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Die Weisse Massai

Die Weisse Massai

Titel: Die Weisse Massai
Autoren: Corinne Hofmann
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schlimm, doch zuletzt fast täglich. Ich habe ihn mit allem zurückgelassen, Shop, Auto etc. Er kann alles verkaufen und als reicher Mann nach Barsaloi zurückkehren. Ich wäre glücklich, wenn er eine gute Frau und viele Kinder bekommen würde.
    Ich lege noch ein paar Kenia-Schillinge in diesen Brief, die sie der Mutter meines Mannes geben können. Auf der Barclays Bank habe ich noch Geld. Vielleicht könnten Sie dafür sorgen, daß die Mama dieses Geld erhält? Dafür wäre ich Ihnen sehr dankbar. Bitte geben Sie mir Bescheid.
    Ich habe Ihnen diesen Brief geschrieben, damit Sie mich verstehen, wenn Sie eines Tages von diesen Geschehnissen hören. Sie können mir glauben, ich habe mein Bestes versucht. Ich hoffe, auch Gott kann mir verzeihen.

    Viele Grüße von Corinne und Napirai

Hallo Sophia!

    Gerade eben habe ich Deinen und Lketingas Anruf erhalten. Ich bin sehr traurig und nur noch am Weinen. Ich habe Dir jetzt gesagt, daß ich nicht mehr zurückkomme. Es ist die Wahrheit. Es war mir klar, noch bevor ich die Schweiz erreicht hatte. Du kennst meinen Mann auch ein bißchen. So sehr habe ich ihn geliebt wie niemanden vorher in meinem Leben! Für ihn war ich bereit, ein richtiges Samburu-Leben zu führen. Dabei wurde ich so oft krank in Barsaloi, doch ich blieb da, weil ich ihn liebte. Vieles hat sich verändert, seit ich Napirai zur Welt brachte. Eines Tages hat er behauptet, dieses Kind sei nicht von ihm. Seit diesem Tag ist meine Liebe zerbrochen. Die Tage sind vergangen mit Höhen und Tiefen, und er hat mich oft schlecht behandelt.
    Sophia, ich sage Dir bei Gott, ich hatte nie einen anderen Mann, nie! Dennoch mußte ich mir dies von morgens bis abends anhören. In Mombasa habe ich meinem Mann und mir noch eine Chance gegeben. Aber so kann ich nicht weiterleben. Er selbst merkt es nicht einmal! Ich habe alles aufgegeben, sogar mein Heimatland. Sicher habe auch ich mich verändert, doch ich denke, das ist unter diesen Umständen normal. Es tut mir sehr leid für ihn und für mich. Wo ich in Zukunft bleiben kann, weiß ich noch nicht.
    Mein größtes Problem ist Lketinga. Er hat nun niemanden mehr für den Shop, den er nicht managen kann. Bitte laß mich wissen, ob er ihn behalten will. Ich wäre froh, wenn er damit zurecht käme, wenn nicht, soll er alles verkaufen. Das gleiche gilt für den Wagen. Napirai bleibt bei mir. Ich weiß, sie ist so glücklicher. Bitte, Sophia, kümmere Dich ein bißchen um Lketinga, er wird nun viele Probleme haben. Leider kann ich ihm nicht viel helfen. Wenn ich nochmals nach Kenia käme, würde er mich niemals mehr in die Schweiz zurücklassen.
    Sein Bruder James kommt hoffentlich nach Mombasa. Ich habe ihm geschrieben. Bitte hilf ihm mit Gesprächen. Mir ist bewußt, auch Du hast viele Probleme, und ich hoffe für Dich, sie werden sich bald lösen. Ich wünsche Dir, daß alles gut wird und Du auch wieder eine weiße Freundin findest. Napirai und ich werden Euch nie vergessen.

    Ich wünsche Dir alles Gute und viele Grüße
    Corinne

Ich danke allen meinen Freundinnen, die mich in der Zeit des Schreibens unterstützt haben, namentlich vor allem:

    Hanny Stark, die mich motiviert hat, dieses Buch überhaupt zu schreiben und

    Anneliese Dubacher, die mein handschriftliches Manuskript in mühsamer Arbeit auf den Computer übertragen hat.

Bildteil

Lketinga

    Meine wichtigsten Aufenthaltsorte in Kenia

    Lketinga mit Kopfschmuck und frisch gefärbten roten Haaren

    Am Fluß beim Wasserholen

    In diesem ersten Zuhause lebte ich gemeinsam mit Lketinga und seiner Mutter mehr als ein Jahr lang

    Vor unserer neuen Manyatta

    Meine Samburu-Hochzeit in Weiß

    Unsere Tochter Napirai mit ihren stolzen Eltern

    Bei der Herde

    Beim Schlachten einer Kuh im Busch, in der Bildmitte Lketingas Schwester

    Mama Masulani, Lketingas Mutter, mit Saguna und drei weiteren Enkelkindern

Foto: Klaus Kamphausen
    Corinne Hofmann,
    1960 als Kind einer französischen Mutter und eines deutschen Vaters in Frauenfeld im Kanton Thurgau geboren, gelang mit ihrem Lebensbericht »Die weiße Massai« über ihre Zeit in Kenia ein internationaler Bestseller, der bisher in über 30 Sprachen übersetzt wurde.
    Auch ihre nachfolgenden Bücher »Zurück aus Afrika« (2003), »Wiedersehen in Barsaloi« (2005) und »Afrika, meine Passion« (2011) wurden Bestseller. Der Film »Die weiße Massai« kam 2005 in die Kinos und wurde zum erfolgreichsten deutschen Film des Jahres.
    Corinne Hofmann lebt heute am Luganer
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