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Die Wächter Edens

Die Wächter Edens

Titel: Die Wächter Edens
Autoren: Stephan Bellem
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Vincent meinen Wirt vernichtet«, flüsterte er leise. »Ein drittes Mal wird mir das nicht passieren.«
    Ich muss zur Kirche! Etwas Gutes hatte dieser Körper, denn die Erinnerungen des Mannes waren überaus hilfreich.
    Beinahe wünschte er sich, dass Nathaniel diesen Körper komplett zerstört hätte, so hätte er in einen neuen, jüngeren Körper springen können. Doch dafür fehlte ihm die Zeit. Der Gefallene würde sicherlich schon bald versuchen die Tore Edens zu öffnen. Und das musste er unter allen Umständen verhindern.
    Er rappelte sich auf und schleppte sich zur Wohnungstür. Ein wohliges Kribbeln verriet ihm, dass sein Arm bereits wieder nachwuchs und er bald wieder komplett hergestellt wäre. Zu dumm, dass ich so nicht Auto fahren kann , dachte er. Auch seine Gesichtszüge glichen wieder dem Menschen, dem dieser Körper einst gehörte. Seine Art wusste, wie man neugierigen Blicken entging. Er zog den Mantel eng um sich, um seine verheilenden Verletzungen zu verbergen, und verließ die Wohnung. Auf dem Weg zurKirche blieb ihm also mehr als genug Zeit, sich einen Plan zu überlegen.
     
    *
     
    Die Tür war nicht abgeschlossen, und Shane brauchte nur Sekunden, um sie mit einem Dietrich zu öffnen.
    »Wäre es nicht besser, sie würde freiwillig mitkommen?«, fragte Toni, doch Shane signalisierte ihm mit der Hand, dass es Zeit war zu schweigen.
    Sie betraten die Wohnung. Shane zog seine Maschinenpistole, als er den zerstörten Tisch sah.
    »Arienne?«, rief Noriko und bemühte sich, freundlich zu klingen.
    »Alfred schickt uns!«, rief Shane in der Hoffnung, dass sie sich so aus ihrem Versteck locken ließ.
    Toni betrat die Wohnung als Letzter. »Sie scheint nicht mehr hier zu sein.«
    Shane deutete auf den zerbrochenen Couchtisch. »Seht mal.« Er ging hinüber und hob etwas auf, was sich rasch als menschlicher Unterarm entpuppte. »Wer hat den wohl hier vergessen?«
    »Was ist hier passiert?« Noriko überprüfte das Schlafzimmer. »Die anderen Räume scheinen sauber zu sein.«
    Shane ging in die Knie. »Hier ist getrocknetes Blut.«
    »Menschlich?«, fragte Noriko und verschwand im Bad.
    Er schnüffelte kurz daran. »Nein, sicher nicht … zu schwarz, zu schweflig.«
    »Ein Dämon?«, hauchte Toni.
    Shane brummte. »Hmm, schon wieder, ja.«
    »Hat er sie getötet?«
    »Hier wurde jedenfalls gekämpft.« Er zuckte mit den Schultern. »Wenn er sie getötet hat, dann hat sie sich ordentlichzur Wehr gesetzt. Und das wäre nicht glimpflich für sie abgelaufen. Hier müsste wenigstens auch Menschenblut zu finden sein.«
    »Dann hat er Arienne verschleppt?«, rief Toni fassungslos. »Die Erleuchtete ist jetzt bei Luzifer?«
    Shane runzelte die Stirn. »Das glaube ich nicht. Wie gesagt, hier wurde gekämpft. Aber der Dämon scheint verloren zu haben.«
    »Also hatte sie Hilfe«, pflichtete Noriko bei, als sie wieder ins Wohnzimmer kam.
    »Nathan«, sprach Toni den Gedanken laut aus.
    »Aber warum sollte er ihr helfen, wenn er doch mit den Dämonen zusammenarbeitet?«, fragte Shane. »Das ergibt keinen Sinn.«
    »Und wenn Vincent sich doch irrt?«
    »Toni, das Thema hatten wir schon«, seufzte der Hüne. »Vincent kennt Nathan besser als wir.«
    »Aber du sagst doch selbst, dass es keinen Sinn ergibt!«, hielt Toni dagegen. »Wer sonst hätte die Frau vor einem Dämon retten können?«
    »Franck zum Beispiel.«
    Toni machte eine ausladende Geste. »Sieht das hier so aus, als hätte ein vierhundert Pfund schwerer Koloss gewütet? Und wie kam er in die Wohnung? Durch die Tür? Hat er vorher auch brav geklingelt?« Er schnaubte verächtlich. »Wach auf, Mann! Vincent irrt sich, was Nathan angeht.«
    »Oder Nathan will uns genau das glauben machen.«
    Toni schüttelte resignierend den Kopf. »Du bist so verblendet!«
    »Wie auch immer, wir sollten zurück ins Nest«, wandte Noriko ein. »Diese Frau weiß, wo es liegt. Und bei wem auch immer sie jetzt ist, er weiß es vermutlich ebenfalls.«
     
    *
     
    »Du kannst mich nicht immer derart überfallen!«, drang eine grollende Stimme an ihr Ohr.
    »Bitte, sie braucht kurz Ruhe.«
    Arienne erwartete jeden Moment, in ihrer Wohnung aufzuwachen wie nach jedem Albtraum. Doch die Stimmen klangen beunruhigend bekannt.
    »Wenn Vincent sie hier findet, dann bringt er uns beide um.«
    »Sie ist der Schlüssel!«
    Arienne strengte sich an, um die Stimme zuzuordnen, doch es wollte ihr nicht gelingen.
    Nun schien der erste Sprecher überrascht. »Bist du dir sicher?« Anscheinend
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