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Die Wahrheit

Die Wahrheit

Titel: Die Wahrheit
Autoren: David Baldacci
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dir?«
    »Mir geht es gut. Es war nur ein furchtbarer Tag.«
    »Ich weiß, Schatz, ich weiß«, sagte er tröstend und blickte auf sein kaltes Abendessen hinunter. »Ich glaube, unser gemütlicher Abend ist soeben den Bach runtergerauscht.«
    »Was hast du Sara gesagt?«
    »Was ich ihr gesagt habe? Daß ich es überprüfe. Und daß sich jemand bei ihr melden wird. Ich habe in meinem Büro angerufen. Sie können vielleicht per Computer ermitteln, ob McKenna in der Army war.«
    »Wo ist Sara?«
    »Zu Hause. Sie wartet darauf, daß mein Mitarbeiter sie zurückruft.«
    Elizabeth stand auf. Sie war kreidebleich geworden.
    »Du lieber Gott. Beth, was ist denn mit dir?«
    »Ich habe schreckliche Kopfschmerzen. Ich brauche ein Aspirin.«
    »Ich werde es dir holen.«
    »Nein, nein, ich gehe schon selbst. Setz dich jetzt erst mal und iß. Vielleicht können wir uns doch noch einen entspannenden Abend machen.«
    Ein besorgt dreinschauender Jordan Knight blickte seiner Frau nach, die über den Flur ging. Elizabeth hatte mit einem Mal tatsächlich höllische Kopfschmerzen und brauchte wirklich ein Aspirin. Im Bad löste sie eine Tablette in Wasser auf und trank das Glas aus; dann schlüpfte sie durch die Diele ins Schlafzimmer, nahm den Telefonhörer von der Gabel und wählte eine Nummer.
    »Hallo?« sagte die Stimme.
    »Sara Evans hat gerade angerufen. Sie hat Jordan um eine Auskunft gebeten.«
    »Um was für eine?«
    »Sie wollte wissen, ob Sie je in der Army waren.«
    Warren McKenna lockerte seine Krawatte und trank einen Schluck Wasser aus dem Glas auf seinem Schreibtisch. Er war gerade vom Gespräch mit Ramsey und Chandler im Gericht zurückgekommen. »Und was hat er ihr gesagt?«
    »Daß er es überprüft und sich bei ihr meldet.« Elizabeth bemühte sich, die Tränen zurückzudrängen.
    McKenna nickte schwach. »Wo ist sie?«
    »Zu Hause, hat sie Jordan gesagt.«
    »Und John Fiske?«
    »Das weiß ich nicht. Das hat sie offenbar nicht erwähnt.«
    McKenna griff nach seinem Mantel. »Danke für die Information, Richterin Knight. Vielleicht erweist sie sich als wertvoller als eine Ihrer Urteilsbegründungen.«
    Elizabeth Knight legte den Hörer langsam auf und hob ihn dann wieder ab. Sie konnte es nicht einfach dabei bewenden lassen. Sie rief die Auskunft an und bekam die gewünschte Nummer. Die Telefonzentrale nahm ihren Anruf entgegen. »Detective Chandler, bitte. Sagen Sie ihm, Richterin Elizabeth Knight möchte ihn sprechen, und daß es dringend ist.«
    Chandler meldete sich. »Was kann ich für Sie tun, Frau Richterin?«
    »Bitte fragen Sie mich nicht, woher ich es weiß, Detective Chandler, aber Sie müssen sofort zu Sara Evans fahren. Sie ist zu Hause, und ich glaube, Sie schwebt in Lebensgefahr. Bitte beeilen Sie sich!«
    Chandler verschwendete keine Zeit mit Fragen. Er legte auf und stürmte aus seinem Büro.
    Elizabeth Knight ließ den Hörer langsam auf die Gabel sinken. Sie hatte damit gerechnet, daß die Arbeit beim Obersten Gericht immensen Druck mit sich brachte, aber das hier . Sie wußte, daß ihr Leben zerstört war, ganz gleich, wie die Sache ausging. Für sie gab es keine Rettung mehr, keinen Ausweg. Was für eine Ironie, dachte sie, daß mich letzten Endes die Gerechtigkeit vernichten wird.
    Der Mann trug dunkle Kleidung und hatte sich eine Skimaske übers Gesicht gezogen. Er war Sara zuerst nach Richmond gefolgt; dann auch auf ihrem Rückweg nach Washington, als sie von Fiske und den FBI-Agenten begleitet wurde. Er war aufrichtig dankbar, daß Sara die FBI-Agenten abgeschüttelt hatte; das vereinfachte seine Aufgabe beträchtlich. Er ging in die Hocke, schlich zum Wagen und öffnete die Fahrertür. Die Innenbeleuchtung flammte auf, und der Mann drehte schnell an dem Rädchen, um das Licht zu dämpfen. Er blickte zum Haus hinüber. Sara ging gerade hinter einem der Fenster vorbei, schaute aber nicht hinaus. Der Mann zog eine kleine Taschenlampe hervor und ließ den Strahl durch das Wageninnere gleiten. Er sah die Papiere auf dem Boden, warf einen Blick auf die Unterlagen und bemerkte den mit Kugelschreiber eingekreisten Namen. Er sammelte die Akten ein und steckte sie in einen Rucksack, den er umgeschnallt hatte. Dann zog er eine Pistole aus dem Halfter und schraubte einen Schalldämpfer auf die Mündung. Als er wieder zum Haus blickte, war Sara hinter dem Fenster verschwunden. Aber der Mann wußte, sie war dort. Allein. Er knipste die Taschenlampe aus und ging zum Haus.
    Sara schritt nervös in der
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