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Die Verwöhnungsfalle - für eine Erziehung zu mehr Eigenverantwortlichkeit

Die Verwöhnungsfalle - für eine Erziehung zu mehr Eigenverantwortlichkeit

Titel: Die Verwöhnungsfalle - für eine Erziehung zu mehr Eigenverantwortlichkeit
Autoren: Kösel-Verlag <München>
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es nicht so schnell ungerechte Noten. Wenn du dich trotzdem ungerecht benotet fühlst, dann können wir ja überlegen, wie du ihn beim nächsten Mal ansprechen kannst.«
1 Punkt
… von Ihnen im Alter von zwölf Jahren beim Rauchen mit Gleichaltrigen beobachtet wird?
Sie übersehen das Ganze, reagieren gar nicht und denken an Ihre ersten Zigaretten.
3 Punkte
Sie schreiten sofort ein und nehmen dem/der Zwölfjährigen die Zigaretten weg. Schließlich ist das ein Verstoß gegen das Jugendschutzgesetz.
2 Punkte
Sie übersehen in der Situation das Ganze und suchen zeitnah eine Gelegenheit, um mit dem Sohn/der Tochter das Thema Rauchen anzusprechen.
1 Punkt
… als 13-Jähriger häufiger eine Stunde später als vereinbart am Abend nach Hause kommt?
Sie lassen das durchgehen, schließlich waren Sie auch mal jung.
3 Punkte
Sie bekunden deutlich Ihr Missfallen, verstehen das als Vertrauensbruch und verordnen einen Hausarrest.
2 Punkte
Sie reagieren in der Situation relativ gelassen, machen einen Uhrenvergleich, lassen sich noch mal die vereinbarte Uhrzeit benennen, vermeiden eine ›Wie es dazu kam-Diskussion‹, überlegen selbst, was Sie eventuell in puncto Klarheit der Regel versäumt haben, und klären vor dem nächsten Ausgehen exakt, was wie zu geschehen hat.
1 Punkt
… ohne Ihr Wissen mit 15 Jahren die Freundin/den Freud über Nacht mit ins ›eigene‹ Zimmer genommen hat?
Sie schauen sich den ›Gast‹ irritiert an, denken, dass das heute halt so ist, und sagen nichts.
3 Punkte
Sie reagieren recht sauer und stellen die beiden zur Rede, schließlich ist das ja Ihre Wohnung.
2 Punkte
Sie reagieren in der Situation relativ gelassen, begrüßen recht verwundert den unangemeldeten Gast und sagen Ihrem Sohn/Ihrer Tochter, dass da wohl im Bereich der Planung bzw. Absprache etwas schiefgelaufen sein müsse, was bald zu klären sei. Mit ihm/ihr regeln Sie dann in klaren Worten zeitnah (ohne den ›Gast‹), wie in Zukunft mit einer ›Übernachtungs-Idee‹ umzugehen ist.
1 Punkt
    Um herauszufinden, ob Sie mit Ihren Antworten mitten in der Verwöhnungsfalle stecken, zu schroff reagieren oder ein fast ideales Erziehungsverständnis offen legen, addieren Sie Ihre Zahlenwerte. Wenn Sie bei 12 Punkten liegen oder knapp darüber, sind Sie rekordverdächtig. Glückwunsch! Haben Sie ungefähr 24 Punkte erreicht, ist Ihr Denkansatz der Eigenverantwortung von Sohn oder Tochter zwar recht ausgeprägt, aber eine gewisse Schroffheit Ihrer Reaktionen wird ein besseres Ergebnis in Richtung ›Förderung der Eigenverantwortung‹ behindern. Sollten Sie nahe an die maximal möglichen 36 Punkte kommen, ist Nacharbeit und substanzielle Änderung angesagt. Sie scheuen offenbar das (Er)Tragen der Konsequenzen und brauchen hier noch mehr Übung. Sie sollten die Verwöhnungsfalle – um Ihrer selbst und der Kinder willen – jedenfalls nicht weiter zum bevorzugten Aufenthaltsort erklären, sondern stattdessen die Kernaussagen dieses Buches noch einmal, möglichst mit Ihrem Partner/Ihrer Partnerin, auf sich wirken lassen.

Literaturhinweise
    Adler, Alfred: »Verzärtelte Kinder«, in: Zeitschrift für Individualpsychologie, 5/1980
    Ansbacher, Heinz L. u. Rowena R. (Hrsg.): Alfred Adlers Individualpsychologie. Eine systemische Darstellung seiner Lehre in Auszügen aus seinen Schriften, München 1995
    Antoch, Robert F.: Von der Kommunikation zur Kooperation. Studien zur individualpsychologischen Theorie und Praxis , München 1981
    Ashner, Laurie u. Meyerson, Mitch: Wenn Eltern zu sehr lieben , Reinbek 1991
    Baron, Stefan: »Schwerer Irrtum. Was ist sozial?«, in: Wirtschaftswoche vom 29. Januar 1998
    Baumann, Michael: »Den Job erledigen – Zur Sozialhilfereform Clintons«, in: Wirtschaftswoche vom 13. Mai 1999
    Benard, Cheryl u. Schlaffer, Edit: Sag uns, wo die Väter sind. Von Arbeitssucht und Fahnenflucht des 2. Elternteils , Hamburg 1991
    Bergmann, Wolfgang: Warum unsere Kinder ein Glück sind. So gelingt Erziehung heute, Weinheim, Basel 2009
    Berzbach, Frank: »Eltern erziehen! Albert Wunsch hat recht. Aber auch die Kinderlosen tragen einen Teil der Schuld«, in: DIE ZEIT vom 15. Oktober 1998
    Bleckmann, Paula: Medienmündig. Wie unsere Kinder selbstbestimmt mit dem Bildschirm umgehen lernen , Stuttgart 2012
    Bonner, Stefan u. Weiss, Anne: Doof it yourself. Erste Hilfe für die Generation Doof, Bergisch Gladbach 2009
    Dies.: Generation doof. Wie blöd sind wir eigentlich? Bergisch Gladbach 2008
    Braunmühl, Ekkehard von: Antipädagogik.
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