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Die Welt der grünen Lady

Die Welt der grünen Lady

Titel: Die Welt der grünen Lady
Autoren: Andre Norton
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mit Guska Zobak und ihren Kindern geschehen war. Ich benutzte höchste Geschwindigkeit bei der Aufnahme, so daß möglichst viel auf möglichst wenig Bandraum gespeichert wurde. Danach ließ ich das Band zurücklaufen, so daß es unbenutzt aussah. Mir war klar, daß ich Vorsichtsmaßnahmen traf wie jemand, der befürchtet, überwacht zu werden, aber ich wollte nicht den Fehler begehen, Bartare zu unterschätzen.
    Oomark blieb für den Rest des Tages im Bett. Hatte er sich vorher hilfesuchend an mich gewandt, so wollte er jetzt nichts mehr von mir wissen. Soweit mir bekannt war, hatte Bartare ihn nicht besucht. Aber sicher konnte ich jetzt bei überhaupt nichts mehr sein, und es war deutlich, daß der Junge entweder mich fürchtete oder das, was er mir in seiner Verwirrung erzählt hatte.
    Immerhin erhielt ich später einen Visi-Anruf von Randulf und erfuhr, daß Griffy sich auf dem Weg der Besserung befand.
    Am nächsten Morgen stürmte er davon, als der Schultransporter kam, um ihn abzuholen, nicht ohne zuvor jedoch feindselig auf die Tür seiner Schwester zu blicken, die sich noch nicht hatte sehen lassen. Innerhalb der nächsten Stunde erschien sie jedoch, ausgehbereit und in wetterfester Kleidung.
    Ich selbst hatte Kniehosen angezogen, Landstiefel und eine warme, gefütterte Tunika. Dann packte ich noch einen Schulterbeutel voll mit Proviant, denn wenn wir schon mit Oomarks Gruppe zum Tal fuhren, wollte ich wenigstens nicht ihr Picknick stören. Je mehr ich Bartare im Augenblick isolierte, desto besser.
    Wir erreichten den Flugboot-Park rechtzeitig und wurden zusammen mit zwei Müttern und einer Tante einem Fahrzeug zugeteilt. Die Fahrt war länger, als ich angenommen hatte, und ich sah beängstigend lange Strecken weiten, unbesiedelten Landes, zum Teil echte Wildnis. Hier war das Land nicht so fruchtbar wie um Tamlin. Es gab wenig Bäume, und die sahen auch eher wie Sträucher aus. Mehr und mehr Berge und Felsen erschienen, und einmal überflogen wir ein Wasserbecken, aus dem Dampf aufstieg von heißen Mineralquellen. Es war eine fremde, faszinierende Landschaft, auf die ich hinunterblickte – jedenfalls für mich, die ich auf einem überfüllten Planeten aufgewachsen war, auf dem die spärlichen Überreste der Natur sorgfältig gehegt und gepflegt wurden.
    Bartare starrte so intensiv hinunter, daß ich den Eindruck hatte, sie suche nach irgendeinem Landzeichen, das für sie von ungeheurer Wichtigkeit war. Aber ich traute meinen Reaktionen Bartare gegenüber nicht mehr.
    Wir landeten auf einem Plateau und wurden dann von den Aufsehern in Gruppen eingeteilt und zu den oberen Felsvorsprüngen geführt, von denen aus man die Luggraans beobachten konnte.
    Ich gestehe, daß meine Wachsamkeit hier etwas nachließ – und das hatte fatale Folgen, wie sich erwies. Bartare war an meiner Seite, während Oomark in einiger Entfernung zwischen seinem Lehrer und seinem Freund Randulf stand. Seit unsere Gruppe abgezählt und hierher geleitet worden war, hatte er auch nicht einmal zu uns hingeblickt. Er tat, als wären wir überhaupt nicht vorhanden.
    Bartare machte auch keinerlei Anstalten, sich zu ihrem Bruder zu gesellen. Sie reichte mir den Recorder, und um sie nicht merken zu lassen, daß ich das Gerät zuvor schon benutzt hatte, stellte ich die Visi-Linse auf die Szene unterhalb von uns ein.
    Die Lugraans zeigten keinerlei Interesse für uns. Soweit es sie betraf, hätten wir unsichtbar sein können. Sie waren nicht humanoid, obgleich sie aufrecht gingen. Ihre plumpen Körper standen in starkem Gegensatz zu langen und dünnen oberen Gliedern, kurzen und dicken unteren und einem breiten, fleischigen Schwanz, den sie, wenn sie gelegentlich voreinander stehenblieben, steif gegen den Boden stemmten. Sie waren von dunkelroter Farbe, und steifes, gekräuseltes Haar bedeckte ihren ganzen Körper. Ihre Hälse waren so lang und beweglich, daß sie an Reptilien erinnerten, aber die Köpfe, die darauf saßen, hatten einen schweren grellgelben Schnabel und oben darauf einen Schopf längerer Kräuselhaare.
    Ihre Vorderglieder endeten in handähnlichen Pfoten, die sie geschickt zu gebrauchen verstanden – den aus aufgehäuften Steinen gebauten Hütten nach zu urteilen. Die Steine waren so sorgfältig ausgesucht und zusammengefügt, daß die Hütten sehr fest und dauerhaft aussahen. Diese Geschöpfe betrieben auch eine Art Landwirtschaft durch den Anbau von Pilzen, und indem sie sich gewisse monströse Insekten hielten – ihr
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