Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Welt der grünen Lady

Die Welt der grünen Lady

Titel: Die Welt der grünen Lady
Autoren: Andre Norton
Vom Netzwerk:
Schiff führen und es beweisen!«
    Oomark lief zu Kosgro hin und nahm seine Hand. »Komm doch mit uns. Bitte, wir sind so hungrig. Und es ist wirklich nicht weit zur Station. Dort werden sie uns zu essen geben.«
    Kosgro blickte in sein kleines Gesicht. »Wo ist diese Station?« fragte er.
    »Nun, ich weiß nicht genau«, erwiderte Oomark zu meinem Kummer, denn seine Unsicherheit würde Kosgro nur in seinem Unglauben bestärken. »Wir sind nicht weit vom Lugraan-Tal und dem Flugboot-Park. Wir haben einen Ausflug mit der Schulklasse hierhergemacht. Und Kilda und Bartare sind mit den anderen Familien mitgekommen, weil wir ein Picknick machen wollten. Wir wollten die Lugraans besichtigen. Und die Aufseher sagten, wir müßten alle zusammenbleiben, und sie werden sicher böse sein, wenn sie uns jetzt finden.«
    Kosgro blickte von einem zum anderen. Er sah verwirrt aus. Und als Oomark an seiner Hand zog, ging er mit.
    »Ich möchte diese Station und diesen Flugboot-Park sehen«, sagte er. »Zeigt ihn mir!«
    Wir machten uns auf den Weg. Ich war mehr als nur beunruhigt darüber, daß uns keine Suchtrupps begegneten.
    Endlich erreichten wir den letzten Gipfel, von dem aus wir auf den Weg herunterblickten, der zu den Plattformen des Lugraan-Tales und zum Flugboot-Park führte. Der sichtlich viel benutzte Weg würde Kosgro überzeugen.
    Aber da war nichts – nur noch schwache Anzeichen und Spuren, daß dort einmal ein Weg gewesen war. Aber ich irrte mich nicht, hier war die Stelle, an der Bartare und Oomark vom Weg abgebogen waren – und ich nach ihnen. Dort drüben war der große Stein, an dem ich Lazk Volks Recorder abgestellt hatte. Aber nicht nur der Recorder war verschwunden, sondern auch der Stein.
    »Kilda, wo ist die Straße? Was ist damit geschehen?« rief Oomark fassungslos.
    »Ja, wo ist diese Straße«, fragte Kosgro.
    »Die Straße verlief dort. Man kann sie immer noch erkennen, wenigstens stellenweise – da, und dort, und dort.« Ich deutete mit dem Finger, aber daß sie sich von einem wohlmarkierten Weg zu einem kaum mehr sichtbaren Pfad verändert hatte, war sehr schwer zu akzeptieren.
    »Ich möchte nach Hause, Kilda, bitte!« sagte Oomark ängstlich.
    »Wir gehen hinunter zum Flugboot-Park.«
    Flugboot-Park? Als wir ihn endlich erreichten, standen wir nur noch vor den Resten des ehemaligen Landeplatzes.
    »Bitte!« Meine Stimme klang dünn und angsterfüllt. »Was ist denn nur geschehen? Dies – dies war der Flugplatz und das dort die Station. Wirklich, es war da!«
    »Es gibt nur eine Erklärung dafür, auch wenn ich sie nicht glauben wollte. Du hast recht. Dies war einmal genau so, wie du gesagt hast.«
    »Aber was ist geschehen, daß es sich so verändert hat? Wir sind doch nicht länger als ein paar Tage fortgewesen…«
    »Es ist in jenen alten Legenden von Terra noch von etwa anderem die Rede – in den Legenden von den Wechselbälgern und der Welt der Folke. Ich habe bis jetzt nicht daran gedacht – aber auch das scheint zu stimmen …«
    »Was … was meinst du?«
    »Daß einige von jenen, die in das graue Land gelockt wurden, zurückkehrten – nach einem Tag, einem Monat oder vielleicht einem Jahr, wie es ihnen schien. Aber als sie in ihre eigene Welt zurückkamen, stellten sie fest, daß inzwischen viele Jahre oder sogar Jahrhunderte vergangen waren …«
    »Nein!« Das konnte und wollte ich nicht glauben. Ich schloß die Augen und weigerte mich, den Verfall ringsum zu sehen und zu glauben, daß dies tatsächlich ein Werk der Zeit war und wir Jahre über Jahre fort gewesen sein mußten.
    »Kilda, als du in die graue Welt kamst – welches Datum war das – galaktische Zeit, nicht Planetenzeit?«
    »Es war – es war das Jahr 2422 nach dem Ersten Raumflug …«
    »Das Jahr 2422«, wiederholte er. »Kilda, als ich auf diesem Planeten landete, hatten wir das Jahr 2301!«
    »Vor hunderteinundzwanzig Jahren! Das glaube ich nicht!«
    »Hier läßt sich das nicht feststellen, soviel ist gewiß. Wir müssen irgendeine Siedlung erreichen.«
    »Hier draußen gibt es keine.« Mein Mund war plötzlich trocken. »Wir sind weit entfernt von Tamlin – ohne Flugboot.«
    »Aber nicht von meinem Schiff«, entgegnete er. »Und selbst hunderteinundzwanzig Jahre können einem Scout-Schiff wenig anhaben. Laßt uns gehen.«
    Die Kinder hatten sich bis jetzt still verhalten – oder ich hatte sie in meinem Schock nicht mehr wahrgenommen. Aber jetzt berührte Oomark scheu meine Hand.
    »Kilda, wo sind all die
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher