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Die Welt des Ursprungs

Die Welt des Ursprungs

Titel: Die Welt des Ursprungs
Autoren: Kurt Mahr
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weiteren ihr Teil dazu beigetragen, keine ernsthaften Folgen entstehen zu lassen.
    Freud überlegte, wohin er sich wenden solle. Das Vernünftigste wäre gewesen, in den Gang zurückzukehren und wieder zur Oberfläche hinaufzusteigen. Aber bei dem Gedanken an DeLlugo überkam ihn eine solche Wut, daß er sich ohne Zögern entschloß, dieselbe Richtung einzuschlagen, die der Verräter aller Wahrscheinlichkeit nach auch genommen hatte, nachdem er sich des unbequemen Mitwissers entledigt zu haben glaubte.
    Freud schluckte noch zwei Kapseln der Konzentratnahrung und machte sich dann auf den Weg. Die ersten Schritte fielen ihm schwer; aber je länger er ging, desto besser fühlte er sich dabei.
    Nach einer Stunde erreichte er den geneigten Gang und marschierte ohne weiteres Überlegen hinein. Er hatte keine Ahnung, daß Tembraker und seine Leute sich noch nicht einmal zwanzig Minuten vor ihm befanden.
     
    *                     *
    *
     
    Brewster schien es, als sei er ins Wasser gefallen und müsse sich nun bemühen, nieder an die Oberfläche hinaufzukommen. Um ihn herum gurgelte und strudelte es. Es war finster, und Brewster schnappte nach Luft.
    Als er welche bekam, schlug er die Augen auf. Es dauerte eine Weile, bis er sich erinnern konnte, was geschehen war.
    Lawrence war tot; aber er selbst lebte noch. Die Bilanz war – zumindest vorläufig – nicht ungünstig.
    „Aufgewacht?“ fragte eine Stimme.
    Brewster wälzte sich hemm und erkannte DeLlugo, der an der Wand stand.
    „Was tun Sie hier?“ fragte er überrascht.
    DeLlugo hob die Schultern.
    „Das gleiche, was Sie auch tun. Den Gefangenen spielen!“
    Brewster ächzte. Die Nachwirkung des Nervenschocks war noch lange nicht verklungen.
    „Wie sind Sie hierhergekommen?“
    „Ich bin mit Korporal Freud durch Lawrences Baum heruntergestiegen. Lawrence erwischte uns in der großen Halle. Freud war sofort tot, ich bekam nur einen Schock ab. Als ich aufwachte, lag ich hier.“
    „Lawrence ist tot!“
    „Waas?“
    DeLlugo riß die Augen weit auf.
    „Sie?“
    Brewster nickte.
    „Ja, ich! Aber was wird jetzt?“
    „Keine Ahnung. Lawrence hat eine ziemlich festgefügte Organisation aufgebaut. Vielleicht hält sie auch noch nach seinem Tod. – Was ist mit Tembraker? Können wir auf ihn rechnen?“
    „Tembraker sitzt mit fünf Mann bei der Gegenseite fest. – Ich nehme an, Lawrence hat Sie über die Verhältnisse hier unten informiert, nicht wahr? Wahrscheinlich merkt er ziemlich schnell, daß ich davon bin, und wird mir folgen wollen. Aber ich weiß nicht, ob ihn die Zwerge lassen!“
    DeLlugo knirschte mit den Zähnen.
    „Wir müssen ihn hierherbekommen! Alleine gelingt es uns nie, herauszukommen!“
    Brewster hob die Schultern.
    „Aber wie?“
    In diesem Augenblick öffnete sich die Tür. Henam streckte den Kopf herein.
    „Der Gefangene DeLlugo zum ersten Spaziergang!“
    DeLlugo drehte sich grinsend zu Brewster.
    „Sehen Sie, so vornehm geht das hier zu. Ich frage mich nur, warum man uns nicht beide zusammen spazierenführt!“
    Er trat durch die Tür hindurch. Sie schloß sich hinter ihm.
    Hinter Henam trat er ins Freie hinaus.
    „Ich habe etwas Wichtiges erfahren!“ zischte er. „Tembraker und fünf Mann sitzen bei Arnos gefangen. Wenn es ihnen gelingt, dort zu entwischen und hinter Brewster herzukommen, haben wir leichtes Spiel!“
    Henam verzog das Gesicht.
    „Leichtes Spiel finde ich etwas übertrieben. Sechs Mann mit Energiestrahlern sind eine beachtliche Streitmacht, wenn ich den Kampfesmut meiner Leute bedenke!“
    DeLlugo lachte verächtlich.
    „Wir werden ihnen eine Falle stellen. Der Zentralplatz ist die beste Stelle dafür. Wenn wir Tembraker hier hereinbekommen und die umliegenden Häuser gut besetzt sind, hat er keine Chance!“
     
    *                     *
    *
     
    Franchis marschierte an der Spitze.
    „Dort ist die Stadt!“ schrie er.
    Er blieb stehen und gab den anderen Zeit, sich um ihn zu sammeln.
    „Sieht friedlich aus!“ murmelte Tembraker nach einer Weile. „Offensichtlich weiß niemand, daß wir kommen!“
    Er prägte sich Jas Bild genau ein; dann übernahm er Franchis* Stelle.
    „Waffen entsichern!“ befahl er. „Und los dann!“
    Im Gänsemarsch näherten sie sich der Stadt. Es ging gegen Mittag.
    Sie hatten den Grünstreifen zur Hälfte durchquert, als sich vor ihnen Unruhe zeigte. In der Straße, auf die sie zumarschierten, begannen die Menschen durcheinanderzuquirlen. Schreie
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