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Die Welt des Ursprungs

Die Welt des Ursprungs

Titel: Die Welt des Ursprungs
Autoren: Kurt Mahr
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entdeckt und heruntersteigt. Wahrscheinlich kommt er nicht mit der gesamten Mannschaft.
    Wenn wir gut aufpassen, ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis wir ihn erwischen!“
    „Na schön!“ brummte Lawrence und stand auf. „Wir werden sehen!“
    Er verließ den Raum, und hinter ihm schloß sich die Tür. Offenbar hatte er noch nicht die Absicht, DeLlugos Status grundlegend zu verändern.
     
    *                     *
    *
     
    Der Anblick der untierirdischen Stadt war mehr, als Brewster auf Anhieb verdauen konnte. Er entfernte sich ein Stück von der Gangmündung und hockte sich an der Felswand nieder, um das gewaltige Bild in sich aufzunehmen. Nachdem sich seine Überraschung gelegt hatte, begann er, die Anlage der Straßen sorgfältig zu studieren.
    Offenbar bildeten sie ein System von konzentrischen Kreisen und strahlenförmig von einem Mittelpunkt ausgehenden Radien. Diese Art der Anlage wies eindeutig darauf hin, daß die Stadt nicht organisch war. Sie war in einem gebaut worden von jemand, der genau wußte, wieviel Einwohner sie aufnehmen sollte.
    Brewster gönnte sich eine Ruhepause von zwanzig Minuten. Dann stand er auf und marschierte auf den Grüngürtel zu, der die Stadt umschloß.
    Bisher hafte er unwahrscheinliches Glück gehabt – darüber war er sich selbst im klaren. Aber wenn er erreichen wollte, was er vorhatte, brauchte er noch mehr Glück. Ihm blieb nichts anderes übrig, als in die Stadt hineinzugehen und nach Lawrence zu suchen.
    Nichts war unsicherer vorherzusagen als die Reaktion der Stadtbewohner auf das Eindringen eines Fremden. Selbst die Erfahrung der Psychologie, daß ein intelligentes Wesen zuerst seine Neugierde zu befriedigen trachte und dann erst an Gefahr denke, schien ihm kein Trost zu sein, auf den er sich unbedingt verlassen könnte.
     
    *                     *
    *
     
    DeLlugo starrte erstaunt auf die Türöffnung. Lawrence pflegte sonst seine Besuche in größeren Abständen zu machen.
    „Es kommt jemand!“ sagte Lawrence hastig. „Einer vom Schiff!“
    „Wer ist es?“
    „Keine Ahnung. Auf jeden Fall habe ich Anweisung gegeben, den Mann bis zu uns durchzulassen. Ich denke, das gibt eine günstige Einleitung zu dem Spiel, das wir mit Tembraker vorhaben!“
    „Wie meinen Sie das?“
    Lawrence schlug sich vor den Kopf.
    „Das ist doch einfach, Mann! Ich werde mir den Kerl schnappen und zu Ihnen sperren. Sie spielen die Rolle des Gefangenen, der mir ebenfalls in die Hände geraten ist.
    Später, wenn die Zeit günstig ist, gebe ich Ihnen vielleicht eine Möglichkeit durchzubrennen, damit Sie sich unauffällig an Tembraker heranmachen können.“
    Seine Rattenaugen blinzelten listig, als er hinzufügte:
    „Ich möchte nicht, daß wir uns falsch verstehen: Sie können ohne mich ebenso wenig anfangen wie ich ohne Sie. Glauben Sie nicht, daß Sie das Schiff mobilisieren und mich von hier vertreiben könnten!“
    DeLlugo schüttelte ärgerlich den Kopf.
    „Sie sind eine mißtrauische alte Ratte, Lawrence. Ich weiß selbst, welcher Weg mich am schnellsten zum Ziel bringt. Ich hätte lieber mit jemand anderem zusammengearbeitet; aber so, wie die Sache aussieht, läßt sich Ihre Partnerschaft nicht umgehen, nicht wahr?“
    Lawrence grinste.
    „Gut, daß Sie so klug sind! Spielen Sie Ihre Rolle gut, ich gehe unseren Mann empfangen I“
     
    *                     *
    *
     
    Der erste Eindruck, den Brewster von der Stadt empfing, war äußerst irritierend. Er hatte sich ausgemalt, daß im glücklichsten aller Fälle das Aufsehen, das er erregte, nicht so groß sein würde, um ihn ernsthaft aufzuhalten.
    Die völlige Interesselosigkeit jedoch, mit der ihm die Bewohner der Stadt begegneten, war etwas derart Unerwartetes, daß in Brewster ein ungewisses Gefühl der Gefahr aufstieg.
    Die Zwerge, die ihm auf der Straße begegneten, waren nur spärlich an der Zahl. Mancher von ihnen sah ihn an, jedoch ohne die leiseste Spur von Überraschung oder Neugierde – so, als sähe er einen Mann, mit dem er zwar nicht gut genug bekannt war, um ihn zu grüßen, dem er jedoch jeden Tag um diese Zeit zu begegnen pflegte. Andere wiederum nahmen überhaupt keine Notiz von ihm.
    Brewster zögerte eine Weile, dann jedoch entschloß er sich, die Dinge so zu nehmen, wie sie kamen, und nicht länger über die Ursache dieses unerwarteten Phänomens nachzudenken.
    Seine Aufgabe war, an Lawrence heranzukommen, koste es, was es wolle; und Fälle, in
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