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Die weiße Frau von Devils Rock

Die weiße Frau von Devils Rock

Titel: Die weiße Frau von Devils Rock
Autoren: Jane Withcomb
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schafften die beiden Männer es, Charlene nach oben zu bringen. Auch den alten Mann trugen sie hinauf.
       "Wer ist das?", fragte Laird Ian und deutete auf den Alten.
       "Ich weiß es nicht", antwortete Marvin und betrachtete das Gesicht des Mannes. "Ich habe ihn noch nie gesehen, er ist nicht aus dieser Gegend."
       Charlene stöhnte. "Was ist denn passiert?" Sie war offensichtlich nicht sehr verletzt, denn sie richtete sich jetzt auf. Ihr Blick fiel auf den alten Mann. "Ist er…?"
       Marvin  nickte. "Ja, er ist tot. Vermutlich war die Anstrengung zuviel für ihn oder der Rauch. Wir konnten ihn nur noch tot bergen. Wie geht es dir, Charlene?"
       "Ich weiß nicht", antwortete die Frau verwirrt und versuchte, sich den Russ aus dem Gesicht zu wischen. "Gebrochen scheint nichts zu sein. So eine dumme Idee, dort unten an den Wänden herumzuklopfen. Ich wollte Christina den Gefallen tun."
       Der erschrockene Schrei des Mädchens unterbrach das Gespräch zwischen Marvin und Charlene. "Nein, das darf nicht sein." Christina kniete neben dem Lager nieder, auf dem ihr Uronkel lag. "Er hat uns gerettet. Und er hat Serena gefunden. Er muss wieder aufwachen." Sie legte einen Arm um den Mann, doch der rührte sich nicht mehr.
       "Serena?", fragte Laird Ian alarmiert. "Wo ist sie denn?" Er nahm die Hand des unglücklichen Mädchens. "Magst du es mir zeigen, wo sie ist?"
       Christina schüttelte heftig den Kopf. "Unten im Keller. Ich hab sie gesehen. Aber ich geh da nicht mehr runter." Das Mädchen begann zu zittern. "Sie hat so tot ausgesehen."
       "Sei ganz ruhig, Christina." Marvin war sofort bei dem Mädchen und schloss es in die Arme. "Serena ist schon sehr lange tot. Deshalb kannst du sie gar nicht gefunden haben."
    "Doch, das ist sie. Ich hab sie an dem Kleid wiedererkannt. Dad hat es ihr mitgebracht von einer Reise." Sie klammerte sich an Marvin. "Er darf ihr nichts tun, er darf sie nicht schlagen", wimmerte das Kind.
    Marvin warf Laird Ian einen bedeutungsvollen Blick zu. Dann gingen die beiden Männer zusammen in den Keller.
       Inzwischen hatte sich der Staub etwas gelegt, man konnte wieder ein kleines Stück weit sehen. So erkannten sie das ganze Ausmaß der Zerstörung.
    Die Wand war völlig eingebrochen, aber dahinter befand sich noch eine Wand. Und an der stand eine weibliche Gestalt, sehr lange schon mumifiziert. Dennoch konnte man erkennen, dass sie einmal sehr schön gewesen sein musste. Sogar das lange Haar war noch erhalten.
       "Serena." Laird Ian war sprachlos. Mit allem Möglichen hatte er gerechnet aber nicht damit. "Peter Barrymore hat sie tatsächlich umgebracht und in seinem Haus eingemauert." Das Grauen konnte man in seiner Stimme deutlich hören.
       Auch Marvin war sichtlich berührt. "Sie war wunderschön", sagte er leise. "Wir müssen dafür sorgen, dass sie eine richtige Beerdigung bekommt."
       Wenig später gingen die beiden Männer wieder nach oben. Sie schwiegen, denn noch immer waren sie von dem eben Erlebten sehr betroffen.
       Charlene hatte sich inzwischen gewaschen und einige ziemlich heftige Schrammen entdeckt, die Marvin gleich versorgte. "Ist das wirklich Serena? Ich habe gehört, wie ihr da unten geredet habt", flüsterte sie Marvin zu.
       "Laird Ian ist überzeugt davon", gab der Arzt zu. "Und jetzt legst du dich hin. Wir werden uns um alles andere kümmern. Wo steckt eigentlich dein Mann?"
       "Er war heute früh nicht in seinem Bett", antwortete Charlene traurig. "So kann es nicht mehr weitergehen. Ich habe beschlossen, dass ich mich von ihm trennen werde." Die Worte fielen ihr nicht leicht, aber die Entscheidung war endgültig gefallen.
       Marvin sagte nichts dazu. Was auch? Er liebte Charlene mit jedem Tag etwas mehr, und ein Leben ohne sie konnte er sich nicht mehr vorstellen. Diesen Gedanken hatte er nur bis jetzt immer abgeblockt.
       Wie es weitergehen sollte, falls sie sich wirklich von Ashton trennte, darüber wollte er jetzt noch nicht nachdenken, denn es gab noch hunderte von Möglichkeiten, die dazwischen kommen konnten.
       Es war schon Nachmittag, als Charlene aus einem tiefen, aber wohltuenden Schlaf erwachte. Sie konnte sich noch schwach daran erinnern, dass sie sich ins Bett gelegt und felsenfest behauptet hatte, dass sie nicht schlafen könne. Und jetzt waren Stunden vergangen.
       Mit einem Satz war sie aus dem Bett. Diese ganze gruselige Geschichte war ihr wieder eingefallen. Draußen im Wohnzimmer lag die Leiche des
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