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Die Welt der grünen Lady

Die Welt der grünen Lady

Titel: Die Welt der grünen Lady
Autoren: Andre Norton
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keine Kommunikation mehr zwischen den verschiedenen Sonnensystemen, nicht einmal mehr zwischen den einzelnen Welten. Fremdartige Seuchen, absichtlich oder zufällig eingeschleppt, verwandelten ganze Planeten in Leichenhäuser.
    Alle Bewohner von Dylan waren im dritten Jahr des Krieges mit Ausnahme einer Wachtruppe evakuiert worden. Eine Zeitlang diente das Flugfeld in Tamlin kleineren Kriegsschiffen als Basis zur Wiederinstandsetzung und zum Überholen. Dann kamen die Schiffe immer seltener und schließlich gar nicht mehr. Vor fünf Jahren hatte die kleine Garnison ihr letztes eigenes Scout-Schiff ausgesandt, um festzustellen, was geschehen war. Es war nie zurückgekehrt. Glücklicherweise gab es noch ungeheure Mengen an Vorräten in den Warenspeichern rings um den Hafen.
    Die Plantagen, das Weideland, waren schon vor langer Zeit wieder ein Teil der Wildnis geworden. Die wenigen Familien, die auf Dylan geblieben waren, hatten sich in ein Stadtviertel zurückgezogen und lebten in Gebäuden, die früher das militärische Oberkommando beherbergt hatten. Die letzten Dylaner unterhielten ständig einen offenen Funkstrahl, in der Hoffnung, außerplanetarische Nachrichten von irgendwoher aufzufangen, aber sie hatten schon seit langer Zeit nichts mehr gehört.
    »So«, sagte Cury, als Weygil seinen traurigen Bericht beendet hatte, »und jetzt will ich wissen, woher ihr kommt. Und erzählt mir nicht, daß ihr aus einer anderen Zeit hier hereingeplatzt seid.«
    Bartare war zu mir gekommen und legte ihre kleine Hand in die meine. Der Bann, der sie so lange gefangenhielt, war endgültig gebrochen. Sie suchte Trost, wie ein normales kleines Mädchen. »Kilda?« wandte sich Kosgro an mich. Vielleicht dachte er, mir würden sie eher glauben, aber je mehr ich über unsere Geschichte nachdachte, desto unwahrscheinlicher klang sie selbst in meinen Ohren. Aber wir hatten ihnen nichts anderes anzubieten als die Wahrheit, und so berichtete ich ihnen, was uns geschehen war. Ich beschränkte mich auf die nackten Tatsachen, aber selbst so verkürzt nahm meine Erzählung einige Zeit in Anspruch und klang mehr als seltsam.
    Als ich schwieg, nickte Weygil. »Ein weiteres Raumzeit-Kontinuum, in Zeitabständen mit anderen Welten verbunden«, sagte er.
    »Wollen Sie damit sagen, daß Sie ihnen glauben?« rief Cury.
    »Die Theorie ist bekannt«, erwiderte sein Vorgesetzter.
    »Und es paßt zu dem, was ich über das Verschwinden dieser drei hier weiß.« Seine Handbewegung schloß mich und die Kinder ein. Dann wandte er sich an Kosgro. »Und was ist mit Ihnen? Wie sind Sie in jene Welt gelangt – und wann?«
    Jorth Kosgro berichtete von seiner Landung als Erster Scout auf dem damals noch unbekannten jetzigen Dylan, erzählte, wie er zufällig in die graue Welt geriet, und nannte das Jahr, wann dies geschehen war.
    »2301!« rief Cury ungläubig.
    »Ja, 2301«, wiederholte Kosgro. »Und ich glaube, ich kann sogar einen Beweis dafür liefern. Oomark hat mir erzählt, daß auf Dylan ein Scout-Schiff entdeckt und in das hiesige Museum gebracht wurde. Sie alle kennen die Besonderheit dieser Fahrzeuge. Sie sind auf ein spezielles Personaschloß eingestellt und können nur von dem geöffnet werden, der es angebracht hat. Wenn das Schiff noch hier ist, wird es sich nur mir öffnen und niemandem sonst.«
    Jetzt erinnerte ich mich. Ein Scout-Schiff konnte nicht nur bei einer Landung auf Personaschloß eingestellt werden, sondern war auch im Innern so konstruiert, daß die Maschinen nur von dem Mann in Betrieb gesetzt werden konnten, der diesem Schiff zugeteilt war. Es gab keine bessere Möglichkeit für Jorth, seine Identität zu beweisen, als dieses Schiff zu betreten.
    »Museum?« wiederholte Weygil, und plötzlich wurde er aufgeregt. »Natürlich – es muß noch dort sein.«
    Brolster blieb auf Weygils Befehl im Kontrollturm, wir anderen drängten uns in Weygils Bodenwagen, der in der Nähe parkte, und fuhren zum Museum, einem zweistöckigen Gebäude. Dahinter sahen wir bereits die himmelwärts gerichtete Nase eines Schiffes. Es war klein – viel kleiner als jenes Schiff, das uns nach Dylan gebracht hatte –, aber es war ein Schiff und bedeutete, daß die Verbindung zu anderen Sternen vielleicht wiederhergestellt werden konnte.
    Wir betraten durch den Außenhof den Innenhof des Museums, wo das Schiff stand.
    Mühelos, als hätte er sein Schiff erst vor einer Stunde verlassen, öffnete sich an der Seite des Schiffes eine Luke, durch die sich eine
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