assistentin ist.)
    Aber egal, ob Orthopäde, Radiologe, Urologe oder Somnologe – alle Ärzte sind einer Meinung, wenn es um Rückenschmerzen geht: WIR MENSCHEN SITZEN EINFACH ZU VIEL ! Und das stimmt: Laut Studie verbringen 17 Millionen Deutsche ihren Arbeitsalltag an einem Schreibtisch. Auf ein durchschnittliches Berufsleben hochgerechnet bedeutet das circa 80 000 Stunden sitzen.

    Ich müsste mal eine Studie über Stuhlfabrikanten raussuchen. Könnte sich lohnen. Auch im Hinblick auf die KFZ -Vorlieben der Stuhlfabrikanten.
    Johns Top-Ten-Tipps bei Rückenschmerzen
    BEWEGUNG ! BEWEGUNG ! BEWEGUNG ! Okay, das ist jetzt nicht besonders originell, aber leider wahr.
Wenn Sie viel sitzen: Pausen einbauen und sich in den Pausen DEHNEN , DEHNEN und nochmals DEHNEN .
Wenn möglich, SPAZIERGÄNGE in den Pausen unternehmen.
So oft wie möglich auf Aufzüge oder Rolltreppen verzichten. Immer TREPPEN benutzen. Es ist das beste Training für unsere Rumpfmuskulatur!
Mit dem Essen aufhören, wenn auch nur das leiseste SÄTTIGUNGSGEFÜHL eintritt. Den Teller nicht leer essen. Falls der Kellner fragt: »Hat es nicht geschmeckt?«, immer mit »Hat nicht geschmeckt!« antworten. Das könnte auch die Rechnung schmälern – ein schöner Nebeneffekt.
Im HAUSHALT putzen, Geschirrspülmaschine ausräumen und Müll entsorgen. Jede Bewegung hilft und spart Taschengeld.
Immer mal wieder die MUSKELN ANSPANNEN : Bauch, Po, Arme, Beine. Die Muskeln müssen »spüren«, dass sie noch gebraucht werden.
Auch wenn es mir schwerfällt, das zu sagen, aber auf FASTFOOD verzichten. Das Zeug hat wahnsinnig viele Kalorien, aber wenig Nährwert. Das heißt: Man schaufelt sich viel Energie rein, die man gar nicht braucht, ist aber ruck-zuck wieder hungrig.
Immer mal wieder ein bisschen ABNEHMEN und Fett gegen Muskeln eintauschen. Muskeln wiegen zwar mehr, sehen aber viel schöner aus, und sie halten den Rücken stabil.
OPTIMISTISCH BLEIBEN ! Wenn man ständig Schmerzen hat, fängt man schneller an zu resignieren. Leider hat sich aufgeben, hinlegen, hinsetzen oder Schmerzen mit Alkohol zu betäuben einen Nachteil: Alles wird schlimmer. Glauben Sie mir – ich weiß, wovon ich rede. Irgendwann muss einfach der Punkt kommen, an dem Sie sagen: »Okay, mir geht es scheiße, aber es könnte noch viel beschissener sein. Zum Beispiel könnte meine Frau mich drängen, mit ihr in den nächsten Till-Schweiger-Film zu gehen.«

    Also: Schlimmer geht immer!
    Johns Haushalts-Workout
    Rückentipps für Hausfrauen beziehungsweise für Männer, die, auch wenn Natur, Kultur und maskuline Faulheit dagegensprechen, etwas für einen schmerzfreieren Rücken tun wollen. Ich bin ja nicht nur gebürtiger Amerikaner, Vater und Komiker, sondern auch ein reinlicher Mensch. Das gilt auch für die eigenen vier Wände, vorausgesetzt meine Frau übt ausreichend Druck aus. Hier nun meine Tipps für die Hausfrau in uns allen …
    Einkaufen
    Einkaufstüten immer beidseitig tragen. Darauf achten, dass das Gewicht aus der schweren Aldi-Tüte in die leichtere Tüte von Rewe, Edeka oder Real vor dem Tragen umgepackt und gleichmäßig verteilt wird. Alle Tüten in einer Hand oder unterschiedliche Gewichtung der Tüten ist schlecht für den Rücken!
Aufräumen
    Wenn man etwas aufheben muss, dann nie gleichzeitig heben und drehen – ist ganz schlecht für die Bandscheibe! Bevor man sich den Rücken verdreht beim Aufheben, lieber die Sachen monatelang liegen lassen und hoffen, dass jemand anderes sie aufhebt. Im Notfall einen Euro in das pubertierende Kind investieren.
Bügeln
    Beim Bügeln unbedingt darauf achten, dass sich das Kleidungsstück circa 15 Zentimeter unter dem